Abendstern - Roman
»Kann ich das essen?« Cybil bediente sich. »Du musst Cal sein.«
»Cybil Kinski, Caleb Hawkins. Wir haben einen harten Morgen hinter uns.«
Layla trat mit einem Kaffeebecher in der Hand ein. Besorgt runzelte sie die Stirn, als sie Quinn sah. »Was ist passiert?«
»Setz dich, dann erzählen wir es euch.«
»Ich muss mir das anschauen«, sagte Cybil, als sie geendet hatten. »Und auch den Saal im Bowlingcenter, überall, wo etwas passiert ist.«
»Versuch es am besten mit der ganzen Stadt«, erwiderte Cal trocken.
»Und ich muss die Lichtung, diesen Stein, so schnell wie möglich sehen.«
»Sie kann sehr bestimmend sein«, erklärte Quinn.
»Ich dachte, du wärst bestimmend, aber sie schlägt dich um Längen. Du kannst jederzeit ins Bowlingcenter kommen. Quinn kann dich zum Fitnesscenter bringen, wenn ich keine Zeit habe, sorge ich dafür, dass Fox oder Gage euch begleiten. Besser noch beide. Über den Heidenstein habe ich gestern Abend noch mit Fox und Gage gesprochen. Das nächste Mal gehen wir alle gemeinsam dorthin. Wir alle. Ich kann heute nicht und Fox auch nicht. Am besten geht es am Sonntag.«
»Er ist sehr organisiert«, sagte Cybil anerkennend zu Quinn.
»Ja, das ist er.« Quinn küsste Cal auf die Wange. »Jetzt ist dein Rührei kalt geworden«, sagte sie bedauernd zu ihm.
»Das ist nicht schlimm. Ich muss sowieso weg.«
»Wir haben noch so viel zu besprechen. Hör mal, vielleicht solltet ihr drei heute zum Abendessen kommen.«
»Kocht denn jemand?«, fragte Cal.
»Cyb.«
»Hey!«
»Du hast mein Frühstück aufgegessen. Außerdem kannst du doch kochen. Ach, und noch was.« Sie glitt von Cals Schoß, damit er aufstehen konnte. »Meinst du, Fox könnte Layla einstellen?«
»Was? Wer? Warum?«, stammelte Layla.
»Weil du einen Job brauchst«, rief Quinn ihr ins Gedächtnis. »Und er braucht eine Büroleiterin.«
»Ich verstehe doch gar nichts davon. Du kannst doch nicht einfach …«
»Du hast eine Boutique geleitet«, erinnerte Quinn sie. »Außerdem bist du pedantisch und gewissenhaft, wenn ich nur an deine Tabellen und farbigen Karteikarten denke. Alles andere lernst du schon noch. Cal, du fragst Fox, oder?«
»Klar. Kein Problem.«
»Und mich nennt sie bestimmend«, kommentierte Cybil und trank Quinns Kaffee aus.
»Für mich ist das kreatives Denken. Und jetzt schenk mir noch einmal Kaffee ein, während ich Cal zur Tür bringe und ihn mit einem dicken Du-bist-mein-Held-Kuss verabschiede.«
Cybil lächelte, als Quinn Cal aus dem Zimmer zog. »Sie ist verliebt.«
»Wirklich?«
Cybil lächelte Layla zu. »Ja, absolut. Du musst dir nichts daraus machen, dass sie dir den Job aufdrängt. Q dirigiert gerne Leute«, sagte sie. »Aber sie achtet darauf, dass es in eine Richtung geht, die für die anderen hilfreich oder zumindest interessant ist. Sie hätte die Sache
mit der Stelle bei Fox gar nicht erst erwähnt, wenn sie nicht glaubte, dass du das könntest.«
Geräuschvoll stieß sie die Luft aus, als sie sich zur Küche wandte. »Was soll ich heute Abend bloß kochen?«
15
Es fiel Cal schwer, Bill Turner gegenüber nichts davon zu erwähnen, dass Gage in der Stadt war. Aber Cal kannte seinen Freund. Wenn Gage wollte, dass sein Vater es erfuhr, würde er es ihm schon selber sagen. Also ging Cal Bill aus dem Weg, indem er sich in sein Büro zurückzog.
Er erledigte Bestellungen, Rechnungen, Reservierungen und hatte eine kurze Besprechung mit einem Mitarbeiter.
Als er schließlich auf die Uhr sah, beschloss er, Gage zu wecken, falls er noch nicht wach sein sollte.
Er war tatsächlich noch nicht wach und klang so, als könnte er einen Kaffee brauchen. Cal ignorierte das jedoch einfach, berichtete von den Vorfällen am Morgen und sagte ihm, sie seien zum Abendessen eingeladen.
Dann rief er Fox an, um ihm die gleichen Informationen zukommen zu lassen und um Fox zu sagen, dass Layla einen Job brauchte. Ob er sie nicht einfach als Ersatz für Mrs Hawbaker einstellen könne?
»Hä?«, erwiderte Fox.
»Ich muss weitermachen«, sagte Cal nur und legte auf. Zufrieden wandte er sich wieder seinem Schreibtisch zu und widmete sich seinen Renovierungsplänen. Er hatte schon lange vor, das Bowlingcenter moderner zu gestalten, hatte aber noch nicht mit seinem Vater darüber geredet, der sicher Einwände hätte. Er würde bestimmt sagen, dass die alten Kunden etwas dagegen hätten, aber Cal glaubte das nicht. Wenn man ihnen zeigte, wie sie damit umgehen mussten, dann …
Es klopfte an der
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