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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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wandte ich mich ab. Dass ich einen halben Nachmittag mit der Jagd auf einen Irren verschwendet hatte, machte mich sauer. Um nicht noch mehr Zeit zu vergeuden, lief ich im Eiltempo zum Parkhaus. Als ich die Treppe hochkam, wurde mein Tag erst richtig beschissen.
    Vor meinem Mazda stand ein glänzender BMW 750i mit zwei Insassen, die ich sehr gut kannte. Hinterm Steuer saß Milo und feixte, als ich näher kam. Neben ihm saß Dutch mit einem Blick, bei dem einem Eisbären der Arsch abgefroren wäre.
    »Scheiße!«, zischte ich, sah mich um und überlegte hektisch, ob ich abhauen oder die Coole spielen sollte. »Was ist?«, fragte ich, als ich am BMW ankam.
    Dutch stieg aus. Sein Blick war so finster, dass ich unwillkürlich zusammenzuckte. »Steig ein, Abby!«, knurrte er.
    Ich überlegte, ihm eine freche Antwort zu geben und abzuhauen, hatte aber doch nicht den Mut dazu. Achselzuckend stieg ich auf den Rücksitz und schmollte mit verschränkten Armen.
    »Hallo, Abby«, grüßte Milo mit einem Blick in den Rückspiegel.
    »Milo«, grüßte ich zurück. Dutch setzte sich neben mich.
    »Es läuft jetzt folgendermaßen«, sagte er, während er mir kritisch ins Gesicht sah. »Du springst in deinen Wagen und fährst brav zu mir nach Hause. Wir fahren hinter dir her, und dann werden wir beide uns mal ernsthaft unterhalten.«
    »Leck mich!«, sagte ich mit zusammengezogenen Brauen. Ich hasse es, wenn man mit mir redet wie mit einem Kleinkind - meine Mutter kann das bestätigen.
    »Abby«, sagte Dutch in einem Ton, der deutlich machte, dass er keinen Spaß verstand.
    »Was glaubst du denn, wer du bist, dass du mir Vorschriften machen kannst?«, fuhr ich ihn an.
    »Ich glaube, ich bin der Kerl, der dich davor bewahren will, in der Mordstatistik zu landen, das glaube ich!«, brüllte Dutch.
    »Ach, verdammt noch mal!«, schrie ich. »Ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen!« Ich drückte die Tür auf und machte Anstalten auszusteigen.
    »He, ihr zwei!«, rief Milo. »Abby, warte mal, und du, Dutch, hältst jetzt mal den Mund.«
    Mit der Hand am Türgriff und einem Bein draußen wartete ich ab, was Milo zu sagen hatte.
    »Und?«, fragte ich nach ein paar Sekunden.
    »Abby, lass uns zu Dutch fahren und gemeinsam darüber reden, okay?«
    »Er hat mir die Autoschlüssel weggenommen!«, sagte ich aufgebracht. Ich war nicht bereit, schon nachzugeben.
    »Offensichtlich hast du noch einen«, stellte Milo fest und deutete auf meine Hand.
    »Er kann mich nicht wie ein kleines Kind behandeln, Milo«, beharrte ich, stieg vollends aus und warf die Tür zu. Ohne mich umzudrehen, ging ich zu meinem Wagen. Es brachte mich auf die Palme, dass Dutch so ein Blödmann war, und ich rang mit mir, ob es klug sei, zu ihm zu fahren und darüber zu streiten, selbst wenn Milo den Schiedsrichter spielte.
    Ich stieg in meinen Wagen, ließ den Motor an und wartete widerwillig, bis Milo mit seinem BMW wegrollte und mir erlaubte auszuparken. Ich fuhr aus dem Parkhaus und versuchte, mit meiner rationalen Hirnhälfte die zornige Fünfjährige in mir zur Vernunft zu bringen. Offenbar war ich damit erfolgreich, denn ich landete vor Dutchs Haus und nahm nur leicht verärgert zur Kenntnis, dass Milo sich hinter mich in die Einfahrt stellte.
    Wir gingen im Gänsemarsch hinein. Ich setzte mich in den Sessel neben der Couch, nahm ein schützendes Kissen auf den Schoß und zog halb wütend, halb gekränkt eine Schnute. Dutch und Milo setzten sich jeder an ein Ende des Sofas.
    »Abby«, begann Milo, »ich weiß, du findest, dass Dutch überfürsorglich ist, aber du musst ihn ein bisschen verstehen. Ich meine, seit er dich kennt, ist immer irgendein gestörter Gewalttäter hinter dir her.«
    Ich schenkte der Aussage einen Moment des Nachdenkens und musste eingestehen, dass ich in den vergangenen Monaten ziemlich viel mit Irren zu tun gehabt hatte. Und schon wieder schien mir einer an jeder Straßenecke, in jedem Laden aufzulauern.
    »Es ist ja nicht so, dass ich es darauf anlege«, erwiderte ich abwehrend. »Es passiert mir einfach.«
    Dutch rollte mit den Augen und sah seinen Partner kopfschüttelnd an, als wollte er sagen: Da siehst du, wie schwierig sie ist.
    Das kränkte mich nun wirklich, und während mir die Tränen in den Augen brannten, fuhr ich ihn an: »Wenn dir das nicht passt, Cowboy, kannst du mich ganz leicht loswerden.«
    »Mann, Abby! Komm mir nicht so, ja?«, schnauzte er zurück.
    »Ganz im Ernst, wenn du es leid bist, den Babysitter zu spielen,

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