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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Hawkins, ist aus der Vergangenheit, dem Jetzt und dem, was noch kommt.«
    »Wer bist du? Bist du Ann?«
    »Ich bin, was vor dir kam, und du bist aus Liebe entstanden. Wisse das, wisse, dass du schon geliebt wurdest, lange bevor du in diese Welt kamst.«
    »Liebe ist nicht genug.«
    »Nein, aber sie ist der Fels, auf dem alles steht. Schau dich um und erkenne, Caleb: Dies ist die Zeit. Dies war schon immer die Zeit.«
    »Die Zeit für was?«
    »Für das Ende. Sieben mal drei. Tod oder Leben. Er hält es auf, verhindert es. Ohne seinen endlosen Kampf, sein Opfer, seinen Mut, wäre all das …« Sie breitete die Arme aus. »… all das hier wäre zerstört. Jetzt ist es an dir.«
    »Sag mir doch, was ich tun soll, verdammt noch mal.«
    »Wenn ich es könnte. Wenn ich es dir nur ersparen könnte.« Sie hob eine Hand und ließ sie wieder sinken. »Es muss Kampf, Opfer und großen Mut geben. Es muss Vertrauen geben. Es muss Liebe geben. Mut, Vertrauen und Liebe haben das Böse all die Zeit daran gehindert, hier zu leben und zu atmen. Und jetzt ist es an euch.«
    »Wir wissen aber nicht, wie. Wir haben es doch versucht.«

    »Dies ist die Zeit«, wiederholte sie. »Das Böse ist jetzt stärker, aber auch ihr und wir auch. Gebrauche, was dir gegeben wurde, nimm, was es gesät, aber nie besitzen konnte. Du kannst nicht scheitern.«
    »Du hast gut reden. Du bist tot.«
    »Aber du nicht. Sie nicht. Denk daran.«
    Als sie zu verblassen begann, streckte er die Hand aus. »Warte, verdammt noch mal. Warte. Wer bist du?«
    »Dein«, sagte sie. »Dein ebenso wie auf ewig sein.«
    Dann war sie verschwunden, und erneut zischte der Schneeregen auf dem Pflaster. Autos fuhren vorbei, und die Ampel am Platz wurde grün.
    »Das ist aber eine schlechte Stelle zum Träumen.« Meg Stanley zwinkerte ihm zu und zog die Tür zu Ma’s Pantry auf.
    »Ja, stimmt«, murmelte Cal.
    Er ging auf das Center zu, bog aber kurz vorher ab, um einen Umweg über die High Street zu machen.
    Quinns Auto stand in der Einfahrt, und durch die Fenster sah er Licht schimmern. Er klopfte, und von drinnen wurde er aufgefordert hereinzukommen.
    Als er eintrat, sah er, wie Quinn und Layla etwas, das aussah wie ein Schreibtisch, die Treppe hinaufwuchteten.
    »Was macht ihr da? Du lieber Himmel!« Er trat neben Quinn und packte ebenfalls mit an. »Am Ende verletzt ihr euch noch.«
    Verärgert warf sie den Kopf zurück. »Wir schaffen das schon.«
    »Ihr werdet es in die Notaufnahme schaffen. Los, geh nach vorne zu Layla.«

    »Dann müssen wir ja beide rückwärtsgehen. Warum nimmst du nicht das Ende?«
    »Weil ich so den Großteil des Gewichts zu tragen habe.«
    »Oh.« Sie ließ los und quetschte sich zwischen Wand und Möbelstück zu Layla.
    Cal verschwendete seinen Atem nicht damit zu fragen, warum der Schreibtisch nach oben musste. Er hatte lange genug mit seiner Mutter zusammengelebt. Stattdessen grunzte er Anweisungen, damit sie weder vor die Wand liefen noch den Schreibtisch durch das Treppengeländer beförderten. Im ersten Stock dirigierte Quinn das Ungetüm ans Fenster im kleinsten Schlafzimmer.
    »Siehst du, wir hatten recht«, keuchte sie und zog ihr Sweatshirt herunter. »Das ist genau die richtige Stelle dafür.«
    Im Zimmer standen bereits ein Sessel aus den siebziger Jahren, der schon bessere Tage gesehen hatte, eine Stehlampe mit einem rosafarbenen Glasschirm, von dem lange Perlenschnüre herunterhingen, und ein Bücherregal, das schon wackelte, wenn er mit der Hand nur in die Nähe kam.
    »Ich weiß, ich weiß.« Quinn wedelte abwehrend mit der Hand. »Man muss nur ein paar Nägel reinschlagen, dann kann man schon etwas hineinstellen. Wir haben uns überlegt, ob wir hier nicht ein kleines Wohnzimmer einrichten sollten, aber dann haben wir uns gedacht, dass wir eher ein Büro brauchen. Daher kommt der Tisch, den wir ursprünglich für hier vorgesehen hatten, ins Esszimmer.«
    »Okay.«

    »Die Lampe sieht aus wie ein Requisit aus The Best Little Whorehouse in Texas.« Layla schnipste mit den Fingerspitzen gegen die Perlenschnüre. »Aber genau das gefällt uns ja daran. Der Sessel ist grässlich.«
    »Aber bequem«, warf Quinn ein.
    »Ja, aber bequem, und wozu gibt es schließlich Überwürfe?«
    Cal schwieg, bis beide ihn erwartungsvoll ansahen. »Okay«, wiederholte er. Seine Mutter gab sich damit immer zufrieden.
    »Wir waren fleißig. Wir haben Laylas Mietwagen zurückgegeben und waren auf dem Flohmarkt. Und wir waren uns einig, dass wir keine

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