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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wellblechtor zu. Abrupt blieb ich stehen. Das Garagentor war rostig, aber mit einem nagelneuen Vorhängeschloss zugesperrt. Hmmm. Ich hob es nachdenklich an. Warum hatte James diese alte Garage zugeschlossen?
    Ich schaute die Straße hinunter und seufzte, weil kein Auto in Sicht war. Noch immer kein Zeichen von Dave. Achselzuckend ging ich an der Garage entlang und spähte durchs Fenster hinein. Da hing tatsächlich eine Leiter an der Wand.
    »Na also«, sagte ich laut und probierte das Fenster. Es ließ sich nicht bewegen. Ich schob und drückte an der Scheibe, bis ich schließlich aufgab und mich am Boden umsah. In einem der Beete fand ich einen Ziegelstein, den ich aufhob, und warf damit die Scheibe ein. He, es war mein Haus - wenn ich eine Scheibe einschmeißen wollte, durfte ich das tun.
    Ich zog meinen Mantel aus und wickelte ihn mir um die Hand, um das restliche Glas wegzuschlagen, dann griff ich hinein und löste den Riegel. Endlich konnte ich das Fenster öffnen.
    »Geschafft!«, sagte ich und schüttelte die Scherben vom Mantel ab. Behutsam zog ich mich hoch, schwang die Beine über den Sims nach drinnen und schob mich durch die Öffnung. Einen Moment später ließ ich mich auf den Garagenboden fallen. Es war dunkler, als ich gedacht hätte. Bei meinem ersten Schritt in Richtung Leiter stolperte ich über etwas Großes und fiel hin wie ein Sack Kartoffeln.
    »Scheiße!«, zischte ich. Der Aufprall auf dem Zementboden war hart. Als ich mich umdrehte, um zu sehen, worüber ich gefallen war, wurde ich vor Schreck fast ohnmächtig. Ich blickte in die toten Augen von Willy Breger.
    »Oh mein Gott!«, kreischte ich und schob mich rückwärts von der Leiche weg, die ich entsetzt anstarrte.
    »Die Diamanten sind nicht da drinnen«, rief eine Stimme am Fenster.
    Mit einem neuen Schreck in den Gliedern sah ich von Willy weg in Richtung der Stimme. Da stand James Carlier am Fenster und zielte mit einer 44 Magnum auf meinen Kopf.
    »Was ...?«, fragte ich dümmlich, da mein Gehirn nicht ganz verarbeitete, was meine Augen sahen.
    »Die Diamanten. Ich habe die Garage schon vor Jahren auf den Kopf gestellt. Sie sind nicht da drin.«
    »Ich weiß«, rutschte es mir heraus.
    James guckte zuerst verblüfft, dann amüsiert. »Sie wissen, wo sie sind, nicht wahr?«
    Mit einem Blick auf den Revolver nickte ich langsam. »Wenn Sie die Waffe herunternehmen, sage ich Ihnen, wo sie sind«, versprach ich ein wenig atemlos.
    »Oder ich halte sie weiter so, und Sie bringen mir die Diamanten.«
    Ich überlegte, bis James die Waffe entsicherte. »Na gut! Ich gehe sie holen!«
    »Braves Mädchen«, sagte James. »Und jetzt Beeilung.«
    »Ich brauche die Leiter«, sagte ich und stand vom Boden auf. Meine Beine waren wie Gummi.
    »Direkt hinter Ihnen.«
    Langsam drehte ich mich um und nahm die Leiter von den Haken, an denen sie hing. Unbeholfen trug ich sie zum Fenster und fragte mich, wie ich sie durch die Öffnung bekommen sollte.
    »Einen Moment. Ich werde das Tor öffnen.« James verschwand kurz, dann hörte ich ihn am Schloss des Garagentors hantieren.
    Hastig stellte ich die Leiter ab und huschte ans Fenster, aber da fiel das Schloss draußen schon auf den Boden, und das Tor begann sich zu öffnen. Keine Chance, es noch durchs Fenster hinauszuschaffen.
    Mit klopfendem Herzen wartete ich, während das Tor quietschend aufging und Sonnenschein in die Garage fiel. James stand im Gegenlicht, und als er sah, wo ich stand und wo die Leiter lehnte, grinste er und richtete seine Kanone auf mich. »Sie dachten wohl, Sie könnten entwischen, hm?« Als ich sein Grinsen sah, stockte mir der Atem, und ich dachte kurz an meinen ersten Besuch im Juwelierladen zurück. Dann wusste ich plötzlich, was mich an dem Grinsen so verstörte, und ich schlug mir unwillkürlich die Hand vor den Mund. Ein ganz entscheidendes Puzzleteil war an seinen Platz gefallen.
    »Was denn?«, fragte er, als ich ihn weiter anglotzte.
    »Sie haben schiefe Zähne«, antwortete ich und zeigte darauf. Er presste die Lippen zusammen und zog bedrohlich die Brauen zusammen. »Na und?«
    »Sie sind nicht James«, sagte ich langsam. »James hatte als Kind eine Zahnspange. Sie sind Jean-Luke!«
    »Sehr gut«, sagte er nach einem kurzen Augenblick und verzog die Lippen zu einem Grinsen. »Sie haben alles herausgefunden. Nun kommen Sie da raus und zeigen mir, wo die Diamanten sind ... sofort!«
    Auf wackligen Beinen ging ich zur Leiter und hob sie an. Ich musste Zeit schinden, um einen

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