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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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lasse mich aufs Sofa fallen. Ich bin ja sooo müde. Nur ist das Sofa leider etwas unbequem. Es ist viel zu klein. Wer passt denn bitte auf so ein Sofa?
    Jonah quetscht sich neben mich. Und hüpft auf dem Sofa herum.
    »Musst du mal?«, frage ich ihn. Ist das anstrengend, die Augen offen zu halten, wenn man so müde ist!
    Jonah schüttelt den Kopf. Dann fängt er an zu kichern. Er kichert !
    Was ist nur los mit ihm? Wird er denn nie müde?
    »Kann ich euch irgendetwas anbieten?«, fragt Schnee.
    »Hast du Chips?«, fragt Jonah.
    Schnee sieht ihn verständnislos an. »Das kenne ich leider auch nicht.«
    Anscheinend sind ihre Eltern auch noch Gesundheitsfana tiker.
    »Wohnt ihr zwei hier in der Gegend?«, fragt sie dann.
    Na also, jetzt kommen wir der Sache doch schon näher.
    »Ja!«, sage ich. »Ich meine, nein! Ich meine, kannst du uns vielleicht sagen, wie wir von hier zur Sheraton Street kommen?« Als mir klar wird, wie schwachsinnig ich mich anhören muss, füge ich hinzu: »Ähm, da wohnen wir nämlich. Wir sind gerade hergezogen.«
    »Ich habe noch nie von einer Sheraton Street gehört«, sagt sie. »Also habt ihr euch wirklich verlaufen? Ihr tut nicht nur so?«
    Ich lache nervös. »Kommen hier denn sonst alle verkleidet vorbei?«
    »Nur meine Stiefmutter.«
    Jonah fängt wieder an zu hüpfen.
    »Jonah, hör auf damit«, sage ich. Und an Schnee gewandt frage ich: »Warum sollte sich deine Stiefmutter denn bitte schön verkleiden?«
    »Damit ich sie nicht erkenne.«
    Ich runzle die Stirn, denn was sie sagt, ergibt überhaupt keinen Sinn und gleichzeitig aber doch. Es kommt mir vor, als würde mir jemand ein Puzzleteil nach dem anderen reichen, aber immer nur eins auf einmal, und wenn ich nicht so müde wäre, könnte ich sie vielleicht alle zusammenfügen, und es würde sich ein Bild daraus ergeben.
    »Ich bin froh, dass ihr aufgetaucht seid«, fährt Schnee fort. »Sonst hätte ich wahrscheinlich meine Stiefmutter an der Tür nicht erkannt und hätte den Apfel gegessen. Und wer weiß, was dann passiert wäre?«
    »Ich weiß es!«, platzt Jonah heraus. »Du hättest den Apfel gegessen, und der wäre vergiftet gewesen. Das wäre passiert!«
    Ungefähr eine Minute lang hat er es geschafft, den Mund zu halten. Gar nicht mal so schlecht für Jonah. Aber Moment mal! Was hat er gerade gesagt? »Der Apfel wäre vergiftet gewesen?!«
    »Ja«, sagt Jonah. »Die Stiefmutter von Schnee wollte sie mit einem vergifteten Apfel umbringen, und deswegen hat sie sich verkleidet. Damit Schnee die Tür aufmacht. Kannst du dich gar nicht mehr an die Geschichte erinnern? Oma hat sie uns doch ständig vorgelesen!«
    Stiefmutter.
    Apfel.
    Verkleidung.
    Gift.
    Auf einmal bin ich hellwach. »Ach, du meine Güte!«
    »Na endlich!«, ruft Jonah und schlägt die Hände überm Kopf zusammen.
    Nein. Ja. Unmöglich. »Du bist Schneewittchen?«, frage ich. »Das kann nicht sein!«
    Sie klimpert mit ihren blauen Augen. »Woher kennst du meinen ganzen Namen?«

Kapitel 8

    Wir sind eindeutig
nicht mehr in Smithville
    I ch sehe mich in dem kleinen Haus um und betrachte dieganzen kleinen Möbelstücke.
    Ich denke über den Apfel nach und die verkleidete Frau. Die verkleidete Stiefmutter.
    »Du bist Schneewittchen?«, frage ich noch mal.
    Sie nickt.
    »Das echte Schneewittchen?«
    »Ich glaube schon. Oder gibt es noch ein anderes Mädchen, das so heißt?«
    »Ich glaube, du bist das echte Schneewittchen«, meint Jonah.
    »Aber …« Ich lasse mich auf einen der kleinen Stühle sinken. Mein Gehirn arbeitet auf Hochtouren.
    Schneewittchen gibt es nur im Märchen. Das heißt, wenn dieses Schneewittchen das echte ist, dann sind Jonah und ich auch in … in einem … Das kann nicht sein. Leute stolpern nicht einfach durch Spiegel und landen in einem Märchen.
    »Wir sind in der Geschichte«, kräht Jonah. »Wir sind verzaubert!«
    »Aber so etwas gibt es nicht«, sage ich. »Nicht im richtigen Leben.«
    »Vielleicht ja doch.«
    »Aber … aber …« Ich suche angestrengt nach einer Erklärung, die Jonah vom Gegenteil überzeugt. Ich meine mich. Nein, ihn!
    »Du willst doch mal Richterin werden, wenn du groß bist, oder?«, fragt Jonah mit irritierend gelassener Stimme.
    »Ja, natürlich. Aber wie kommst du denn jetzt darauf?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Richter schauen sich die Be weise an, richtig?«
    Ich schweige.
    »Also guck dir die Beweise an.«
    Ich will nicht. Aber ich tue es. Ich betrachte das Mädchen vor mir:
    – Schwarzes Haar
    –

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