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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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sicher, dass Sie nicht auch Geisterseherin sind?«
    Ich dachte darüber nach und rutschte unruhig auf meinem Stuhl hin und her. Vor Jahren hatte Theresa einmal versucht mir beizubringen, wie man sich Geistern öffnet, die ins Jenseits gelangt sind. Das war keine angenehme Erfahrung für mich gewesen, denn im Gegensatz zu ihr konnte ich keine Namen empfangen, sondern nur die Seelen herausspüren, mit denen ich durch körperliche Empfindungen in Kontakt kam. Diese Seelen gaben sich typischerweise durch die letzte physische Empfindung, die sie erlebt hatten, zu erkennen, zum Beispiel eine Herzattacke oder eine schlimme Krankheit. Meine letzte Erfahrung dieser Art betraf einen jungen Mann, der eine Überdosis Rauschgift genommen hatte und erstickt war, weil ihm Erbrochenes in die Lunge drang. Es war schrecklich gewesen, und danach wollte ich mich keiner Seele mehr öffnen.
    »Ich bin keine Geisterseherin im klassischen Sinne«, antwortete ich schließlich, »aber ich kann mich den Seelen öffnen, die ins Jenseits gegangen sind. Das Erlebnis vorhin war ähnlich, aber viel visueller und gewaltvoller, und es passierte ohne mein Zutun.«
    »Ja, ich bin sicher, Jean-Paul gefiel es, dass er Sie in seiner Gewalt hatte. Aber jetzt kennen Sie seine Tricks, und wenn Sie sich schützen, sollte es nicht wieder Vorkommen.«
    »Wie kann ich mich schützen?« Wenn es eine Möglichkeit gab, sich dem nicht noch mal auszuliefern, wäre das großartig.
    »Die Lösung ist so einfach, Sie werden lachen«, sagte M. J.
    »Verraten Sie sie mir«, bettelte ich.
    »Magnete.«
    »Wie bitte?«
    »Magnete«, wiederholte sie. »Die Dinger, die vermutlich auch an Ihrem Kühlschrank hängen.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte ich verwundert. »Wie kann ein Kühlschrankmagnet böse Geister abhalten?«
    »Ganz einfach«, erklärte M. J. »Magnete beeinflussen die elektromagnetischen Frequenzen, die wir alle ausstrahlen, und die Geister wollen nicht mit einem Magneten im selben Raum sein. Das ist als ob in einem kleinen Raum der Rauchalarm losgeht: Sie wollen nur noch so schnell wie möglich raus. Allerdings können entschlossene Geister wie Jean-Paul es für ein, zwei Minuten aushalten, aber dann haben sie genug. Das Gefühl ist für sie sehr unangenehm, und sie ziehen sich möglichst weit von dem Magneten zurück. Wenn Sie also noch mal in das Spukhaus müssen, bevor Sie das Rätsel gelöst haben, nehmen Sie eine große Anzahl Magnete mit, und legen Sie sie in die Zimmerecken.
    Ich garantiere Ihnen, Sie werden von Jean-Paul nicht viel zu sehen bekommen.«
    »Warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt?«, fragte ich ziemlich verärgert. Wir könnten den Geist schon längst vertrieben haben und mit der Renovierung fertig sein.
    »Weil es nicht richtig ist, lediglich den Geist mit einem Haufen Magneten auszusperren, Abby«, erklärte M.J. geduldig. »Man muss aufdecken, woran die Geister leiden, und ihnen hinüberhelfen. Selbst wenn Jean-Paul einen Mord begangen hat, verdient er es, ins Jenseits zu gelangen und sich dort zu verantworten, meinen Sie nicht auch?«
    Das musste ich schwer seufzend zugeben. »Ja, durchaus. Trotzdem wäre es gut gewesen, das gleich zu wissen«, beharrte ich.
    »Na, jetzt wissen Sie es ja, und Sie wissen vor allem auch genau, was Lisa passiert ist. Sie sind ein Stück weitergekommen, obwohl es eine unangenehme Erfahrung war. Machen Sie sich keine Sorgen. Sie werden noch herausfinden, was Jean-Pauls Wut auslöst und warum er in dem Haus spukt, und dann können Sie den Rest mir überlassen. Jetzt muss ich aber los. Sie rufen mich an, wenn ich kommen soll, okay?«
    »Sicher, geht klar«, sagte ich, und wir legten auf. Ich setzte mich ein paar Augenblicke lang auf Dutchs Bett und überdachte, was M.J. gesagt hatte. Sie hatte recht. Und auf jeden Fall standen Magnete ganz oben auf meiner Einkaufsliste.
    »Abby?«, rief Dutch von unten. »Telefonierst du noch?«
    »Nein«, rief ich und ging zur Treppe. Unten angekommen sah ich Dutch und Dave auf der Couch sitzen und gespannt das Holzkästchen untersuchen. »Noch kein Glück gehabt, hm?«
    »Oh, ich könnte das Ding aufkriegen«, meinte Dave und lehnte sich in die Polster. »Fragt sich nur, wie viele Einzelteile du hinterher hast.«
    »Nein!«, sagte ich streng. »Du hast versprochen, es nicht kaputt zu machen, Dave.« Meine Geister hatten darauf bestanden, dass das Kästchen unversehrt bleiben musste.
    »Dann weiß ich nicht, wie wir rausfinden sollen, was drin ist, Abby. Nichts lässt

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