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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schoss.«
    »Wir saßen in einem der Autos«, fügte Gage hinzu. »Es war nur gut für alle Beteiligten, dass sie so schlecht zielen konnte.«
    »Sie hat dich an der Schulter erwischt«, rief Fox ihm ins Gedächtnis.
    »Sie hat auf dich geschossen?«
    Gage lächelte Cybil an. »Es war nur ein Kratzer, und bei uns heilt alles schnell. Es gelang uns, ihr die Waffe abzunehmen, bevor sie jemand anderen verletzte oder von einem Auto überfahren wurde. Dann bot sie uns einen Blowjob an. Es hieß, dass sie toll darin wäre, aber wir waren nicht in der Stimmung, das auszuprobieren.«
    »Gut. Vom Muster zur Theorie.« Quinn stand auf.

    »Der Dämon, den wir Twisse nennen, weil es besser ist, einen Namen für ihn zu haben, braucht Energie. Wir bestehen alle aus Energie, und Twisse braucht sie, um sich zu manifestieren. Alle sieben Jahre, wenn Dent ihn nicht mehr festhalten kann, sucht er sich zunächst die leichtesten Energiequellen. Vögel und Tiere, besonders empfängliche Menschen. Je stärker er wird, desto weiter kann er gehen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir ihn aufhalten können, indem wir alle Haustiere abschaffen«, warf Gage ein, »Alkohol, Drogen und Sex verbieten und dafür sorgen, dass alle genug Schlaf bekommen.«
    »Wie schade«, entgegnete Cybil. »Dadurch könnten wir Zeit gewinnen. Mach weiter, Q.«
    »Die nächste Frage ist, wie erzeugt er die Energie, die er braucht?«
    »Angst, Hass, Gewalt.« Cal nickte. »Das wissen wir schon. Wir können ihn nicht daran hindern, weil wir diese Emotionen nicht ausschalten können. Sie existieren ja.«
    »Aber das Gegenteil auch. Gehen wir einmal von der Hypothese aus, dass das die Waffen gegen ihn sind. Ihr seid mit der Zeit immer stärker geworden und er auch. Vielleicht kann er in den Schlafphasen die Energie irgendwie aufbauen.«
    »Ja, und deshalb wird er von Mal zu Mal stärker und kann immer früher anfangen«, warf Cal ein. »Okay, das klingt logisch.«
    »Im Moment verbraucht er ein bisschen angesammelte Energie«, sagte Layla, »weil er uns vor Juli auseinanderbringen will. Er will nicht gegen uns alle antreten.«

    »Da müssen wir ihn aber enttäuschen.« Cybil ergriff ihr Weinglas. »Wissen ist Macht, aber so gut logische Theorien sind, wir brauchen auf jeden Fall eine Strategie. Hast du eine?« Sie schaute Fox an.
    Fox grinste. »Ja. Ich würde sagen, sobald der Schnee ein wenig geschmolzen ist, gehen wir zur Lichtung. Wir gehen alle zusammen zum Heidenstein und fordern den Hurensohn heraus.«
     
    In der Theorie klang es gut. Wenn man jedoch den menschlichen Faktor in Betracht zog, war es etwas anderes, fand Cal. Wenn man Quinn in Betracht zog. Er hatte sie schon einmal dorthin mitgenommen, und dann war er auf einmal nicht mehr ansprechbar gewesen und hatte sie allein und verletzlich zurückgelassen.
    Und damals hatte er sie noch nicht geliebt.
    Er wusste, dass sie keine andere Wahl hatten. Aber die Vorstellung, sie erneut dem Risiko auszusetzen, ließ ihn nicht mehr schlafen.
    Er wanderte durch das Haus, überprüfte Schlösser und starrte aus dem Fenster. Der Mond war aufgegangen, und der Schnee schimmerte dunkelblau. Morgen könnten sie sich einen Weg schaufeln, dachte er, und in ein oder zwei Tagen hätte sich wettermäßig alles wieder normalisiert.
    Es würde nichts nützen, wenn er sie bäte hierzubleiben. Sie würde ihm antworten, dass sie Layla und Cybil nicht alleine lassen konnte. Er müsste sie wohl oder übel gehen lassen.
    Schließlich konnte er sie nicht ununterbrochen beschützen.

    Als er durch das Wohnzimmer ging, sah er, dass in der Küche Licht brannte. Gage saß mit einer Tasse Kaffee an der Theke und spielte Solitaire.
    »Du kannst die ganze Nacht nicht schlafen, wenn du um ein Uhr in der Nacht noch schwarzen Kaffee trinkst.«
    »Bei mir funktioniert das nicht.« Gage drehte eine Karte um. »Wenn ich schlafen will, schlafe ich. Das weißt du doch. Warum bist du noch wach?«
    »Ich glaube, es wird ein harter, langer Trip in den Wald, auch wenn wir noch einen Monat warten. Und das sollten wir wahrscheinlich tun.«
    »Nein. Du willst nur Quinn nicht mitnehmen. Eigentlich willst du keine von den Frauen mitnehmen, aber vor allem nicht die Blonde.«
    »Ich habe dir doch erzählt, was passiert ist, als ich mit ihr am Heidenstein war.«
    »Sie ist doch auf ihren sexy Beinen auch wieder herausgekommen. Um sie mache ich mir keine Sorgen. Ich mache mir Sorgen um dich.«
    Cal straffte die Schultern. »Habe ich dir jemals Anlass dazu

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