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Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt

Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt

Titel: Abby Lyne 01 - Verbannt ans Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mr. Galsworthy seine Börse zurückzugeben?«, fragte er scharf.
    »Eine treffliche Frage, Konstabler!«, kommentierte der Kaufmann wichtigtuerisch.
    »Weil ich Angst hatte«, sagte Abby mit zitternder Stimme.
    »Diese Frau auf dem Fuhrwerk … sie zeigte auf mich, als hätte ich etwas verbrochen. Und dann zeigten auch die anderen auf mich und schrien und liefen auf mich zu … und da bekam ich es mit der Angst zu tun und bin gerannt … ohne zu denken … ich wollte nicht mit der Geldbörse flüchten … daran dachte ich in dem Augenblick überhaupt nicht mehr. Ich … ich habe einfach nicht gewusst, was ich tat …«
    »Was du da sagst, ist dummes Zeug!«, fuhr der Konstabler sie an. »Ausflüchte. Nichts als Ausflüchte. Wer ein reines Gewissen hat, braucht keine Angst zu haben! Und wer nichts verbrochen hat, hat auch keinen Grund zum Weglaufen! Ich glaube dir kein Wort! Du steckst mit dem Schurken unter einer Decke. Dafür gibt es Zeugen! Also lüge mich nicht weiter an.«
    »Aber …«
    »Schweig!«, donnerte der Konstabler. »Ich will von dir keine Unschuldsbeteuerungen mehr hören! Du verschlimmerst deine Lage damit nur noch mehr. Wenn du klug bist, gibst du den Namen deines Komplizen preis und sagst uns, wo er sich mit dir treffen will. Ihr habt doch sicher ein Versteck, wo ihr zusammenkommt, um eure Diebesbeute aufzuteilen!«
    »Nein! Es gibt kein Versteck! Und ich bin auch nicht seine Komplizin! Ich weiß nur, dass er Edmund heißt! Das ist alles!«, entfuhr es Abby in ihrer Erregung unbedacht. Und kaum hatte sie die inhaltsschweren Worte ausgesprochen, da traf sie auch schon die schockartige Erkenntnis, welch einen verhängnisvollen Fehler sie begangen hatte.
    In den kühlen Augen des Konstablers, denen der Anblick von Verbrechern aller Art so vertraut war wie Fischen die vielseitigen Gesichter der See, blitzte es triumphierend auf.
    »Schau an, erst behauptest du, den Dieb nicht zu kennen, und jetzt weißt du auf einmal seinen Namen!«, hielt er ihr mir grimmiger Genugtuung vor. Seine Vorgesetzten würden mit ihm zufrieden sein, dass sein gestrenges Verhör eine entscheidende Lüge zu Tage gebracht hatte. Eine Lüge, die sie der verbrecherischen Komplizenschaft zweifellos überführte. »Edmund heißt dein Komplize also! Endlich kommst du der Wahrheit näher! Also, wo versteckt er sich jetzt? Heraus damit!
    Leugnen hilft dir jetzt nicht mehr! Du hast dich selbst verraten und alle haben es gehört!«
    »Bei Gott, das kann ich bezeugen!«, bekräftigte Samuel Galsworthy.
    »Meine drei Shilling«, beharrte der Mann an Abbys Seite.
    »Sie haben mir noch nicht die drei Shilling Belohnung gegeben!«
    »Macht das unter euch aus!«, beschied der Konstabler ihn, ungehalten über die Unterbrechung seines Verhörs.
    »Bei allem, was recht ist, Konstabler«, antwortete der Fischhändler höflich, jedoch mit einem aufbegehrenden Unterton in der Stimme, »aber drei Shilling demjenigen, der ihm die Geldbörse wieder beschafft, das waren die Worte des Herrn hier aus Bristol. Und ich kann nicht länger warten. Ich muss zu meinem Fuhrwerk zurück. Allein wird meine Frau nicht …«
    »Du bleibst und kommst mit auf die Wache!«, schnitt der Konstabler ihm die Rede ab. »Deine Aussage muss aufgenommen werden. Es sei denn, du legst ein Geständnis ab!« Scharf fasste er Abby dabei ins Auge, als wollte er sie kraft seines Blickes zwingen, ihre verbrecherische Schuld einzugestehen.
    »Ich weiß nicht, ob er wirklich Edmund heißt oder Edward«, versuchte Abby den Schaden wieder gutzumachen, den sie angerichtet hatte. Tief im Innern wusste sie jedoch, dass es dafür längst zu spät war. »Und ich kenne ihn auch nicht. Auf dem Markt ist er mir mal begegnet, und ich glaube, jemand hat ihn Edmund oder Edward gerufen.«
    Wachsende Verzweiflung bemächtigte sich ihrer. Es war wie ein entsetzlicher Alptraum, dass sie hier vor dem Konstabler stand, bedrängt von böswilligen Menschen, die sich an ihrer unverhohlenen Angst weideten, und wie gefangen in einem Netz aus Verdächtigungen und beängstigenden Halbwahrheiten. Warum löste sich dieser grässliche Alptraum nicht auf, und sie erwachte aus einem kurzen unruhigen Schlaf, auf dem Steinsockel neben dem Torbogen sitzend? Doch der Konstabler und die höhnischen Gesichter verflüchtigten sich nicht. Und die Schmerzen, die die groben Männerhände ihr zufügten, waren ebenso Wirklichkeit wie das Blut, das aus ihrer langen Schnittwunde am Unterarm sickerte.
    »Sobald sie den Mund

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