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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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ins Arbeitszimmer. Dutch saß mit offenem Mund in seinen Schreibtischsessel gelehnt, und ein schreckliches Schnarchen erfüllte den Raum. Ich verdrehte die Augen und lief in die Küche, wo ich Kaffee aufsetzte und Rühreier für meinen Dackel vorbereitete.
    Nachdem Eggy und Vergil ihr Futter hatten, tappte ich mit einem dampfenden Kaffeebecher ins Arbeitszimmer und hielt ihn Dutch unter die Nase. Er brummte ein paarmal, dann wachte er erschrocken auf.
    »Was ...?« Langsam kam er zu sich und rieb sich die geröteten Augen.
    »Guten Morgen, Romeo«, flötete ich lächelnd.
    »Wie spät ist es?«, murmelte er, nahm den Kaffee und sah mich verständnislos an.
    »Halb acht.«
    »Oh Mann!«, sagte er schuldbewusst. »Warum bist du nicht runtergekommen und hast mich geholt?«
    »Aus dem gleichen Grund, aus dem du nicht nach oben gekommen bist: Ich hab geschlafen.«
    »Tut mir leid, Süße. Ich werde es wiedergutmachen, versprochen.«
    Ich nickte spöttisch. »Ich verlass mich drauf.«
    »Wir sollen um halb zehn, vor der ersten Vorlesung, bei T. J. sein. Geh doch nach oben und mach dich schon mal fertig.«
    »Soll ich etwa allein duschen?«, fragte ich neckend.
    »Ah ...«, druckste er. »Die Sache ist die: Ich hab noch ein bisschen Arbeit zu erledigen. Aber ich ...«
    »... werde es wiedergutmachen. Ja, ja ...«, führte ich mit wegwerfender Geste seinen Satz zu Ende und ging.
    »Das werde ich auch!«
    »Alles leere Versprechungen«, rief ich von der Treppe.
    Zwei Stunden später winkte T. J. uns in sein Büro und führte ein Telefonat zu Ende, während wir schon in den weichen Ledersesseln Platz nahmen.
    »Entschuldigt bitte«, sagte er, als er aufgelegt hatte.
    »Kein Problem«, erwiderte Dutch lächelnd. »Wir sind wirklich froh, dass du uns in dieser Sache helfen kannst, T. J.«
    Ich wusste nicht, was Dutch nach unserem vorigen Besuch zu T. J. wegen dessen offenkundiger Zuneigung gesagt hatte, aber die zwei schienen sich darüber verständigt zu haben und waren über Befangenheitsgefühle hinausgewachsen. Und ich stellte fest, dass mich Dutchs Aufgeschlossenheit umso mehr für ihn einnahm.
    »Also, was hast du für uns?«, fragte er.
    T.J. klatschte begeistert die Hände zusammen. »Das Notizbuch konnte ich mir noch nicht vornehmen, aber ich bin bei diesem Wappen auf etwas sehr Interessantes gestoßen.«
    Dutch nickte und lehnte sich gespannt vor. »Bin ganz Ohr.«
    »Das Wappen gehört einer Wiener Adelsfamilie mit einer langen Ahnenreihe.«
    Dutch sperrte verblüfft den Mund auf. »Julie Andrews ...«
    »In den Bergen Österreichs.«
    »Ich kann nicht ganz folgen.« T.J. blickte zwischen uns hin und her.
    »Ist nicht wichtig. Was wolltest du sagen?«
    T. J. fuhr fort: »Das Wappen gehört der Familie von Halpstadt, einer berühmten und sehr wohlhabenden Sippe mit Verbindungen zum österreichischen Adel vor langer Zeit.«
    »Vor langer Zeit heißt: jetzt nicht mehr?«, fragte Dutch.
    »Das ist der interessante Teil, auf den ich gleich zu sprechen komme«, antwortete T.J. »Seht ihr, die Familie hatte im sechzehnten Jahrhundert ziemliches Glück, als plündernde Türken in Österreich einfielen und große Gebiete eroberten, bis sie die Burg derer von Halpstadt erreichten. Unter der Führung von Helmut IV. erlitten die Türken eine vernichtende Niederlage und wurden in die Flucht geschlagen. Als Belohnung für die Verteidigung des Landes wurden Helmut von der Kirche beträchtliche Güter und verschiedene Kostbarkeiten übereignet.«
    »Was wurde aus der Familie?«, fragte ich mit einem unguten Gefühl in der Magengrube, denn mir war sofort klar, dass wir hier über Lisas Erbe sprachen.
    T.J. seufzte. »Leider ist sie, wie so viele andere Adlige dieses Landes, den Gefahren des Dritten Reiches zum Opfer gefallen.
    Selbst nachdem der österreichische Adel sich auf modernere Regierungsformen eingelassen hatte, waren die von Halpstadts sehr mächtig geblieben. Der letzte männliche Erbe war Helmut IX., der einzige Sohn Peters VII. Er wurde kurz nach dem Ersten Weltkrieg berühmt und scheint recht freimütig gewesen zu sein, denn er sprach sich gegen die österreichische Vereinigung mit Deutschland in den Jahren vor 1940 aus. Ich habe seine Spur bis zu einer Versetzung an die Universität Salzburg verfolgen können, wo er von 1932 bis 1939 war, und dann habe ich einer Eingebung folgend ein paar Verzeichnisse an den Universitäten von Bern, Lausanne und Genf durchgeschaut und wurde fündig in Lausanne: 1939 bis 1941.«
    »Er

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