Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
deshalb leisten können, weil ich dir die richtigen Lottozahlen genannt habe?«
    Milo blickte mich finster an, dann senkte er den Kopf und trat einen Kiesel weg. Nach einem langen Moment sagte er: »Sie besteigt noch heute Abend ein Flugzeug, und ich will sie hier für sehr lange Zeit nicht sehen.«
    »Abgemacht«, sagte ich und wollte mich abwenden.
    »Aber vorher« - er hielt mich am Arm fest-, »kauft sie mir einen neuen Wagen.«
    Zwei Stunden später waren wir beim BMW-Händler fertig. Milo saß in seinem brandneuen schwarzen Wagen, und Cat notierte sich die Ausgabe von siebzigtausend Dollar in ihr privates Scheckbuch.
    »Ich werde Cat zum Flughafen bringen. Fahr du doch mit Milo, und wir treffen uns später bei dir zu Hause, ja?«, sagte ich zu Dutch.
    Er war hin- und hergerissen, was ich wirklich gut verstehen konnte. Sein bester Freund wollte ihm sein nagelneues Spielzeug mit lauter Extras vorführen, andererseits wollte er mich nicht allein lassen, nachdem ich Cat abgesetzt hatte.
    »Ich weiß nicht...«, sagte er nachdenklich.
    »Ach Mensch, Dutch, ich komme schon zurecht. Ich fahre sofort vom Flughafen nach Hause. Großes Indianerehrenwort.«
    »Ist dein Handy aufgeladen?«
    »Jawohl!« Ich salutierte.
    »Ist es eingeschaltet?«
    »Jawohl!«
    »Gut, aber keine Abstecher, okay, Edgar?«
    »Geht klar!«
    »Gutes Mädchen«, sagte er zwinkernd, strich mir über den Kopf und ging zu Milo.
    Ich zögerte keine Sekunde, damit er es sich nicht noch mal anders überlegte, sondern eilte zu meinem Wagen und stieg ein. Cat und ich hatten ein langes Gespräch vor uns. »Mein Flug geht um sieben«, sagte sie und klang müde.
    »Gut, so haben wir Zeit zum Reden.«
    Cat spielte eine Minute lang mit dem Gürtel ihres Designermantels, dann sagte sie: »Danke, dass du mich da rausgeholt hast!«
    Ich schüttelte den Kopf, verwundert über die Verwegenheit meiner Schwester. »Wo hast du denn gelernt, mit einer Planierraupe zu fahren?«
    »Ich habe dem Mann, vom dem ich sie gemietet habe, zwei Riesen zugesteckt, damit er mir einen Schnellkurs gibt und wegguckt, wenn ich sie von der Baustelle fahre.«
    »Baustelle?«
    »Mm-hm. Zwei Straßen weiter wird ein Bürogebäude hochgezogen. Ich dachte, innerhalb von ein, zwei Stunden könnte ich das Haus dem Erdboden gleichmachen und die Planierraupe zurückbringen, und keiner würde etwas merken.«
    »Toller Plan«, meinte ich sarkastisch.
    »Zu dem Zeitpunkt kam es mir noch so vor.«
    »Was hat dich überhaupt dazu gebracht?«, fragte ich.
    Cat spielte erst wieder an ihrem Gürtel, ehe sie antwortete. »Ich weiß nicht... vermutlich liegt es daran, wie ich mich fühle, sobald Claire in der Nähe ist. Ich meine, ich bin ein hohes Tier, Abby. Ich führe ein millionenschweres Unternehmen, das ich eigenhändig aufgebaut habe. Ich sage Tausenden von Leuten, was sie zu tun haben, aber wenn meine Mutter kommt, bin ich wieder fünf Jahre alt und kann nicht mal meiner Haushälterin Respekt einflößen.«
    »Ach so«, sagte ich. »Na, dann bleibt dir wohl keine andere Wahl.«
    »In Bezug worauf?«
    »Du musst deine Macht zurückgewinnen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Heute zum Beispiel hast du dich dem Gesetz, der Polizei und der Vernunft widersetzt, Cat. Dazu braucht man Mumm«, fügte ich kichernd hinzu.
    »Sprich weiter«, sagte sie schief lächelnd.
    »Verstehst du? Es gibt keinen Grund, warum jemand mit so viel Mumm nicht zwei ungeliebte Hausgäste vor die Tür setzen und eine unloyale Haushälterin feuern könnte.«
    »Das hört sich so einfach an, Abby, aber sowie ich Claires Gesicht sehe ...«
    »Cat«, sagte ich langsam, »du hast heute einen Siebzigtausend-Dollar-Schlitten platt gewalzt und keine Sekunde gezögert. Dann hast du fünf Polizisten allein mit deinem Blick in Schach gehalten und hättest auch fast noch ein Haus abgerissen! Dagegen ist es doch ein Klacks, Claire zu sagen, sie soll gefälligst ihre Sachen packen und verschwinden.«
    Cat kicherte. »Da hast nicht ganz unrecht.«
    »Du kannst das! Hol dir deine Macht zurück! Du bist nicht fünf und machtlos - du bist fünfunddreißig und unbesiegbar!«
    »Meinst du?«
    »Aber absolut!«, bekräftigte ich siegessicher und legte im Geiste die Finger über Kreuz.
    »Ich kann das!«, sagte Cat. Und setzte sich aufrechter hin.
    »Das ist die richtige Einstellung!«, sagte ich und strahlte sie an.
    »Bevor ich das mache, brauche ich einen Drink«, meinte sie mit einem panischen Unterton.
    Mist, so kurz davor ...
    Ich sah auf die Uhr

Weitere Kostenlose Bücher