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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich bewegen, es gibt keine Ritzen, keine Riegel und Scharniere. Das Ding ist aber hohl, denn sonst wäre es schwerer, und wenn man es schüttelt, hört man etwas darin.«
    Ich bat Dutch stumm um seine Einschätzung, aber er zuckte nur die Achseln. »Tut mir leid, Edgar, ich bin seiner Meinung. Ich sage, wir holen eine Säge und ...«
    »Nein!«, sagte ich und riss das Kästchen an mich. »Keiner sägt es auf!«
    »Warum denn nicht?«, fragte Dutch, verwundert über meinen Ausbruch. »Ich meine, das Ding enthält vielleicht des Rätsels Lösung. Warum bist du so stur wegen einer alten Holzschachtel?«
    Ich schlang beschützerisch die Arme darum. »Keine Ahnung, Dutch, aber glaub mir, es ist wichtig, dass sie heil bleibt.«
    »Für wen?«, fragte er immer noch perplex.
    »Für Lisa«, antwortete ich ohne Zögern.
    »Die tote Frau?«
    »Ja. Das Kästchen hat ihr gehört, und sie will nicht, dass es beschädigt wird.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Dave.
    Ich überlegte. Die Wahrheit war, dass ich das selbst nicht wusste. Aber als Jean-Paul mich Lisas Tod hatte spüren lassen, musste etwas von ihr in mir zurückgeblieben sein. Ich war mir meines Wissens so sicher, als hätte ich ihr Leben gelebt und könnte mich nur nicht an alles erinnern. »Weiß ich nicht, Dave, aber es ist so. Okay?«
    Dave hob beschwichtigend die Hände. »Wie du willst, Süße, aber ich glaube nicht, dass du den Kasten ohne einen guten Hammer aufkriegen wirst.«
    Meine Intuition schaltete sich ein, und meine Geister versicherten mir, sie würden mir dabei helfen.
    »Lass mir ein bisschen Zeit, dann werde ich es schon hinkriegen«, sagte ich und beendete die Debatte.
    Am nächsten Tag brachte ich Dutch zum Fädenziehen und dann zu seiner ersten Physiotherapiesitzung. Die Krankengymnastin war eine hübsche Brünette namens Lori, und sie versprach, nicht zu hart mit ihm zu sein. Wenn ich daran dachte, dass man ihm gerade zwei Dutzend kleine schwarze Fäden aus dem Hintern gezogen und er eine Höllenlaune hatte, konnte ich nur hoffen, dass er den Gefallen erwiderte.
    Während Dutch seine Übungen absolvierte, nutzte ich die Zeit und huschte mal eben zwei Straßen weiter zu »Opalescence«. Ich fand einen Parkplatz in der Nähe und nahm das Kästchen vom Rücksitz meines SUV, wo ich es versteckt hatte, als Dutch mir mal kurz den Rücken zukehrte. Nachdem er mich neuerdings so eifrig überwachte, sollte er gar nicht erst mitkriegen, was ich vorhatte.
    Als ich den Laden betrat, stand James mit einer Tüte M&Ms in der Hand hinter einer der Vitrinen und kaute. Als echter Schokoladenjunkie ging ich sofort auf ihn zu und hoffte, dass für mich etwas abfiel.
    »Tag, Abby!«, sagte er gut gelaunt, als er mich sah.
    »Wie geht s?«, fragte ich und stellte das Holzkästchen auf die Glasscheibe.
    »Was haben Sie denn da?«, fragte er und bot mir die Tüte an.
    Ich nickte, und er schüttete mir ein paar Schokonüsse in die Hand. »Das ist ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium«, antwortete ich und steckte mir ein blaues M&M in den Mund.
    »Hm«, sagte James, als er das Kästchen in die Hand nahm.
    »Nun, Mr Churchill, ich bezweifle, dass Stalin hier reinpasst, aber ich schätze, alles ist möglich.«
    Ich lachte. »Ich weiß leider nicht, was drin ist. Darum dachte ich an Sie. Ich habe das Kästchen an einer versteckten Stelle in meinem Haus gefunden, und es scheint etwas drin zu sein, ich weiß aber nicht, wie man es öffnet.« Dabei beobachtete ich jede Regung in James’ Gesicht auf ein Zeichen des Wiedererkennens. Eine riskante Sache, das wüsste ich, aber ich musste einfach in Erfahrung bringen, ob er das Kästchen schon mal gesehen hatte.
    »Wissen Sie«, sagte er mit neugieriger Miene, »so eine Kiste habe ich mal in einer Verkaufssendung im Fernsehen gesehen. Es gibt einen Trick, wie man sie öffnet, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern; es ist Jahre her. Wenn Sie wollen, kann ich mich aber erkundigen oder jemanden finden, der sie öffnet.«
    »Normalerweise würde ich das Angebot annehmen, James, vielen Dank! Aber ich kenne selbst noch jemanden, bei dem ich es versuchen kann.« Lügner, Lügner ... Einen solchen Jemand gab es natürlich nicht, aber auf keinen Fall wollte ich das Kästchen James übergeben, damit er entdeckte, was sein Großvater so lange versteckt hatte und wie das mit Lisa zusammenhing.
    »Gut«, sagte er achselzuckend. »Übrigens werden Ihre Ohrringe wirklich hübsch. Bis zum Wochenende

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