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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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liegen. Ich schüttelte verständnislos den Kopf und sah als Nächstes ein Bild von einem Hakenkreuz an einem Panzer. Ratlos blendete ich Dave aus, der munter weiterredete, und konzentrierte mich stärker auf die Vision. Ich sah ein kleines Café mit einer französischen Flagge an der Tür. Sonderbar. Was hatten diese Bilder mit dem Haus zu tun?
    »Abby?« Ich hörte Dave aus dem Hörer sprechen. »Abby, bist du noch dran?«
    »Äh, ja, ich bin hier«, sagte ich und tauchte aus meinen Gedanken auf. »Sag mal, weißt du etwas über den Besitzer? Hat er zum Beispiel Verbindungen nach Europa?«
    »Tut mir leid, ich weiß nichts über ihn, außer dass das Haus ursprünglich einem Kerl gehört hat, der Anfang der Neunziger gestorben ist. Er hat es seinem Enkel vermacht, dem jetzigen Besitzer.«
    Bei mir schrillten die Alarmglocken. Ich hatte eine unbestimmte Ahnung, dass uns das Haus noch Ärger einbringen würde. Doch bei der Überlegung, von dem Kauf zurückzutreten, stellte sich gleichzeitig das Gefühl ein, dass das keine gute Idee war.
    Dave musste meine Gedanken gelesen haben, denn er fragte: »Überlegst du gerade, dich aus der Sache zurückzuziehen?«
    Ich zögerte nur einen Moment, dann sagte ich: »Nein, das nicht. Ich hoffe nur, du hast dich nicht übernommen, wenn ich sehe, wie viele Reparaturen an dem Haus nötig sind.«
    »Keine Sorge«, versicherte er. »Ich hab alles im Griff.« Lügner, Lügner...
    Na super! Jetzt war ich wirklich beunruhigt.
    Zehn Tage später, am 8. Januar, stand ich nach geleisteter Unterschrift vom Tisch auf, um meiner Maklerin die Hand zu schütteln. Der Verkäufer war nicht gekommen, sondern hatte die Verträge schon vorher unterschrieben, sodass ich sie in Rekordzeit durchblätterte.
    »Gratuliere«, sagte Kimber Relough.
    »Danke, aber ich bin mir nicht sicher, ob das schon angebracht ist.«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte sie augenzwinkernd. »Da haben Sie sich wirklich viel vorgenommen.«
    »Nicht ich, sondern mein Handwerker.« Ich zog mein Handy aus der Tasche und drückte Daves Kurzwahlnummer. »Du kannst dich an die Arbeit machen, Partner.«
    »Wurde auch Zeit, ich stehe jetzt schon eine Stunde in der Einfahrt.«
    »Geduld ist nicht deine Stärke, wie?«
    »Je eher ich anfange, desto eher bin ich fertig und desto eher können wir unseren Gewinn einsacken.«
    Ich lachte im Stillen über die Veränderung, die ich seit Beginn des Projekts an ihm beobachtete. Als er noch mit der Renovierung meines alten Hauses beschäftigt gewesen war, hatte er ein absolut gemütliches Tempo drauf, und jetzt, wo ein saftiger Gewinn winkte, hatte er plötzlich Feuer unterm Hintern.
    »Ruf mich mal an, wie du vorankommst«, sagte ich, als ich seine Wagentür quietschen hörte.
    »Aber sicher«, sagte er und legte auf.
    Ich verließ das Maklerbüro und fuhr zu Dutch, hatte es aber nicht besonders eilig, Krankenschwester zu spielen. Sosehr ich auf ihn stand, neuerdings ging es mir doch auf die Nerven, dass wir so viel zusammen waren. Dieses Gefühl, gepaart mit dem Umstand, dass er sich unselbstständig gab wie ein Vierjähriger, stellte meine Geduld auf eine harte Probe. Scheinbar ist ein Schuss in den Hintern viel entkräftender, als man annimmt. Die Verletzung machte es ihm schwer, aufzustehen und herumzulaufen. Er kam auch nicht an die Zeitung auf dem Sofatisch heran, konnte selbst mithilfe der Fernbedienung nicht den Sender wechseln und sich nicht die Zähne putzen. In den vergangenen paar Tagen hatte ich an meinem Freund eine Seite kennengelernt, von der ich mir wünschte, sie wäre mir verborgen geblieben. Die »schönen Stunden zu zweit« hatten sich nicht so wie erwartet entwickelt. Auf jeden Fall musste ich mit ihm darüber reden, eine professionelle Pflegekraft zu engagieren, damit ich wieder zu Hause wohnen konnte.
    Als ich jedoch durch seine Haustür spazierte, empfing mich eine angenehme Überraschung. Ein geduschter und frisch rasierter Adonis stand im Wohnzimmer auf eine Krücke gestützt. »Hallo Traumfrau«, begrüßte er mich.
    »Hallo. Was hat das denn zu bedeuten?«, fragte ich und zeigte auf das neue Erscheinungsbild.
    »Ich war es leid, herumzusitzen und dir was vorzujammern. Es hat den halben Vormittag gedauert, aber ich habe es geschafft, mich allein zu duschen und anzuziehen«, sagte er stolz.
    »Und du hast aufgeräumt«, stellte ich fest. Die Zeitungen lagen nicht mehr am Boden, sondern ordentlich zusammengelegt auf dem Beistelltisch, und die Decken auf dem Sofa

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