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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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...«, sagte T.J. leise. »Ich frage mich ...« Wir hörten Papier rascheln. »Moment noch, Leute«, sagte er, und wir hörten, wie er das Telefon hinlegte und wegging.
    Dutch und ich sahen uns an und zuckten die Achseln. Während wir auf T. J. warteten, stand Dutch auf, um nach dem Essen zu sehen. Mir knurrte der Magen, als ein köstlicher Geruch aus der Küche herüberwehte. Nach einer Minute kam Dutch zurück. »Wir können essen, sobald wir mit T. J. fertig sind.«
    Ich zeigte ihm zwei aufgerichtete Daumen, gerade als T.J. sich wieder meldete. »Tut mir leid, dass ihr warten musstet«, sagte er, »aber ich musste das Buch erst suchen. Der Autor hat denselben Namen. Ira Jacobson war ein holländischer Jude, der 1939 mit seiner Familie nach Lyon flüchtete. Sein Vater, der auch Ira hieß, war ein reicher Diamantenhändler, der mit einem dortigen Franzosen eine sichere Verwahrung vereinbart hatte. Eines Abends ging Iras Vater zu einem Treffen mit dem Mann und kam nicht zurück. Er blieb verschwunden und mit ihm der Großteil seines Warenbestands. Iras Mutter erfuhr später, dass ihr Mann an die Gestapo ausgeliefert und nur wenige Stunden nach seinem Verschwinden als Staatsfeind hingerichtet worden war. Die restliche Familie kam nur knapp mit dem Leben davon, da Iras Mutter zum Glück geistesgegenwärtig handelte und noch ein bisschen Geld besaß, mit dem sie alle weiter nach Süden flüchten konnten. Als Erwachsener erwarb Ira sich einen ausgezeichneten Ruf als Professor an der Universität Toulouse, wo ich auch ein Jahr lang studiert habe. Ich habe keine Vorlesung bei ihm gehört, mir aber eines seiner Bücher gekauft.«
    »Du meinst, der erwähnte Franzose war Jean-Paul Carlier?«, fragte Dutch.
    »Ja«, sagte ich, bevor T.J. antworten konnte und verspürte Leichtigkeit in meiner rechten Körperhälfte. »Und genauso ist es auch Lisas Familie ergangen«, fügte ich überzeugt hinzu. »T. J.?«
    »Ja, Abby?«
    »Könntest du noch mal im Notizbuch nachsehen, ob die von Halpstadts erwähnt sind?«
    »Ich suche schon«, sagte er und blätterte hörbar. Dann: »Nein. Der Name steht nirgends. Und ich finde auch nichts, was auf die Schwalbeneidiamanten hinweist.«
    »Na, macht nichts«, sagte ich in die folgende Stille.
    »Aber warte mal«, sagte T. J. und blätterte erneut.
    »Was ist?«, fragten Dutch und ich gleichzeitig.
    »Ganz hinten fehlt eine Seite. Sie wurde herausgerissen, wie man noch sehen kann.«
    »Das muss die sein, wo Jean-Paul die Schwalbeneidiamanten eingetragen hatte«, sagte ich, und meine rechte Seite bestätigte es. »Er hat sie an sich genommen und die Familie dann an die Deutschen verraten. Ich weiß es einfach.«
    »Es gibt vielleicht jemanden, der uns das bestätigen kann«, sagte T. J.
    »Wen?«, fragte Dutch ein wenig überrascht.
    »Ich sagte schon, dass ich mich mit Friedas Stammbaum beschäftigt habe. Ich bin auf eine Verbindung gestoßen. Friedas Schwester ging nämlich mit der Familie nach Lausanne, als sie aus Österreich flohen. Die Schwester lernte einen Schweizer kennen, heiratete ihn ein Jahr später und bekam 1945 von ihm eine Tochter, die zufällig nach Kanada übersiedelte.«
    »Wohin in Kanada?« Mein sechster Sinn sprang an.
    »Nach Windsor«, sagte T. J. triumphierend.
    »He!«, rief Dutch aus. »Das ist gleich nebenan!«
    »Dachte mir schon, dass dir das gefällt. Ich maile dir den Namen und die Adresse, damit du hinfahren kannst.«
    »T.J., dafür bin ich dir einiges schuldig. Du warst uns eine große Hilfe«, sagte Dutch.
    »Immer wieder gern, mein Freund«, erwiderte T. J.
    Dutch legte auf und erhob sich vom Sofa. Ich blieb nachdenklich sitzen. Kurz danach kam er mit zwei Tellern Pasta wieder, stellte einen vor mich hin und setzte sich mit dem anderen neben mich. »Also, was denkst du?«
    Ich griff nach Gabel und Löffel. »Darauf hat Jean-Luke es die ganze Zeit abgesehen.«
    »Was meinst du?«
    »Die Diamanten. Er denkt, wir haben sie.«
    »Da wir sie nicht haben und Jean-Paul sie vermutlich nicht verkauft hat... Wo sind sie jetzt?«
    »Das ist die große Frage«, sagte ich gerade, als sich meine Intuition meldete. In Gedanken sah ich die Schwalbe, die mir nun kein Rätsel mehr war.
    »Glaubst du, dass Jean-Luke Breger umgebracht hat?«, fragte er und störte meine Konzentration.
    »Ja«, sagte ich und ließ unwillkürlich die Schultern hängen. An den armen Steuerberater hatte ich gar nicht mehr gedacht. »Abby, du kannst nichts dafür«, sagte Dutch sanft.
    »Ich hätte

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