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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopf und machte eine Geste, als wollte sie sagen, dass ihr das gerade ziemlich egal sei.
    »Ich bin Hellseherin, und für Sie sehe ich, dass Sie sich nur zwei Wochen lang verloren Vorkommen werden und nicht wissen, was Sie tun sollen, aber dann wird Ihnen ein fantastischer Job angeboten, bei dem sie fast die gleiche Arbeit tun können wie bei Carlier.«
    Marias Weinen ließ nach. »Wirklich?«
    Ich vergewisserte mich, indem ich ihre Energie in mich aufnahm. »Ja. Sie werden eindeutig wieder mit Schmuck arbeiten. Da liegen Ihre Stärken. Und ich sehe auch ein bisschen mehr Geld für sie, eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung. Ich würde also sagen, wer das Glück hat, Sie einzustellen, wird Ihnen mehr Verantwortung geben und etwas mehr zahlen als Carlier.«
    Maria sah mich an. »Und ich brauche nur zwei Wochen zu warten?«
    »Nageln Sie mich nicht darauf fest«, bat ich. »Mit Daten bin ich nicht so gut, aber ich sehe eindeutig eine Zwei und spüre zeitliche Nähe, was meistens zwei Wochen bedeutet. Es könnte vielleicht ein bisschen länger dauernd sagen wir drei, um sicherzugehen.«
    »So lange halte ich es nicht aus«, sagte Maria. »Ich vermisse die Werkstatt jetzt schon. Und Mr Carlier auch. Ich mochte ihn wirklich, und darum trifft mich die Entlassung auch so schwer. Er war so ein toller Chef... Das heißt, bis vor Kurzem.«
    »Er hat sich verändert?«, fragte ich, da meine Intuition summte.
    »Ja, die ganze letzte Woche benahm er sich komisch.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Er kontrollierte dauernd, ob die Hintertür abgeschlossen war. Und er fuhr jedes Mal zusammen, wenn das Telefon klingelte. Dann wurde er ausgeraubt und war danach noch seltsamer.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass nach solch einem Überfall jeder ein bisschen neben der Spur wäre.«
    »Ja, ich meine, wenn er ängstlicher gewesen wäre, hätten wir das verstanden. Stattdessen schien ihm das Geschäft völlig egal zu sein. Er kam zu spät, und nach zehn Minuten ging er schon wieder, und die Tageseinnahmen interessierten ihn überhaupt nicht mehr. Vorher war Mr Carlier bei allem so pedantisch gewesen, und plötzlich wollte er sich mit nichts mehr befassen. Dann hörte ich ihn gestern am Telefon mit Mr Breger streiten. Er hat ihn sogar angeschrien ...«
    »Wer ist Mr Breger?«, unterbrach ich sie.
    »Willy Breger ist unser Steuerberater«, erklärte sie. »Soweit ich weiß, arbeitet er schon ewig für das Geschäft, auch schon für Mr Carliers Großvater, als der noch der Besitzer war. Jedenfalls hörte ich, wie sie stritten, und am Ende sagte Mr Carlier: ›Wenn Ihnen das nicht passt, suche ich mir einen anderen Steuerberater!‹, und knallte das Telefon hin. Da hätte ich es mir schon denken können, oder?«
    Ich hatte gespannt zugehört und wurde von ihrer Frage überrascht. »Was hätten Sie sich denken können, Maria?«
    »Dass Josh und ich als Nächste abgesägt werden. Josh war so sauer, dass er sich nicht mal die Mühe gemacht hat, seine Sachen in einen Karton zu packen. Er raffte seine Werkzeuge zusammen, zeigte Mr Carlier den ausgestreckten Mittelfinger und verließ den Laden. Ich mag Josh sehr. Er wird mir schrecklich fehlen!« Und damit brach ein neuer Strom von Tränen aus ihr heraus.
    Ich rieb ihr die Schulter und blickte mich unsicher um. Die Leute starrten bereits zu uns rüber.
    »Na kommen Sie, Maria, alles wird gut«, sagte ich beruhigend. »Meinem Gefühl nach werden Sie Josh wiedersehen, und der neue Job wird Ihnen sehr gut gefallen.«
    Maria schluckte und nickte, dann bückte sie sich nach ihrem Karton. »Danke«, sagte sie. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie damit belaste. Sie waren wirklich nett zu mir, aber jetzt möchte ich nach Hause, okay?«
    »Klar«, sagte ich freundlich. »Viel Glück!«
    Maria sah mich noch mal traurig lächelnd an und ging. Als ich ihr nachblickte, kochte Wut in mir hoch. Was glaubte dieser Carlier denn, was er sich alles erlauben konnte? Maria war eine gute, loyale Angestellte - das sagte mir ihre Ausstrahlung. Warum warf er so jemanden raus?
    Ich drehte mich um und lief zurück zur Ladentür, aber da entdeckte ich das Schild: Bis auf Weiteres geschlossen.
    Ich zog an der Tür, aber sie war verschlossen, und drinnen war es dunkel. Ich legte die Hände an die Schläfen und spähte durch die Scheibe. Im Verkaufsraum war niemand.
    »Das ging aber schnell«, sagte ich laut und entfernte mich von der Tür. Während ich mit Maria sprach, hatte Carlier abgeschlossen und war gegangen.
    Mürrisch

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