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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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dreißig Jahre später hier auf und beklaut ihn?«
    Meine Intuition meldete sich, und ich sah T. J. an. »Das Notizbuch. Das Notizbuch ist die Verbindung. Da muss etwas drinstehen, was alle Teile des Rätsels verbindet. T. J., könntest du nicht versuchen, es zu entschlüsseln?«
    »Durchaus«, sagte er. »Kommendes Wochenende sollte ich Zeit haben. Wird euch das reichen?«
    »Das wird es müssen«, antwortete Dutch, sah auf die Uhr und stand auf. »Danke, T. J., deine Hilfe ist wirklich unbezahlbar.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte T.J. »Du weißt, ich steh auf dieses Zeug.«
    »Dann überlassen wir dich jetzt mal deinen Studenten«, sagte ich und schüttelte ihm die Hand.
    Auf der Heimfahrt redeten wir kaum. Jeder ließ sich durch den Kopf gehen, was T. J. erzählt hatte und wie das mit unseren Ermittlungsergebnissen zusammenpasste.
    Plötzlich sah ich Dutch an, denn mir kam eine Eingebung. »In dem Kästchen war ursprünglich noch etwas anderes drin!«, sagte ich.
    »Was meinst du?«
    »Das Kästchen! Das mit dem Wappen! Ursprünglich wurde nicht das Notizbuch darin aufbewahrt, sondern etwas anderes.«
    »Was zum Beispiel?«
    Vor meinem geistigen Auge sah ich einen großen eiförmigen Diamanten. »Juwelen«, sagte ich, das Bild interpretierend. »Kostbarkeiten ... wie sie die Kirche jemandem schenkte, der das Land vor den Türken gerettet hat.«

13
    Zu Hause angekommen rief Dutch bei T. J. an und hinterließ eine Nachricht mit der Bitte um Rückruf. Er wollte wissen, welche spezielle Kostbarkeit die Halpstadts von der Kirche geschenkt bekommen hatten. Danach arbeitete er an seiner Zusammenfassung für das FBI, und ich wirtschaftete durchs Haus, bis Milo um halb sechs kam und wir alle zu Willy Bregers Büro fuhren. Da ich wusste, dass Dutch die Verletzung noch zu schaffen machte, bestand ich darauf, mit meinem Wagen zu fahren, damit wir nahe am Haus parken konnten.
    Milo sträubte sich nicht allzu sehr dagegen, und erst da fiel mir auf, dass er ziemlich erschöpft aussah.
    »Politik ist wohl doch nicht so lustig, wie?«, spottete Dutch, als wir alle bequem im Auto saßen.
    »Sagen wir, es gibt viel Entwicklungsspielraum«, witzelte Milo vom Rücksitz.
    In dem Bürohaus stiegen wir die Treppe hinauf, und Milo und ich warteten oben auf Dutch, denn Hinkebein kam nicht so schnell nach. Plaudernd schlenderten wir den Flur entlang und sahen schließlich, dass Willys Bürotür nur angelehnt war.
    Milo drückte sie auf und blieb sofort stehen. Das Büro war ein heilloses Durcheinander. Die Papierstapel, die sich gestern am Rand des Schreibtischs getürmt hatten, waren wie Riesenkonfetti überall verstreut, der Schreibtischsessel lag mit den Beinen nach oben, ein Aktenschrank war gegen den Schreibtisch gekippt, die Akten umhergeworfen, und eines der Fenster war eingeschlagen. Kampfspuren waren überall, und um die Sache noch schlimmer zu machen, fiel mein Blick auf ein Familienfoto von Willy, seiner Frau und ihren drei Kindern.
    Flach und künstlich stach er zwischen ihnen hervor. Er war tot. »Nein!«, rief ich aus und bückte mich nach dem Foto.
    »Halt!« Milo hielt meinen Arm fest. »Abby, nicht! Du darfst hier nichts anfassen.«
    »Nein!«, jammerte ich, und mein Blick verschwamm, als ich an die Familie dachte, die diesen Verlust erleiden musste.
    »Abby?«, fragte Dutch alarmiert, als ich mich gegen Milos feste Hand wehrte. Ich wollte das Foto unbedingt aufheben, um zu sehen, ob ich mich vielleicht doch irrte. »Abby, was ist denn?«
    »Er ist tot«, brachte ich heiser hervor.
    »Wie bitte?« Milo schaute, wohin ich mit dem Finger zeigte.
    »Das Foto«, sagte Dutch zu seinem einstigen Partner. »Sie kann anhand eines Fotos erkennen, ob jemand tot oder am Leben ist.«
    Milo sah sich um. »Warte hier«, sagte er und schob mich zur Tür raus. »Rühr dich nicht vom Fleck«, befahl er und verschwand wieder in dem Büro, dabei brummte er was von »kontaminieren« und »Tatort«. Dann kam er in den Flur und hielt den Fotorahmen mit dem Mantelsaum zwischen Daumen und Zeigefinger. »Sieh genau hin! Bist du dir sicher?«
    Ich lehnte an der Flurwand und fühlte mich, als hätte jemand die Luft aus mir herausgelassen. Ich schaute angestrengt hin, aber der Eindruck blieb derselbe. Willy sah flach und künstlich aus, eindimensional. Die übrige Familie war das blühende Leben. Ich nickte und drehte mich weg, weil mir eine Träne über die Wange lief.
    »Armer Willy«, sagte ich zu niemand Speziellem.
    Augenblicklich nahm Milo

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