Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits
ein.
»Komm raus, damit wir darüber reden können, Cat!«
»Nein!«
»Um Himmels willen, Catherine!« Ich hatte wirklich die Nase voll von ihr. »Steig aus dieser Scheißkabine, oder ich rufe Mutter an und erzähle ihr, was du getan hast!«
Das wirkte. Cat wurde bleich, dann brach sie in Tränen aus. Ich warf das Megafon auf den Rasen und kletterte an dem Bulldozer hinauf, lief auf der Kette entlang und klopfte an die Scheibe. Nach einer Minute schloss Cat die Tür auf. Ich hielt sie auf, während sie heulend ausstieg und mich in eine verzweifelte Umarmung schloss. Sanft schob ich sie an dem Fahrzeug entlang bis zum Ende der Kette und passte auf jeden unserer Schritte auf, da Cat einen ihrer dreitausend Dollar teuren Hosenanzüge trug, dazu die passenden Manolo Blahniks. Als wir uns dem Ende der Kette näherten, sah ich einen Polizisten herankommen und hinter sich nach den Handschellen greifen.
Beschützerisch stellte ich mich vor meine Schwester.
»Milo!«, rief ich. »Pfeif deine Hunde zurück und lass uns darüber reden!« Auf keinen Fall würde ich kampflos zulassen, dass sie Cat ins Gefängnis steckten, und wenn das bedeutete, dass sie mich ebenfalls mitnahmen, dann bitte.
Milo blickte mich wütend an, ohne den Mund aufzumachen, aber dankenswerterweise ging Dutch zu ihm und raunte ihm etwas zu. Ich sah Milo protestieren, dann hob er resignierend die Arme hoch und winkte den Beamten.
Äußerst behutsam half ich meiner Schwester, die sich weiter verzweifelt an mich klammerte, von der Raupe auf den Boden hinunter und sprang hinterher. Ich ging mit ihr zum Wagen und bemerkte ein halbes Dutzend Gaffer aus der Nachbarschaft, die alles genau verfolgten. Ich setzte die weinende Cat auf den Beifahrersitz meines Mazda und flüsterte: »Lass mich gerade ein paar Dinge regeln, ja?« Ich gab ihr ein Taschentuch, dann lief ich zu Dutch und Milo hinüber. »Jetzt sag mir mal, was passiert ist.«
»Deine Schwester ist eine ...«
»Das weiß ich bereits«, fiel ich ihm ins Wort. »Milo, konzentrier dich! Erzähl mir, wie es dazu gekommen ist.«
Milo war so wütend wie noch nie, aber ich musste ihm zugutehalten, dass er sich sehr bemühte, ein neutrales Gesicht zu machen und einen sachlichen Ton anzuschlagen. »Wir bekamen eine Meldung vom Revier, dass eine Verrückte mit einer Planierraupe die Woodward Avenue hinunterfahre. Ich dachte mir nicht viel dabei, bis ein anderer meldete, dass sie von der Woodward abgebogen sei und die Fern Street entlangfahre. Da alles, was dir in letzter Zeit passiert ist, mit diesem Haus dort zu tun zu haben scheint, bin ich hingefahren. Als ich ankam, sah ich deine Schwester in der Fahrerkabine sitzen. Sie hielt direkt auf das Haus zu. Den Zaun hatte sie schon niedergewalzt. Ich stellte mich mit meinem Wagen quer vor sie, um sie aufzuhalten, stieg aus und wollte mit ihr reden, aber da zeigte sie mir den Stinkefinger und fuhr über mein Auto!«
Das letzte Wort brüllte er, dass ich zusammenzuckte. »Okay.
Hör zu: Meine Schwester ist stinkreich, und ich bin sicher, wenn sie sich beruhigt hat, wird sie mehr als bereit sein, dir den BMW zu ersetzen.«
»Ich habe den Wagen geliebt!«, sagte Milo, und eine Träne trat in seinen Augenwinkel.
Dutch musste sich abwenden. Seine Schultern bebten. Ich achtete nicht weiter auf ihn und fuhr fort. »Können wir eine Festnahme umgehen?«
»Bist du verrückt?«, fragte er völlig entgeistert. »Auf gar keinen Fall! Weißt du eigentlich, wie viele Gesetze sie gebrochen hat, Abby?« Er begann sie an den Fingern abzuzählen: »Angriff mit einer tödlichen Waffe, bösartige Zerstörung von Eigentum, gefährliches Verhalten im Straßenverkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis ...«
Ich seufzte gereizt. »Ach komm, Milo«, bettelte ich. »Sei doch vernünftig. Hör zu, sie hatte wirklich eine schlimme Woche, und ich denke, sie wollte nur ein bisschen Dampf ablassen, und das war die Gelegenheit.«
»Die Gelegenheit, einen unschuldigen BMW niederzuwalzen?«, kreischte Milo.
Ich zuckte zusammen. »Nein, das meine ich nicht. Ich denke, sie wollte es an dem Haus auslassen, und dein Wagen ist ihr einfach in die Quere gekommen.«
»Trotzdem darf sie das nicht tun, Abby!«
»Ja, ich weiß. Aber, wirklich, sie hat eine harte Woche hinter sich.«
»Die meisten Leute reagieren ihren Stress im Fitnessstudio ab, weißt du«, sagte er zähneknirschend.
»Milo, habe ich dir nicht immer geholfen, wenn du mich darum gebeten hast? Und hast du dir den BMW nicht auch
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