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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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brauchte.
    Endlich kam er aus dem Laden mit drei Bechern Cola in den Händen heraus und gab sich alle Mühe, unschuldig zu erscheinen. Nachdem er eingestiegen war, gab ich Gas und scherte mit klopfendem Herzen aus der Parklücke aus.
    Wir fuhren nach Hause, tranken unterwegs von unserer Cola, und Milo schmollte. Als wir bei Dutch ankamen, stieg Milo aus, sowie ich den Zündschlüssel rauszog, und ging, ohne sich umzudrehen, zu seinem Wagen.
    »Kommst du nicht mit rein?«, rief ich.
    »Ich will nichts damit zu tun haben!«, antwortete Milo und deutete auf den Karton, den Dutch zum Haus trug.
    »Ich wollte Chicken Marsala zum Abendessen kochen«, rief Dutch grinsend über die Schulter. Milos Lieblingsessen.
    Grummelnd riss Milo seine Wagentür auf und schlug sie mit einem endgültigen »Ich will nichts damit zu tun haben!« hinter sich zu.
    Dutch und ich gingen lachend ins Haus. Dutch stellte den Karton auf den Sofatisch, während ich mir den Mantel auszog.
    »Willst du wirklich was zum Abendessen kochen?«, fragte ich hoffnungsvoll. Von uns beiden war er der Häuslichere. Meine Vorstellung von Kochen umfasste eine Schüssel, ein Päckchen Instantnudeln und ein Mikrowellengerät.
    »Ja. Geh du doch schon mal Willys Karton durch, während ich mit dem Hühnchen anfange. Ruf mich, wenn du was Interessantes findest.«
    Ich nickte und begab mich zur Couch, hob den Deckel von der Archivbox und nahm den Inhalt in Augenschein: lauter ordentlich beschriftete und nach Monaten geordnete Schnellhefter mit den Durchschlägen handgeschriebener Kassenbelege von vor vierzig Jahren. Ich ging die Schnellhefter durch, zog wahllos welche heraus, um einen flüchtigen Blick hineinzuwerfen, und ordnete sie wieder ein. Als ich zum ältesten kam - beschriftet mit März 1965 -, fiel mir etwas auf. Am Rand des Durchschlags, der obenauf geheftet war, stand ein Name, nur ganz klein in die Ecke gekritzelt, neben dem Datum. Es war ein deutscher Name. Ich legte den Kopf schräg, um ihn zu lesen.
    »Itzak Kleinburg«, sagte ich laut.
    »Wer ist das?«, rief Dutch aus der Küche.
    »Itzak Kleinburg«, wiederholte ich lauter.
    »Itz... wer?« Mit Schüssel und Schneebesen erschien er im Türrahmen.
    »Hier«, sagte ich und zeigte auf den Durchschlag. »Lies selbst!«
    Dutch schlug weiter mit dem Schneebesen, während er näher kam und las. »Ist das der Kerl, dem er den Diamanten verkauft hat?«
    Ich drehte den Schnellhefter wieder zu mir herum und überflog das Geschriebene bis zu einem Vermerk über einen goldgefassten Diamanten von 1,7 Karat.
    »Nein«, sagte ich und deutete auf die Zeilen darüber. »Da, siehst du? An den hier hat er ihn verkauft: Christopher Fletcher, 206 Roxberry Court.«
    »Seltsam«, meinte Dutch und klopfte den Schneebesen am Schüsselrand ab.
    »Allerdings«, sagte ich und wandte mich dem Durchschlag wieder zu.
    Meine Intuition summte in einem fort, darum legte ich den Schnellhefter beiseite und sah ein paar andere durch. Nach kurzer Suche stieß ich auf ähnliche Durchschläge. Bei einigen stand ebenfalls der Name Itzak Kleinburg oben am Rand und bei anderen solche Namen wie Jakob Weinstein, Samuel Katzberg, Elia Goldstadt.
    Diese Namen machten mich stutzig, und nachdem ich die Durchschläge vor mir auf dem Tisch ausgebreitet hatte, schloss ich die Augen und ließ meiner Intuition freien Lauf. Vor meinem geistigen Auge sah ich wieder die inzwischen vertraute Schwalbe durch einen Raum flattern und auf dem Geheimkästchen landen. Als sie jedoch diesmal auf das Wappen des Deckels pickte, öffnete sich das Kästchen, und der Vogel zog mit dem Schnabel das Notizbuch heraus und stieg damit in die Luft hinauf.
    »Du meine Güte!« Ich riss die Augen auf.
    »Was denn?«, fragte Dutch und kam ins Wohnzimmer. »Was ist los?«
    »Die Namen!«, sagte ich aufgeregt. »Es sind dieselben wie in dem Notizbuch!«
    Dutch schaute über die Quittungsdurchschläge, nahm den einen oder anderen in die Hand und legte sie wieder hin. »Das sind jüdische Namen«, stellte er fest. Dann richtete er sich ruckartig auf. »Moment mal.« Er eilte ins Arbeitszimmer. Ein paar Minuten später kam er mit einem Buch zurück und blätterte darin. »Ich hab mich früher mal für Geschichte begeistert«, sagte er, während ich den Titel des Buches las: Spur des Todes - der jüdische Diamantenhandel 1938-1940.
    »Du kennst dich mit dem Zweiten Weltkrieg aus?«, fragte ich erstaunt.
    »Hab im Nebenfach Geschichte studiert. Ich bin nicht so fit darin wie T. J., aber

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