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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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es kommen sehen müssen«, widersprach ich und drehte appetitlos die Spaghetti um die Gabelzinken.
    »Ach, bist du etwa allmächtig?«
    Ich sah ihn böse an. »Nein, aber ich hätte die Gewalt in dem Büro spüren müssen.«
    »Wie lange hast du gestern deine Intuition auf den Kerl konzentriert?«
    Ich zuckte die Achseln. »Weiß nicht, ein paar Sekunden vielleicht.«
    »Aha, dann wundert es mich, dass du das nicht gleich gespürt hast«, meinte Dutch sarkastisch. »Hör zu, er ist nicht dein Klient, du hast nicht am gewohnten Ort eine reguläre Sitzung mit ihm absolviert. Du hast es nicht gespürt, weil du keinen Grund hattest, dich auf seine Situation einzulassen. Darum ist es dir entgangen. Verstehst du das?«
    »Ein bisschen«, gab ich zu und versuchte, mich auf seine Logik einzulassen.
    »Weißt du, es ist völlig in Ordnung, dass du auch nur ein Mensch bist«, sagte Dutch. »Komm, iss deine Nudeln, bevor ich Komplexe kriege.«
    Ich lächelte ihn an und aß ein paar Happen. »Fahren wir denn morgen nach Windsor?«
    Dutch nickte und kaute ein bisschen, ehe er antwortete. »Ja. Aber diesmal setze ich mich ans Steuer.«
    »Hat der Arzt dir das Okay gegeben?«, fragte ich.
    »Gleich nach meiner Krankengymnastik morgen darf ich wieder. Macht es dir was aus, mich noch mal hinzubringen?«
    »Wann ist der Termin?«
    »Halb zehn.«
    »Geht klar.«
    »Und wenn wir schon mal in Kanada sind: Wie wär‘s mit einem kleinen Abstecher nach Toronto?«, fragte er und wackelte mit den Augenbrauen.
    »Du meinst, gleich morgen?«
    »Ja. Es ist Freitag. Wir können ein langes Wochenende daraus machen. Es wäre gut, mal für ein paar Tage von hier zu verschwinden, vor allem solange dieser Verrückte frei rumläuft. Was hältst du davon?«
    »Ich bin dabei«, sagte ich strahlend und stieß ihn mit dem Knie an. »Dann bringe ich Eggy morgen früh in die Pension der Tierarztpraxis.«
    »Gute Idee. Du kannst ja schon packen gehen, während ich den Abwasch mache«, bot er an.
    Ich lächelte ihn an und fühlte mich ein wenig ausgesöhnt. Unterm Strich hatte ich tatsächlich einen guten Mann erwischt. »Das lasse ich mir nicht zweimal sagen«, erwiderte ich und lief nach oben.
    Ich packte alles, was ich bei Dutch hatte, in meinen Koffer, womit ich auch viel länger ausgekommen wäre als nur zwei Tage. Aber so spontan für ein romantisches Wochenende zu packen war auch schwierig. Was sollte man mitnehmen? Klamotten für alle Eventualitäten oder nur ein paar? Ich entschied mich für die Alle-Eventualitäten-Variante und packte auch ganz zuoberst den Body von Victorias Secret ein, damit ich ihn sofort zur Hand hätte.
    Dutch kam wesentlich später nach oben, da er an seiner FBI-Akte zu arbeiten hatte. Müde zog er seinen Seesack aus dem Schrank, warf zwei Jeans, zwei Pullover und Unterwäsche hinein. Ich nahm ungehalten zur Kenntnis, wie einfach er es sich machte.
    Er kroch zu mir ins Bett und zog mich an sich. »Du fühlst dich gut an«, sagte er und knabberte an meinem Hals.
    »Spar dir deine Kräfte fürs Wochenende, Cowboy«, riet ich ihm kichernd. »Du wirst sie brauchen.«
    Dutch brummte halb wohlig, halb unwillig, und ein paar Minuten später spürte ich seinen gleichmäßigen Atem an meinem Nacken. Mit diesem Geräusch als Schlaflied und seinen Armen um mich konnte ich ganz wunderbar einschlafen.

14
    Am nächsten Morgen waren wir früh auf, um alles für unser verlängertes Wochenende vorzubereiten. Ich hatte eine Tasche für Eggy gepackt, der zu wissen schien, dass wir ihn allein lassen würden, und darum in der Küchenecke Trübsal blies und mich bei jeder Gelegenheit mitleiderregend ansah. Dutch stellte zusätzliches Futter für Vergil hin, der unsere Pläne ganz anders aufnahm. Er strich Dutch glücklich schnurrend um die Beine und ermunterte ihn, schleunigst abzureisen.
    Um zwanzig nach acht setzten wir uns ins Auto und fuhren zum Tierarzt, wo ich einen beleidigten Dackel einer freundlichen Sprechstundenhilfe übergab. Mir wurde ein bisschen schwer ums Herz, als ich mich von ihm verabschiedete. Ich ging zurück zum Wagen, und wir fuhren weiter zur physiotherapeutischen Praxis.
    »Wird sie dich heute wieder im Pool quälen?«
    »Ja«, stöhnte Dutch. »Es könnte eine Weile dauern. Macht es dir was aus, im Wartezimmer zu bleiben, bis ich fertig bin?«
    »Ich soll dort warten? Ich dachte, ich mache ein paar Besorgungen und hole dich dann ab.«
    »Sag mir, dass das ein Scherz ist«, verlangte Dutch ernst.
    »Wieso?« Ich guckte ihn

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