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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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nicht unseretwegen STERBEN .
    Mir wird ganz schlecht, wenn ich nur daran denke.
    »Hier ist es«, sagt Jonah auf einmal. »Hier sind wir vom Spiegel ausgespuckt worden.«
    »Woher willst du das so genau wissen?«, frage ich. »Für mich sehen die Bäume alle gleich aus.« Vergesst Hoppala. Das Genie ist anscheinend mein Bruder. Ein wahres Natur genie.
    Doch dann zeigt er auf einen Haufen Bücher. »Da liegen Mamas und Papas Jurabücher. Und da hinter dem Baum liegt der Schreibtischstuhl.«
    Ah. Stimmt.
    »Hier seid ihr angekommen?«, fragt Schnee. Sie hebt eins der Jurabücher auf und blättert darin.
    »Ja«, sage ich. »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie wir wieder zurückkommen.«
    »Als wir hierhergekommen sind, habe ich dreimal an den Spiegel geklopft«, überlegt Jonah. »Wie wäre es, wenn ich es noch mal mache?«
    »Aber hier ist kein Spiegel«, bemerkt Schnee.
    »Stimmt«, sagt Jonah.
    »Wie wäre es mit etwas anderem, das spiegelt?«, frage ich.
    Da ruft Jonah: »Guckt doch, da! Eine Pfütze! Wasser! Was ser spiegelt doch, oder?«
    Ja! »Perfekt!« Wir laufen zur Pfütze.
    »Ich probiere es«, sagt Jonah.
    »Warte«, sage ich. »Was machen wir, wenn es funktioniert? Wir können jetzt noch nicht nach Hause.« Was sollen wir tun, wenn die Pfütze uns aufsaugt und wir auf einmal wieder bei uns im Keller sind? »Wir haben Schnees Ge schichte doch noch gar nicht wieder in Ordnung gebracht.«
    Und was erst, wenn Schnee mit uns zusammen verschluckt wird? Wie sollte ich das unseren Eltern erklären?
    Nicht, dass es ihnen etwas ausmachen würde. Schnee ist wirklich sehr nett. Sie kann vielleicht nicht kochen, aber sie kann zumindest putzen. Sie könnte mit in meinem Zimmer schlafen. Und wir würden beste Freundinnen sein. Sogar noch besser als das – sie würde die große Schwester sein, die ich mir schon immer gewünscht habe. Ja! Dann könnte sie mir ihre Klamotten leihen, mir die Haare zu einem französischen Zopf flechten und mir beibringen, wie man einen Handstand macht.
    Allerdings dürfte sie Jonah nicht sagen, was er zu tun oder zu lassen hat. Das ist meine Aufgabe. Und genauso wenig dürfte sie mir sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe.
    Vielleicht will ich doch keine große Schwester haben.
    »Ich klopfe nicht mehr als zweimal«, versichert mir Jonah. »Der Spiegel im Keller hat gezischt, als ich einmal geklopft habe, und ist dann lila geworden, als ich zweimal geklopft habe. Wenn die Pfütze lila wird, höre ich auf.«
    »In Ordnung«, stimme ich zu. Obwohl ich bezweifle, dass es funktioniert. Denn die Pfütze spiegelt gar nicht besonders. Sie ist nur ziemlich matschig.
    Jonah lässt sich auf die Knie fallen. Er macht eine Faust, und dann klopft er. Oder zumindest versucht er zu klopfen. Doch stattdessen versenkt er seine Faust einfach nur im Dreck wasser.
    Schnee und ich kichern.
    Jonah schaut ziemlich verwirrt drein und sagt: »Ich probiere es noch mal.«
    Also macht er es noch einmal. Platsch . Wir kichern wieder.
    »Die Pfütze zischt nicht, und sie wird auch nicht lila«, stellt er fest. Die Enttäuschung ist ihm anzusehen.
    Ich blicke hinab auf die immer noch braune und immer noch lautlose Pfütze. »Nee.«
    »Einmal noch«, sagt Jonah und hebt wieder die Hand.
    »Nicht«, sage ich. »Nur für den Fall …« Es kann ja sein, dass die Pfütze einfach nur zu braun ist, dass wir das Lila nicht sehen können? Dass der Teil mit dem Zischen vielleicht ge rade nicht funktioniert? Es könnte beim dritten Klopfen trotz dem klappen und uns wieder nach Hause befördern!
    Doch zu spät. Seine Hand saust in die Pfütze. Platsch! Kein Lila. Kein Zischen. Nur eine dreckige Hand.
    Hihi. Gott sei Dank.
    »Vielleicht müssen wir auf dieselbe Art weggehen, wie wir hergekommen sind«, sage ich, während Jonah sich die Hand im Gras abwischt.
    »Aber die Hütte hat keinen Keller«, bemerkt Jonah.
    »Ich meine nicht durch einen Keller«, sage ich. »Ich meine durch einen richtigen Spiegel.«
    »Enid hat einen Spiegel«, sagt Schnee. »Damit könnt ihr es probieren.«
    »Ist es ein Zauberspiegel?«, fragt Jonah hoffnungsvoll. »Wir brauchen eigentlich einen Zauberspiegel.«
    Schnee schüttelt den Kopf. »Nein, tut mir leid. Ich kenne nur eine Person mit einem Zauberspiegel, und das ist meine Stiefmutter.«
    Da fällt mir die Kinnlade herunter. Natürlich! Die fiese Elise hat einen Zauberspiegel! Deswegen ist Schnee ja überhaupt erst in diese missliche Lage geraten. »Ich wette, ihr Spiegel kann uns wieder

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