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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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ob Carlier Jude ist?«, fragte er mich.
    Kurz sah ich ihn erstaunt an, dann fiel mir ein, dass ich in James’ Büro ein kleines Kruzifix gesehen hatte. »Nein, wahrscheinlich nicht. Ich glaube, er ist Katholik. Wieso?«
    »Er spendet jedes Jahr eine beträchtliche Summe an den Holocaust Survivors’ Fund.«
    »Wie beträchtlich?«, fragte Milo.
    »Im vorigen Jahr allein fünfzigtausend.«
    Mir fiel die Kinnlade herab. »Fünfzigtausend?«
    Dutch nickte. »Davor sechsundvierzig und im Jahre davor dreißig.«
    Milo stieß einen Pfiff aus. »Er muss einigen Gewinn machen, wenn er in der Lage ist, solche Summen zu spenden.«
    »Das ist es ja«, sagte Dutch und betrachtete die Unterlagen. »Sein Gewinn in den drei Jahren war gerade mal doppelt so hoch. Folglich spendete er die Hälfte an diese eine Stiftung.«
    Da fiel mir das Gespräch mit Maria ein. »Ich weiß jemanden, der uns vielleicht mehr dazu sagen kann.«
    »Wen?«, fragte Dutch und sah endlich von den Papieren auf.
    »Carliers Steuerberater. Ich habe heute mit einer Angestellten aus dem Juwelierladen gesprochen, und sie hat erzählt, dass James mit ihm gestritten habe und beide jetzt getrennte Wege gehen. Ich hab den Namen und die Telefonnummer hier, wenn‘s euch interessiert.«
    Dutch grinste mich an. Er wirkte so viel weicher als vor zwanzig Minuten. »Gut gemacht, Edgar. Milo, hast du Lust auf einen kurzen Ausflug?«
    »Solange ich fahren darf«, erwiderte Milo und stand auf. Keiner hatte etwas einzuwenden, und so folgten wir ihm nach draußen.
    Eine Viertelstunde später kamen wir bei einem kleinen Bürogebäude am südlichen Ende von Bloomfield Hills an. Milo parkte seinen BMW auf dem hintersten Parkplatz, meilenweit weg von anderen Autos. »Ich will nicht, dass mir einer mein neues Spielzeug zerkratzt«, sagte er, als Dutch und ich ihn komisch ansahen.
    »Kein Problem, Kumpel«, meinte Dutch gespielt gleichmütig. »Ich erhole mich zwar gerade von einer Schusswunde im Bewegungsapparat, aber die entfernte Möglichkeit, dass dieses Schätzchen einen Kratzer abbekommt, ist ganz klar ein paar Unannehmlichkeiten wert.«
    Milo sah ihn schief von der Seite an. »Also, wenn du mal keine Nervensäge bist«, erwiderte er trocken und erntete einen drohenden Blick von Dutch.
    Ich grinste die beiden an. Wir stiegen aus, betraten das Bürohaus und blieben kurz stehen, um von der Informationstafel die Türnummer von Bregers Büroräumen abzulesen. Milo entdeckte den Namen als Erster. »Es ist im zweiten Stock, Nummer zweihundertsieben.«
    Dutch stöhnte, als wir auf die Treppe zuliefen. Er kam zwar schon ohne Krücke zurecht, aber Stufen waren noch immer mühsam für ihn. Wir stiegen langsam hinauf und folgten dem Etagenflur bis zu Bregers Tür. Dutch klopfte, und einen Moment später rief jemand barsch: »Herein!«
    Wir betraten ein kleines Bürozimmer. Auf dem Boden türmten sich überall Aktenmappen. Vor der hinteren Wand stand ein Schreibtisch, an dessen Rändern sich eine Barriere von Papierstapeln entlangzog wie die Chinesische Mauer. Dahinter war niemand zu sehen. Wir blieben am Rand der Szenerie stehen, und zwei Augenblicke später kam Breger hinter der Schreibtischbarriere zum Vorschein. Er war größer, als ich erwartet hätte, fast so groß wie Dutch, aber fünfzig Pfund schwerer. Er hatte eine breite Stirn, Augenbrauen wie zwei pelzige Raupen und so schwere Hängebacken, dass sie die Mundwinkel gleich mit herunterzogen.
    »Ja?«, fragte er, als wir ihn anstarrten.
    »Mr William Breger?«, fragte Milo.
    »Mr Breger war mein alter Herr, sie können Willy zu mir sagen.« Er legte den Kopf schräg wie eine große Bulldogge.
    »Freut mich. Ich bin Milo Johnson vom Polizeirevier in Royal Oak.« Er hielt Willy seinen Dienstausweis hin. »Das sind Agent Rivers vom FBI und unsere Kollegin Abigail Cooper. Wir möchten mit Ihnen über einen Ihrer Mandanten sprechen.«
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss?«, fragte Breger sofort.
    Milo lächelte ihn liebenswürdig an. »Den brauchen wir in diesem Fall nicht, Mr Breger. Wir sind wirklich nur hier, um Ihnen einige Fragen zum Charakter von James Carlier zu stellen.«
    »Sie meinen den Hurensohn, der mir zehn Riesen schuldet und nicht zahlen will? Fragen Sie, was Sie wollen, Detective. Ich erzähle alles unverbindlich, bis Sie mit einem Durchsuchungsbeschluss kommen«, erklärte Willy und überraschte uns mit einem völlig neuen Auftreten.
    »Er schuldet Ihnen wie viel?«, fragte Dutch, der sein Notizbuch zückte

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