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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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verschluckt worden! »Hilfe! Ein Tier hat mich gefressen!«
    Ich versuche, mich vor dem Tier in Sicherheit zu bringen. Und bin auf einmal dabei, das Ding zu streicheln. Oh. Es ist ganz weich!
    Es bewegt sich nicht. Ich stoße das pelzige Ding von mir und stehe auf. Das Fell hängt auf einem Kleiderbügel. »Ah, es ist ein Mantel!«
    Ich sehe mich um. Wir sind umgeben von Mänteln. Moment mal. »Wir sind in einer Garderobe!«
    Um uns herum sind ungefähr hundert Mäntel. Ledermäntel. Wollmäntel. Pelzmäntel. Hüte. Schuhe. Umhänge.
    »Sind wir in der Reinigung gelandet?«, fragt Jonah.
    »Ich glaube, wir sind in einem Schrank. In einer Garderobe«, sage ich. Die Tür ist nur angelehnt, und durch den Spalt fällt etwas Kerzenlicht herein.
    »Ich wusste gar nicht, dass Schnee so einen großen Schrank hat«, sagt Jonah.
    »Ich auch nicht. Hmm. Was ist das für ein Geräusch? Ist das Musik?«
    Jonah nickt. Wir hören Trommeln und Trompeten. Tanzmusik. Sind wir etwa auf einer Party?
    Da wird die Schranktür von außen geöffnet. Ein dünner, junger Mann in purpurroter Uniform hält einen grünen Wollmantel in der Hand und nimmt einen Kleiderbügel von der Stange.
    Schnell ducke ich mich, aber zu spät.
    »Was macht ihr da?«, schreit er.
    »Weiß nicht?« So wie ich es sage, hört es sich an wie eine Frage.
    »Ich hoffe, ihr klaut keine Mäntel!«, ruft er. »Ich stehe kurz vor der Beförderung und kann mir keinen Fehler leisten !«
    »Wir klauen keine Mäntel, ich schwöre es«, versuche ich ihn zu beschwichtigen.
    »Wir sind wegen Schnee hier«, fügt Jonah hinzu.
    Der Typ blinzelt verwundert mit den Augen. »Es schneit? Dann muss ich wohl die Treppe streuen.«
    »Nicht Schnee wie das Wetter«, erklärt Jonah, »sondern Schnee, die Person.«
    Der Typ schüttelt den Kopf. »Schnee ist ein Name?«
    »Ja«, sage ich. »Schnee ist doch die Königin!« Wer ist dieser Typ bloß, dass er das nicht weiß?!
    Er hängt den grünen Mantel auf. »Clarissa ist die Königin von Flaum.«
    »Flaum?«, wiederhole ich.
    »Ja, Flaum.«
    »Wir sind in Zamel«, sage ich.
    »Nein«, sagt der dünne Kerl und zupft an seinem Ziegenbärtchen. »Flaum.«
    »Reimt sich auf Raum«, meint Jonah.
    »Und Traum«, sagt der Typ. Er betrachtet uns argwöhnisch. »Ihr seid nicht von hier, oder?«
    »Wir wohnen in Smithville«, erkläre ich.
    »Ist das weit weg?«, fragt er.
    »Ungefähr einen Spiegel entfernt«, murmele ich. »Und hier gibt es wirklich kein Schneewittchen? Wo sind wir denn dann? Vielleicht in einem anderen Märchen? Sie sagten, die Königin heißt Clarissa?«
    »Und der König heißt Eugen. Und der Prinz Jordan.«
    »Gibt es auch eine Prinzessin?«, frage ich.
    »Noch nicht. Aber wir hoffen natürlich, dass sich das bald ändert. Wie alt bist du, neun?«
    »Zehneinhalb, vielen Dank auch.« Hmpf. Ich will mich an ihm vorbeidrängen, aber er stellt sich mir in den Weg.
    »Was macht ihr hier?«, fragt er. Er mustert mich von oben bis unten. »Bist du die Hofnärrin?«
    Ich laufe knallrot an. »Nein, bin ich nicht!« Ich hätte mir das mit dem Schlafanzug doch noch einmal überlegen sollen.
    »Nun, du bist zu jung, um zu heiraten.«
    »Ach was.«
    Da kommen eine Frau und ein Mann in Schafsfellmänteln auf den Garderobier zu. »Lauft nicht weg«, sagt der Typ zu uns. »Ich muss den beiden kurz helfen.«
    Wo sollten wir auch hingehen? Wir stecken in einem Klei derschrank fest.
    Er verneigt sich vor dem Paar. Der Mann trägt unter dem Mantel einen Smoking und sie ein langes Seidenkleid.
    Wir sind also wirklich auf einer Party. Einer sehr schicken Party.
    »O Gott, wir sind auf einer Party gelandet, und ich habe einen Schlafanzug an!«, sage ich zu Jonah. »Wie peinlich. Vielleicht bleibe ich besser im Schrank.«
    »Glaubst du, es ist eine Hochzeit?«
    »Möglicherweise.«
    »Oder eine Konfirmation?«
    »Kann sein.«
    »Oder eine Bat Mitzwa?«
    »Ich weiß es nicht, Jonah.« Ich werde meine Bat Mitzwa feiern, wenn ich zwölf bin. Aber so schick wie das hier wird die Feier bestimmt nicht.
    Ich spähe aus dem Schrank und betrachte die Frau, während ihr Begleiter dem Garderobier ihren Mantel reicht.
    Apropos schick. Ihr Kleid besteht aus glänzenden Perlen und glitzernden Pailletten und hat offenbar einen riesigen Reifrock darunter.
    Die Frau trägt ein Ballkleid! Was bedeutet, dass wir auf einem Ball gelandet sind.
    Ein Ball! Wir sind auf einem Ball! Das ist ja der Wahnsinn! »Jonah! Sieh dir das Kleid an! Weißt du, was das bedeutet?«
    »Dass

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