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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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hat.«
    »Tatsächlich?«, frage ich. »Das ist aber nicht besonders nett.«
    Frances zuckt mit den Schultern und sagt: »Er war damals erst zwei. Aber trotzdem.«
    »Lasst uns anstoßen«, ruft Alan.
    Alle heben die Gläser.
    »Schnee wird einen Prinzen heiraten!«
    »Hipp, hipp, hurra! Hipp, hipp, hurra!«
    Hm. Da gibt es nur ein klitzekleines Problem.
    Denn Schnee hat den Apfel ja gar nicht gegessen.
    Was bedeutet, dass sie nicht vergiftet wurde.
    Und wenn sie nicht vergiftet wurde, dann ist sie auch nicht gestorben.
    Und wenn sie nicht gestorben ist, dann kann der wahrscheinlich sehr hübsche Prinz sie nicht wieder zum Leben erwecken.
    Das heißt, dass sie den wahrscheinlich sehr hübschen Prinzen wohl nicht heiraten wird.
    Was bedeutet, dass Jonah und ich vermutlich ihr Leben ruiniert haben.

Kapitel 10

    Ups
    H ipp, hipp, hurra! Hipp, hipp, hurra! Hipp, hipp …«
    »Hört auf!«, rufe ich dazwischen. »Schnee wird den Prinzen nicht heiraten!«
    »Aber du hast es doch gerade selbst gesagt«, antwortet Alan verwirrt.
    »Sie hätte ihn ja auch geheiratet, wenn wir nicht alles verdorben hätten. Es tut mir schrecklich leid, aber indem wir Schnee davon abgehalten haben, den vergifteten Apfel zu essen, haben wir ihre Geschichte verändert.« Mit wir meine ich ja eigentlich Jonah, aber ich werde ihn nicht hier vor allen bloßstellen. »Denn wenn sie nicht vergiftet wird, kann der Prinz sie auch nicht wieder zum Leben erwecken.«
    Jonah beißt sich auf die Unterlippe. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Es tut uns schrecklich leid«, wiederhole ich. »Jonah, entschuldige dich bei Schnee.«
    »Entschuldigung«, murmelt er. Er ist knallrot angelaufen.
    »Kein Problem«, antwortet Schnee, aber sie lässt jetzt den Kopf hängen. »Ich muss auch gar keinen Prinzen heira ten. Es macht mir nichts aus, für den Rest meines Lebens hier bei den Zwergen zu leben.«
    »Nein«, entgegne ich schnell. Panik steigt in mir auf. »Nein, nein, nein. So geht die Geschichte aber nicht. Du kannst nicht für den Rest deines Lebens hierbleiben und allen hinterherputzen!« Wir müssen unseren Fehler irgendwie wiedergutmachen. Das müssen wir einfach. Geschichten sollten sich nicht verändern. Das dürfen sie einfach nicht! Denn was würde sonst nämlich passieren? Schnee würde ihren Prinzen nicht bekommen, sondern müsste für den Rest ihres Lebens den Zwergen hinterherputzen! Das wäre doch wirklich ungerecht! Und ich will doch, dass alles gerecht zugeht. Richter sorgen schließlich für Gerechtigkeit. »Außerdem ist es unfair, wenn die fiese Elise mit ihrer Bosheit davonkommt. In der Geschichte wird sie eigentlich bestraft.«
    »Was passiert mit ihr?«, fragt Schnee.
    »Ich weiß es nicht mehr«, sage ich und versuche mich zu erinnern.
    »Sie muss Schuhe so heiß wie Kohlen anziehen und so lange tanzen, bis sie tot umfällt!«, ruft Jonah dazwischen.
    Daran erinnert er sich natürlich wieder.
    Schnee verzieht das Gesicht. »Autsch. Das ist ja furchtbar.«
    Frances nickt. »Das hört sich ganz nach Prinz Trevor an. Das ist genau das Gleiche wie damals mit dem Stein.«
    »Er war zwei, als er den Stein geworfen hat! Jonah hat Steine gegessen , als er zwei war.« Ich schüttele den Kopf. »Ich muss Schnees Geschichte wieder in Ordnung bringen.«
    »Mach dir meinetwegen keine Gedanken«, sagt Schnee. »Ich komme schon zurecht. Ihr zwei müsst eh zusehen, dass ihr nach Hause kommt. Eure Eltern werden sich Sorgen machen.«
    »Nein, ihr könnt jetzt nicht gehen«, widerspricht Bob. »Es ist schon dunkel. Das ist viel zu gefährlich. Ihr bleibt heute Nacht hier.«
    »Ihr habt nicht zufällig ein Auto, mit dem ihr uns nach Hause fahren könnt?«, fragt Jonah.
    »Wir haben Hoppala«, antwortet Bob. »Unser Pferd.«
    »Hoppala ist ein Genie«, fügt Alan hinzu.
    Als ich den Namen des Pferdes höre, muss ich einfach loskichern. Und ganz abgesehen von dem Namen: Kann ein Pferd überhaupt ein Genie sein? Ein Mensch, ja. Ich, vielleicht. Aber ein Pferd, das Hoppala heißt? Eher unwahrscheinlich.
    »Was ist ein Auto?«, fragt Tara.
    »Eine Kutsche, die ohne Pferde fährt«, erkläre ich.
    Da kneift Frances wieder einmal die Augen zusammen. »Und du bist wirklich keine Hexe?«
    »Nein«, sage ich. »Aber ich glaube, noch nicht einmal mit einem Auto – oder mit Hoppala – würden wir es nach Hause schaffen.« Wer weiß, ob wir überhaupt jemals wieder nach Hause kommen? Wer weiß, was zu Hause gerade los ist? Ich sehe auf meine Uhr. Viertel nach

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