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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf die Fassade und wieder zurück. Das Ding war eine Bruchbude, ein eingeschossiger Bau mit zerbrochenen Fenstern und Läden, schadhaftem Putz und fehlenden Dachziegeln - wie aus einem Hitchcock-Film. Der Vorgarten hatte mehr Löcher als Rasen, wuchernde Büsche und riesige Laubhaufen an der Seitenmauer. Ein rostiger Zaun verlief ringsherum, und das Tor schwang quietschend in den Angeln, wenn der Wind hindurchfegte.
    »Das Ding ist eine Bruchbude«, sagte Dutch.
    »Danke. Darauf wäre ich nicht gekommen.«
    In dem Moment sprang Eggy, der durch die Heckscheibe gespäht hatte, auf die Beifahrerseite und begann wie verrückt zu bellen. Als ich mich zu meinem Dackel umdrehte, sah ich, wie er die Nackenhaare sträubte. Er zog die Lefzen zurück, knurrte kurz und bellte weiter das Haus an. Sein Gebell war durchdringend, und ich versuchte ihn zu beruhigen, indem ich ihm den Rücken tätschelte, doch je länger wir dort standen, desto aufgeregter wurde er. Schließlich fuhr ich vom Rinnstein weg und wendete, aber Eggy bellte noch, bis wir ein paar Blocks entfernt waren.
    »Was hatte er denn?«, fragte Dutch, als es endlich still war.
    »Ich hab keine Ahnung«, sagte ich und merkte, dass ich selbst eine Gänsehaut an den Armen hatte. Ich schauderte, als es mich noch mal kalt überlief.
    »Frierst du?«, fragte Dutch.
    »Ja, ein bisschen. Also gut, Cowboy, bringen wir dich nach Hause.«
    Später, nachdem ich es Dutch auf der Couch bequem gemacht hatte, ging ich ins Arbeitszimmer und rief Dave an.
    »Hallo Abby!«, grüßte er gut gelaunt.
    »Willst du mich mit dem Haus eigentlich auf den Arm nehmen, Dave?«, fragte ich, ohne Zeit auf Nettigkeiten zu verschwenden.
    »Dir auch ein frohes Neues«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Entschuldigung.« Ich zog die Krallen ein. »Aber ich hätte nicht gedacht, dass das Ding so eine Bruchbude ist.«
    »Darum ist es ja spottbillig. Glaub mir, wenn ich damit fertig bin, wirst du es nicht wiedererkennen.«
    »Okay, okay«, sagte ich eingedenk der fantastischen Arbeit, die er in meinem Haus geleistet hatte. »Ich habe also mit Rick gesprochen, meinem Freund in der Bank, und er sagt, dass er die Papiere für unsere Firma bekommen hat und wir den Deal nächste Woche abschließen können, wenn wir wollen.« Cat, Dave und ich hatten gerade die CO-MAS-MAC gegründet, die hoffentlich etwas abwerfen würde, auch wenn der Name, der sich aus den Anfangsbuchstaben unserer Nachnamen zusammensetzte, kein glanzvoller Einfall war. »Cat übernimmt die Anzahlung«, berichtete ich weiter, »und das Haus wird ziemlich niedrig bewertet, sodass die Kreditsumme ebenfalls niedrig ist. Hast du mit der Immobilienmaklerin gesprochen?«
    »Ja, alles ist startklar. Sie sagt, ihr könnt den Abschluss jederzeit unter Dach und Fach bringen.« Ich war zum Firmenchef und zur Geschäftsführerin von CO-MAS-MAC ernannt worden und war zeichnungsberechtigt. Dave und Cat brauchten bei dem Kauf keine Unterschrift zu leisten. »Je schneller wir das in trockenen Tüchern haben, desto eher kann ich mit der Instandsetzung anfangen. Also sag mir Bescheid, sobald wir es haben, okay?«, sagte Dave.
    »Es sollte Ende nächster Woche so weit sein, aber ich melde mich bei dir mit dem offiziellen Datum in den nächsten zwei Tagen.«
    »Klingt gut. Dann werde ich diese Woche zum Baumarkt fahren und schon mal Material bestellen.«
    »Übrigens, was hat es mit dem Haus eigentlich auf sich?«, fragte ich. »Es sieht völlig verwahrlost aus.«
    »Soweit ich weiß, hat schon seit einiger Zeit keiner mehr darin gewohnt. Die Maklerin sagt, es habe lange leer gestanden und der Besitzer versuche seit zwei Jahren, es zu verkaufen.«
    »Man sollte meinen, er hätte ein bisschen was daran machen lassen, bevor er es anbietet.«
    »Ja, das war auch mein Gedanke, aber mit einem bisschen wäre es nicht getan gewesen, und das hätte den Besitzer Geld gekostet. Vielleicht hatte er die Mittel nicht.«
    Plötzlich meldete sich meine Intuition, die übrigens folgendermaßen funktioniert: Wenn es etwas gibt, das ich unbedingt wissen sollte, stellt sich bei mir ein Gefühl ein, als würde in meinem Kopf ein Telefon klingeln, ungefähr so laut, als käme es aus dem Nebenzimmer. Wenn ich wissen will, worum es geht, gehe ich sozusagen einfach ran.
    Automatisch richtete ich meine Aufmerksamkeit darauf, was meine Leitgeister mir mitteilen wollten. Vor meinem geistigen Auge erschien das Haus, dann sah ich einen Smaragd, einen Saphir und einen Diamanten in einem Vogelnest

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