Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
eindeutig ein Fremder im Haus gewesen.
    Extrem vorsichtig drückte ich die Tür millimeterweise auf, bis ich in die Küche spähen konnte. Nichts bewegte sich, Gott sei Dank! Ich schob mich hinein. Sämtliche Schränke waren geöffnet, und mein nagelneues Geschirr lag teilweise zertrümmert über Arbeitsplatte und Fußboden verstreut, dazu der Inhalt sämtlicher Schubladen und Schrankfächer, sodass Lebensmittel, Besteck, Töpfe, Pfannen und Plastikdosen zwischen den Porzellanscherben lagen.
    Kraftlos sackten meine Schultern herab. »So ein Scheißkerl!«, zischte ich, ging unwillkürlich einen Schritt weiter und trat dabei auf eine Scherbe, die leise knirschte. Das würde eine Heidenarbeit werden, alles aufzuräumen, ganz zu schweigen von dem Geschirr und den Gläsern, die ich neu kaufen musste.
    In dem Moment hörte ich in meinem Schlafzimmer ein Schlurfen. Ich erstarrte und horchte gebannt. Dann hörte ich es wieder. Oh, oh!
    Ich zog mein Handy aus der Hosentasche, klappte es auf und drückte die Neunertaste. Gleichzeitig wagte ich einen vorsichtigen Schritt Richtung Küchentür. Ich musste außer Hör- und Sichtweite sein, bevor ich Hilfe rufen konnte. Wieder trat ich auf eine Scherbe, und diesmal knirschte es ziemlich laut. Mir kam es vor, als hallte es von sämtlichen Wänden wider, und im selben Moment stockte das Schlurfen im Schlafzimmer. Scheiße! Kurz hielt ich inne, dann hörte ich Schritte, schnelle Schritte, und sie kamen die Treppe herab.
    Ich gab mir keine Mühe mehr, leise zu sein, ich wollte nur noch nach draußen. Mit zwei Schritten war ich an der Schwingtür. Als ich sie aufstoßen wollte, kam sie mir mit Wucht entgegen, weil jemand von der anderen Seite in die Küche stürmte. Der Stoß warf mich glatt um. Ich landete rücklings am Boden, wo sich Dutzende Scherben in meine Haut bohrten. Mit einem Schmerzensschrei rollte ich mich von den Scherben herunter auf die Seite, als sich eine große Gestalt über mich beugte, und ehe ich abwehrend den Arm heben konnte, bekam ich einen Stiefeltritt in den Magen. Unter der Wucht krümmte ich mich zusammen, rang nach Luft, und die Schmerzen von den Scherben waren plötzlich vergessen.
    Ich sah Sterne, und mir wurde schwarz vor Augen. Ich wurde nicht ohnmächtig, war aber nahe dran, während ich nach Atem rang und konzentriert versuchte, mich nicht zu übergeben. Nach fünf langen, qualvollen Minuten konnte ich mich endlich aufsetzen und meine Umgebung wahrnehmen. Der Einbrecher war weg und ich Gott sei Dank noch am Leben.
    Mit ganz vorsichtigen Bewegungen hob ich das Handy, das ich noch in der Hand hielt, und sah aufs Display. Die Neun war noch angezeigt. Zitternd drückte ich die Eins dazu, aber als ich die Taste zum zweiten Mal drücken wollte, kam ein Anruf rein, und das Gerät brummte. Mein überlastetes Gehirn brauchte einen Moment, um von »Anrufen« auf »Anruf annehmen« umzuschalten, aber schließlich drückte ich die passende Taste und brachte ein atemloses »Ja?« heraus.
    »Abby?!«, schrie Dave. »Abby, bist du das?«
    »Ja ...«, hauchte ich erleichtert, weil nun jeden Moment Hilfe kommen würde. Ich brauchte Dave nur zu erzählen, dass mich jemand überfallen hatte, und er käme herbeigeeilt.
    Doch er schnitt mir gleich das Wort ab. »Ich komme gerade nach Hause, und alles ist verwüstet! Bei mir hat einer eingebrochen! Das muss mit dem Haus in der Fern Street zu tun haben! Was immer du vorhast, geh nicht allein nach Hause!«
    »Zu spät ...«, sagte ich. Plötzlich tanzten wieder Sterne vor meinen Augen, und mir wurde schlecht.
    »Was? Wo bist du?«
    »Zu Hause. Schick die Kavallerie, Dave ... Ich bin angezählt.« Und damit verlor ich die letzte Runde gegen meinen Magen und kotzte mir die Seele aus dem Leib.

6
    »Ah-autsch!«, quiekte ich, als der nächste Splitter aus meinem Rücken gezogen wurde.
    »Bin fast fertig«, sagte der Arzt geduldig.
    Ich wollte ihn am liebsten schlagen - dasselbe hatte er vor einer halben Stunde schon mal behauptet.
    »Geht das nicht ein bisschen schneller?«, jammerte ich. Ich hatte in den letzten Monaten schon genug Zeit in Krankenhäusern verbracht.
    »Lass den Doktor seine Arbeit tun, Abby«, mahnte Dutch ernst. Er war sauer auf mich. Warum, war mir noch nicht klar.
    Milo, der neben ihm stand, blätterte ein paar Seiten in seinem Notizbuch zurück, zum Anfang meiner Aussage. Sein Mund wurde zu einem grimmigen Strich, als er bestimmte Abschnitte las.
    »Was hältst du von der ganzen Sache?«, fragte Dutch

Weitere Kostenlose Bücher