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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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an wie ein Auto.
    »Hast du in Bregers Büro denn gar nichts gelernt?«, fragte er mich scharf. »Abby, da draußen läuft ein Irrer rum und sucht nach unbezahlbaren Diamanten, von denen er glaubt, dass wir sie haben. Meinst du nicht, das reicht als Grund, um in meiner Nähe zu bleiben, bis er geschnappt ist?«
    Ich grübelte kurz, dann zuckte ich die Achseln. »Na gut.«
    »Du bleibst solange im Wartezimmer?«, vergewisserte sich Dutch.
    »Ja, ich warte da«, antwortete ich nur ganz leicht genervt.
    Dutch schnaubte ärgerlich. »Du wirst es noch so weit bringen, dass ich zu saufen anfange.«
    »Man tut, was man kann«, erwiderte ich grinsend.
    Kurze Zeit später kamen wir in der Praxis an, und ich winkte Dutch, der auf dem Weg zum Schwimmbecken durch eine Glastür ging. Als ich mich im Eingangsbereich umsah, fand ich einen ruhigen Platz in einer Ecke, wo ich mich hinsetzte und überlegte, was ich anderthalb Stunden lang tun sollte. Ich lehnte mich an und schloss die Augen, um ein bisschen zu dösen. Sowie ich eine bequeme Haltung gefunden hatte, meldete sich meine Intuition, und ich öffnete mich reflexhaft der Nachricht, die in meinem Kopf ankam.
    Ich sah dieselbe Schwalbe, die schon seit Beginn der ganzen Tortur durch meine Visionen flatterte, und fand es doch bemerkenswert, dass dieser kleine Vogel mich immer wieder zu neuen Hinweisen rund um Lisas Rätsel geführt hatte. Gespannt verfolgte ich, wie die Schwalbe durch ein leeres Zimmer flog und auf einem Nest landete. In dem Nest lagen drei Eier, die im Tageslicht funkelten.
    Schwalbeneier, dachte ich, und das Vögelchen nickte. Ich riss die Augen auf und fuhr von meinem Stuhl hoch. »Oh mein Gott! Ich weiß, wo sie sind!«, rief ich aus.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte mich ein älterer Herr.
    »Äh ... äh«, stammelte ich und schaute die anderen Wartenden an, die mich alle anstarrten. »Ja, bestens, danke«, sagte ich, griff nach meinem Mantel und lief zu der Dame an der Rezeption.
    Sie beäugte mich kritisch und fragte: »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ja«, sagte ich eifrig. Es drängte mich, meine Theorie zu prüfen, ehe Jean-Luke mir zuvorkam. »Wenn Agent Rivers mit seiner Behandlung fertig ist, ehe ich wieder zurück bin, sagen Sie ihm doch bitte, dass er auf mich warten soll. Ich hole ihn ab, sobald ich kann.« Damit verließ ich eilig die Praxis.
    Mit klopfendem Herzen rannte ich zum Auto. Warum hatte ich nicht eher eins und eins zusammengezählt? Es war so offensichtlich, wo Lisa die Diamanten versteckt hatte! Aber ich wollte mich vergewissern, ehe ich die Kavallerie herbeirief. Schließlich wollte ich mich nicht lächerlich machen.
    Innerhalb von zehn Minuten kam ich vor dem Haus in der Fern Street an und wusste sofort, dass ich recht hatte. Von der Einfahrt aus konnte man gut in den Garten sehen, und da war es - genau das, was ich vermutet hatte. Einen Augenblick lang blieb ich still sitzen. Meine Intuition war hyperaktiv. Mit einem kleinen Lächeln zog ich mein Handy aus der Handtasche.
    »Hallo?«, meldete sich die vertraute Stimme.
    »Hallo Dave, hier ist Abby.«
    »Hey Kleine, was ist los?«
    »Ich brauche eine Leiter.«
    »Ich habe eine übrig.«
    »Du musst sie mir so schnell wie möglich herbringen.«
    »Klar. Bist du bei Dutch?«
    »Nein, in der Fern Street.«
    »Ach komm, Abby! Du weißt, wie ich das Haus hasse! Und ich hab den Rest Weihwasser gerade weggekippt!«
    »Keine Diskussionen, David!«, erwiderte ich streng und umklammerte mein Handy fester.
    »David?«, wiederholte er. »Klingt nach einer ernsten Sache.«
    »Mann, schwing die Hufe und komm her!«, rief ich und legte auf. Stimmt, das war ein bisschen barsch, aber ich brauchte die Leiter und hatte keine Zeit für Daves Zimperlichkeit.
    Zwanzig Minuten lang wartete ich im Wagen, schaute immer wieder zur Uhr am Armaturenbrett, bis ich schließlich leise fluchend erneut zum Handy griff. Dave fand offenbar, dass ich es ein bisschen übertrieben hatte, darum wählte ich seine Nummer, um mich zu entschuldigen, aber nach dem ersten Klingeln ging schon die Mailbox an. Er hatte sein Handy abgeschaltet. Mürrisch schaute ich die Straße hinunter. Mir war klar, dass er nicht kommen würde. »Mist!« Ich warf das Handy auf den Beifahrersitz und stieg aus, blieb an der Tür stehen und überlegte ein, zwei Minuten lang, was ich jetzt tun sollte.
    Als mein Blick auf die Garage am Ende der langen Einfahrt fiel, beschloss ich, das Warten aufzugeben, und ging die rissigen Steinplatten entlang auf das

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