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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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sollten sie fertig sein.«
    »Wunderbar. Meine Schwester wird begeistert sein«, sagte ich, nahm das Kästchen und wandte mich zum Gehen, als meine Intuition sich laut meldete. »Ach, James«, sagte ich. »Haben Sie einen alten Freund, der zu Besuch kommen will? Oder einen Verwandten, der sich angekündigt hat?«
    James legte den Kopf schräg. »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Ganz sicher?«, fragte ich, denn meine Intuition beharrte darauf. »Einen Cousin oder wirklich engen Freund?«
    »Nein«, sagte James bedächtig und schüttelte verwundert den Kopf. »Soweit ich weiß, will mich niemand besuchen.«
    »Hmm«, machte ich und kratzte mich am Kopf. Der Gedanke schwirrte mir weiter durch den Kopf. »Manchmal sehe ich Dinge, die anderen noch unmöglich erscheinen«, erklärte ich deshalb. »Aber falls Sie einen Verwandten oder engen Freund zu sich einladen, passen Sie auf. Wer immer es sein wird, er ist nicht der angenehmste Gast. Er könnte Sie vielleicht ausnutzen. Mir scheint er eine richtige Nervensäge zu sein, und Sie werden Ihre Einladung womöglich bedauern.«
    James’ Miene wechselte von ratlos zu nachdenklich, dann wirkte er plötzlich ängstlich. Der Ausdruck verschwand so schnell wie er gekommen war, und nachdem er sich gefasst hatte, sagte er: »Danke, Abby, ich werde das im Hinterkopf behalten.«
    »Keine Ursache. Und wie geht’s Ihrer Hündin?«
    James lächelte. »Prächtig, danke! Ist schon so gut wie stubenrein, und bis jetzt hat sie dabei nur ein paar Schuhe zerkaut.«
    »Ja, mein Dackel hat das anfangs auch gemacht. Das gibt sich irgendwann, und man kann wieder etwas anderes tragen als ausgelatschte Turnschuhe.«
    »Gut zu wissen«, meinte James belustigt. »Ich rufe Sie dann an, wenn die Ohrringe fertig sind. Sagen Sie mir Bescheid, wenn ich mich wegen des Kästchens erkundigen soll.«
    »Das werde ich«, sagte ich und ging. Ich verstaute das Kästchen im Kofferraum, dann fuhr ich los, um Dutch abzuholen. Als ich in der Praxis ankam, wartete er schon im Eingangsbereich und stützte sich schwer auf seine Krücke.
    »Hast du deine Sachen erledigt?«, fragte er und musterte mich misstrauisch.
    »Ja. Bist du fertig?« Ich wollte ihm nicht Bericht erstatten müssen.
    »Abby ...« Seinem Ton nach wusste er, dass ich irgendetwas im Schilde führte.
    »Ich hab den Wagen für dich vorgewärmt...«
    »Sag mir, was du gemacht hast«, forderte er und bewegte sich keinen Zentimeter vom Fleck.
    »Warum vermutest du immer irgendwelche Hintergedanken?«, fragte ich.
    »Weil ich dich kenne.«
    »Tja, vielleicht nicht so gut, wie du denkst«, schoss ich zurück.
    »Oh, glaub mir«, erwiderte er und lachte leise. »Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, wann du etwas angestellt hast. Jetzt erzähl, oder es wird eine ziemlich lange Heimfahrt werden.«
    »Na gut, aber im Wagen«, gab ich nach. Ich dachte mir, wenn er unterwegs auf mich sauer werden würde, könnte ich jederzeit über ein Schlagloch fahren und ihn ablenken.
    Sowie ich den Motor angelassen hatte, fragte er: »Und?«
    »Also gut, ich werde es dir erzählen, aber zuerst musst du mir versprechen, nicht sauer zu werden.«
    Dutch seufzte hörbar und rieb sich müde das Gesicht. Das musste ich ihm lassen: Er gab sich wirklich Mühe, geduldig zu sein. »Ich wusste es«, sagte er. »Ich wusste, dass du irgendwas vorhattest.«
    Mit einem schmeichelnden Seitenblick sagte ich: »Es war keine große Sache. Ich bin gesund und munter, wie du siehst.«
    »Bei wem warst du?«
    »James Carlier.«
    Dutchs Lippen wurden schmal. »Und was hatte er zu sagen?«
    »Nicht viel. Weißt du, ich war vor ein paar Tagen in seinem Laden, um ihm auf den Zahn zu fühlen, und er scheint ein echt netter Kerl zu sein. Er weiß nicht, dass er das Haus mir verkauft hat. Er glaubt, der Käufer wäre eine Baufirma.«
    »Und warum bist heute noch mal hingegangen?«
    »Ich habe ihm das Holzkästchen gezeigt, um zu sehen, ob er es kennt.«
    Dutch bedachte mich mit einem kalten, harten Blick, während sein Gesicht leicht rot wurde und die Lippen einen Strich bildeten. Ich hielt händeringend nach einem Schlagloch Ausschau. Sowie ich eins sah, fuhr ich einen leichten Schlenker.
    »He!«, brüllte er, als der Wagen hopste. »Lass das gefälligst!«
    »Entschuldigung, schlechte Straßenverhältnisse«, sagte ich und drehte beiläufig das Radio an.
    Dutch schaltete es aus. »Abby, hör auf.«
    Ich lächelte ihn schelmisch an und zog unschuldig die Brauen hoch.
    »Ich meine es ernst«, sagte er

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