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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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Mal und versucht, sie zu töten? Und einmal probiert sie es mit einem geschnürten Mieder?«
    »Das stimmt!«, ruft Alan. »Sie hat es so festgezogen, dass Schnee nicht mehr atmen konnte. Als wir nach Hause kamen, lag sie leblos auf dem Boden. Wir konnten sie gerade noch rechtzeitig von dem Ding befreien.«
    »Und dann ist sie mit diesem giftigen Kamm wiedergekommen«, erzählt Enid und fährt sich dabei mit den Fingern durch ihre rosa Haare.
    »Das war schrecklich«, fährt Alan dröhnend fort. »Als wir nach Hause kamen, lag Schnee wieder leblos auf dem Boden. Aber wir haben ihr den Kamm aus den Haaren gezogen und konnten sie gerade noch retten.«
    Da sticht Frances mit der Gabel vor Schnee in die Luft und knurrt: »Du musst endlich damit aufhören, Fremde hereinzulassen.« Dann zeigt sie mit der Gabel auf Jonah und mich. »Ihr beide mal ausgenommen. Vielleicht. Ich habe mich noch nicht entschieden. Jetzt erzählt zu Ende.«
    »Also«, sage ich. »Heute hat sie es zum dritten Mal versucht. Sie wollte Schnee einen giftigen Apfel zu essen geben. Und in der Geschichte isst Schnee den Apfel auch. Und als ihr dann nach Hause kommt, ist es zu spät!«
    Da schnappen wieder alle nach Luft.
    »Zu spät!«, kreischt Enid.
    »Du meinst …« Jon hält sich die Augen zu. (Seine strahlend blauen Augen. Jon ist wirklich hübsch. Er könnte ein Filmstar sein, so hübsch ist er. Wenn es denn im Märchen Filme gäbe.)
    Ich nicke, unfähig, die Worte auszusprechen.
    Einen Augenblick lang ist es absolut still.
    »Gott sei Dank seid ihr gerade im richtigen Moment gekommen«, sagt Enid. »Ihr habt Schnee das Leben gerettet.«
    »Das sollten wir feiern!«, ruft Bob.
    Ja, vielleicht sollten wir das. Wir haben Schneewittchen gerettet. Wir sind großartig! Wir sind Helden! Richtige Helden! Juhu!
    »Stimmt nicht«, sagt Jonah. »In der Geschichte rettet sie der Prinz. Stimmt’s, Abby?«
    Oh. Ja. Der Prinz.
    »Stimmt das? Wie macht er das denn?«, fragt Tara.
    »Na ja«, sage ich. »Nachdem ihr sie wieder leblos auf dem Boden gefunden habt, legt ihr sie in einen …« – ich will schon Sarg sagen, aber das hört sich doch zu schrecklich an – »in eine Kiste in den Wald, und dann kommt der Prinz vorbei und rettet sie.«
    »Wie kann er sie denn retten, wenn sie tot ist?«, fragt Frances.
    »Als er sie davontragen will, fallen ihr die giftigen Apfel stücke aus dem Mund, und sie ist plötzlich wieder lebendig«, sage ich. »Oder irgendwie so.«
    »Ich dachte, er hat sie geküsst«, meint Jonah. »Und deswegen ist sie wieder aufgewacht.«
    »Nein«, entgegne ich. »Das ist die Disney-Version. In der richtigen Geschichte ist es anders.«
    »Ah, stimmt«, sagt Jonah. »Aber bei Dornröschen war es so, oder?«
    »Richtig«, antworte ich.
    »Mir gefällt die Version mit dem Kuss besser«, verkündet Enid.
    »Aber so ist es gar nicht gewesen!«, erwidere ich leicht verärgert. »Ich meine, das ist nicht das, was passiert. Also, was passieren wird.«
    »Ich finde beide Versionen unheimlich romantisch«, sagt Tara und tut so, als würde sie in Ohnmacht fallen, wobei sie zu Jon hinüberschaut.
    »Also sterbe ich doch nicht?«, fragt Schnee.
    Ich trinke schnell einen Schluck Wasser. »Doch, eigentlich schon. Aber dann geht es dir wieder besser, als der Prinz dich rettet. Und dann heiratet ihr und seid glücklich bis an euer Lebensende.«
    »Im Märchen sind alle immer glücklich bis an ihr Lebensende«, behauptet Jonah.
    »Nicht alle«, sage ich. »Nicht die Bösen.« Gerechtigkeit muss sein.
    »Und gibt es in der Geschichte auch so etwas wie sprechende Tiere? Oder eine gute Fee?«, fragt Tara erwartungsvoll.
    »Nein«, antworte ich. »Nicht in dieser.«
    »Hmpf«, macht Frances. »Und so etwas nennt sich Märchen?«
    »Ist doch egal!«, ruft Enid mit blitzenden Augen. »Dann ist der Prinz also Prinz Trevor? Aus dem Königreich Gamel? Er muss es sein. Er ist schließlich der einzige Prinz, der noch nicht verheiratet ist.«
    Prinz Trevor aus Gamel? Und wir befinden uns im Königreich Zamel? Ernsthaft? »Ich kann mich nicht mehr an den Namen von dem Prinzen erinnern. Aber ich glaube, er sieht ziemlich gut aus.«
    »So gut wie Jon?«, fragt Tara und schlägt sich die Hand vor den Mund.
    »Das weiß ich nicht«, antworte ich und unterdrücke ein Grinsen. »Schnee, bist du dem Prinzen denn schon einmal begegnet?«
    »Nein«, sagt Schnee.
    Frances schnaubt. »Ich habe einmal gesehen, wie Prinz Trevor einen Stein nach jemandem geworfen

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