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Abendruh: Thriller (German Edition)

Abendruh: Thriller (German Edition)

Titel: Abendruh: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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auch nach ihm suchen«, sagte Carole.
    »Aber Clock ist tot. Er ist an Bord seiner Jacht ums Leben gekommen.«
    »Das wissen diese Leute nicht. Seit Wochen streuen wir Gerüchte, dass Clock am Leben ist, dass er mithilfe der plastischen Chirurgie sein Aussehen verändert hat.«
    »Wer ist hinter ihm her?«, fragte Jane.
    Wieder wechselten Carole und Denzel einen Blick. Nach einigen Sekunden kam sie offenbar zu einem Entschluss und sagte zu Denzel: »Du musst draußen vor dem Haus Wache halten. Los, geh.«
    Er nickte und machte kehrt, und gleich darauf hallten seine Schritte auf der Treppe. Carole sah aus dem Fenster und sagte kein Wort, bis sie ihren Helfershelfer aus dem Gebäude treten sah.
    Sie wandte sich an Jane und Frost. »Eine Schachtel in einer Schachtel in einer Schachtel. So kontrolliert die ›Firma‹ Informationen. Er da draußen weiß, was in seiner eigenen kleinen Schachtel ist, aber nichts darüber hinaus. Also gebe ich Ihnen jetzt eine Schachtel, die nur Ihnen beiden gehört. Niemand sonst darf davon wissen. Verstanden?«
    »Und wer hat alle Informationen?«, fragte Jane. »Wem gehören all die Schachteln?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Können Sie nicht, oder wollen Sie nicht?«
    »Das gehört nicht zum Inhalt Ihrer Schachtel.«
    »Wir erfahren also nicht, wo Sie in dieser Hierarchie stehen.«
    »Ich weiß genug, um diese Operation leiten zu können. Genug, um zu wissen, dass Sie beide mit Ihrer Einmischung all das gefährden, wofür ich gearbeitet habe.«
    »Die CIA ist nicht berechtigt, Operationen auf amerikanischem Boden durchzuführen«, bemerkte Frost. »Das ist illegal.«
    »Es ist aber auch notwendig.«
    »Warum kümmert sich das FBI nicht darum?«
    »Die haben diesen Schlamassel nicht angerichtet. Das waren wir. Wir bringen nur in Ordnung, was schon vor Jahren hätte erledigt werden sollen.«
    »In Rom«, sagte Jane leise.
    Carole gab keine Antwort, doch ihr plötzliches Verstummen bestätigte Janes Vermutung. In Rom hatte alles angefangen. Dort hatten sich die Lebensbahnen von Nicholas und Olivia und Erskine in einem katastrophalen Ereignis überschnitten, dessen Schockwellen noch das Leben ihrer Kinder erschütterten.
    »Wie haben Sie es herausgefunden?«, fragte Carole schließlich.
    »Vor sechzehn Jahren waren sie alle in Rom. Erskine als Beamter im Auswärtigen Dienst. Olivia als angebliche Vertreterin.« Jane machte eine Pause, ehe sie ihre Vermutung aussprach. »Und Nicholas, der Berater für Jarvis & McCrane war. Eine Firma, die nur auf dem Papier existiert.«
    Sie las die Bestätigung an Caroles Miene ab. Die Frau starrte aus dem Fenster und seufzte. »Sie waren alle so selbstgewiss, so von sich überzeugt. Wir machten so etwas nicht zum ersten Mal, was sollte da groß schiefgehen?«
    Wir. »Sie waren auch dort«, sagte Jane. »In Rom.«
    Carole trat vom Fenster zurück, ihre Stiefelabsätze klackerten über das Holz. »Es war eine simple Operation. Lediglich Olivia war neu im Team. Wir Übrigen hatten schon vorher zusammengearbeitet. Wir kannten Rom gut, besonders Erskine. Es war ein Heimspiel für ihn, und er hatte sämtliche Kontaktpersonen vor Ort mobilisiert. Alle waren auf ihrem Posten. Wir mussten nur noch zuschlagen, unser Zielobjekt schnappen und außer Landes schaffen.«
    »Sie meinen … eine Entführung ?«
    »Sie klingen so missbilligend.«
    »Was Entführungen betrifft? Nun, das gebe ich gerne zu.«
    »Das wären Sie nicht, wenn Sie die betreffende Person kennen würden.«
    »Sie meinen Ihr Opfer.«
    »Ich spreche von einem Kriminellen, der direkt oder indirekt für den Tod Hunderter Menschen verantwortlich ist. Und wir reden hier von Amerikanern, Detective. Von unseren Mitbürgern, die in verschiedenen Ländern zu Tode kamen. Nicht nur Militärangehörige, auch Unbeteiligte, die sich im Ausland aufhielten. Touristen, Geschäftsleute, Familien. Es gibt Monster in Menschengestalt, die einfach unschädlich gemacht werden müssen, zum Wohle der Allgemeinheit. Das können Sie doch sicherlich verstehen, gerade in Ihrem Beruf. Das ist ja schließlich Ihr Job. Monster zu jagen.«
    »Aber wir tun es im Rahmen des Gesetzes«, sagte Frost.
    »Das Gesetz ist zahnlos.«
    »Aber es sagt uns, wenn wir die Grenze überschreiten.«
    Carole schnaubte. »Darf ich raten, Detective Frost? Sie waren bei den Pfadfindern.«
    Jane sah ihren Kollegen an. »Tja, Volltreffer.«
    »Wir tun, was getan werden muss«, sagte Carole. »Jedermann weiß, dass manchmal extreme Maßnahmen

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