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Abendstern - Roman

Abendstern - Roman

Titel: Abendstern - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gebrauchten Matratzen wollen. Die, die wir bestellt haben, werden heute Nachmittag geliefert. Komm, schau dir an, was wir bisher schon alles haben.«
    Quinn ergriff seine Hand und zog ihn über den Flur in das Zimmer, das sie sich ausgesucht hatte. Dort stand eine lange Kommode, die dringend gestrichen werden musste, und darüber hing ein fleckiger Spiegel. Hinten im Zimmer stand eine bauchige Truhe, die jemand in einem mörderisch glänzenden Rot gestrichen hatte. Darauf stand eine Wonder Woman Lampe.
    »Heimelig.«
    »Wenn wir erst mal fertig sind, wird es richtig gemütlich sein.«
    »Ja. Weißt du, ich glaube, die Lampe hat vor etwa fünfundzwanzig Jahren meiner Schwester Jen gehört.«
    »Es ist ein Klassiker«, erklärte Quinn. »Und schön kitschig.«
    »Okay.«

    »Ich glaube, ich bin in dänischer Moderne eingerichtet«, kommentierte Layla, die in der Tür stand. »Oder vielleicht auch flämisch. Es ist absolut grauenhaft. Ich habe keine Ahnung, warum ich das Zeug überhaupt gekauft habe.«
    »Habt ihr zwei das alles alleine hier hinaufgeschleppt?«
    »Aber bitte.« Quinn warf den Kopf zurück. »Wir haben mehr Verstand als Muckis. Du weißt ja gar nicht, was kräftige Teenager alles zu schleppen bereit sind, wenn man jedem von ihnen zwanzig Dollar in die Hand drückt und ihnen dazu noch Gelegenheit gibt, so heiße Bräute wie uns anzuglotzen.« Quinn nahm eine verführerische Pose ein.
    »Ich hätte es für zehn gemacht. Du hättest ja anrufen können.«
    »Das hatten wir ursprünglich auch vor. Aber die Jungs waren gerade zur Hand. Sollen wir uns nicht ein wenig auf unser brandneues gebrauchtes Sofa setzen?«
    »Wir haben auch eine fast neue Kaffeemaschine und eine äußerst ausgefallene Kaffeetassensammlung erstanden«, fügte Layla hinzu.
    »Kaffee wäre nicht schlecht.«
    »Ich setze ihn auf.«
    Cal blickte Layla nach. »Sie scheint sich ja richtig wohlzufühlen.«
    »Ich bin sehr überzeugend, und du bist großzügig. Ich glaube, dafür hast du einen Kuss verdient.«
    »Nur zu. Ich kann ihn brauchen.«
    Lachend legte sie ihm die Hände auf die Schultern und gab ihm einen festen Schmatz auf den Mund.

    »Bedeutet das jetzt, ich kriege keine zehn Dollar?«
    Sie lächelte ihn strahlend an. »Du musst dich mit dem Kuss zufriedengeben. Auf jeden Fall war das Geld für Layla ein wichtiger Grund. Die Vorstellung hierzubleiben, fällt ihr immer noch schwer, aber am unvorstellbarsten war es für sie, langen, unbezahlten Urlaub zu nehmen, hier ein Zimmer zu mieten und gleichzeitig ihre Wohnung in New York bezahlen zu müssen.«
    Sie trat an die hellrote Truhe und schaltete die Wonder Woman Lampe an und aus. Cal sah ihr am Gesicht an, welche Freude es ihr machte.
    »Durch die Mietfreiheit ist allerdings lediglich ein Problem für sie vom Tisch«, fuhr Quinn fort. »So ganz einverstanden ist sie immer noch nicht. Wir werden sie jeden Tag neu überzeugen müssen.«
    »Ich muss euch, euch beiden, etwas sagen. Danach wird sie vielleicht abreisen.«
    »Was ist passiert?« Sie drehte sich zu ihm um.
    »Ich sage es euch beiden. Ich wollte nur noch rasch Fox anrufen, um zu hören, ob er auch vorbeikommen kann. Dann brauche ich es nur einmal zu erzählen.«
     
    Fox konnte jedoch nicht. Mrs Hawbaker teilte ihm mit, dass er gerade als Anwalt seine Pflicht vor Gericht tat. Also setzte er sich im merkwürdig eingerichteten Wohnzimmer auf eine durchgesessene, viel zu weiche Couch und erzählte den beiden Frauen von der Erscheinung auf der Main Street.
    »Eine außerkörperliche Erfahrung. Möglicherweise haben sich die Dimensionen leicht verschoben, und du warst in einem anderen Hawkins Hollow.«

    Er hatte noch nie eine Frau so reden hören wie Quinn Black. Leicht gereizt erwiderte er: »Ich war nicht in einem anderen Hawkins Hollow, außerdem war ich sehr wohl in meinem Körper.«
    »Ich studiere, recherchiere und schreibe jetzt schon eine ganze Weile über das Paranormale.« Quinn trank einen Schluck Kaffee.
    »Es könnte doch sein, dass er mit einem Geist geredet hat, der die Illusion erweckte, sie seien ganz allein auf der Welt, weil für einen Augenblick lang alles andere ausgeschaltet war.« Layla zuckte mit den Schultern, als Quinn die Augen zusammenkniff. »Ich bin neu in dem Ganzen und muss mich noch sehr zusammenreißen, um mich nicht einfach unter der Decke zu verstecken, bis mich jemand aufweckt und mir erklärt, es sei alles nur ein Traum gewesen.«
    »Für das neue Kind in der Klasse ist deine Theorie ziemlich

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