Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
trotzig.
„Hör jetzt sofort auf, dich mit mir herumzustreiten, verdammt noch mal!“
„Ich streite nicht mit dir herum. Was ich sage, ist Fakt. Du bist’s, der sich herumstreitet.“
In seinen Augen loderten plötzlich gelbe Flammen. Er beugte sich zu ihr herab und brachte sein Gesicht so nah vor ihres, dass sich ihre Nasen fast berührten. Man sah ihm an, dass er Mühe hatte, sich zu bezähmen. „Wie du es zu Hause geschafft hast, nicht jeden Tag eine gehörige Tracht Prügel zu beziehen, ist mir ein Rätsel“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Ich habe überhaupt nie Prügel bezogen“, protestierte sie.
„Das merkt man.“
Sie ließ sich in den Rohrstuhl fallen und machte einen Schmollmund. Grant ballte unbewusst die Hände zu Fäusten; dann öffnete er sie wieder und streckte sie nach Jane aus, um sie an sich heranzuziehen und ihr einen harten Kuss auf den Mund zu geben. „Sei doch einfach zur Abwechslung mal ein braves Mädchen, was meinst du?“ Verwundert hörte er, dass seine Stimme fast flehend klang. „Ich bin in einer Stunde ...“
„... oder so zurück“, beendete sie unisono mit ihm den Satz. „Also gut, wenn es denn unbedingt sein muss, warte ich hier auf dich. Aber gern tue ich es nicht!“
Er verließ sie, ehe er endgültig die Geduld verlor, und Jane machte sich heißhungrig über das Frühstück her, wobei sie entschied, nach dem Zusammenpacken die Señora zu einem Schwätzchen aufzusuchen. Grant hatte ja sicher nicht gemeint, dass sie die ganze Zeit über in ihrem Zimmer bleiben sollte. So wie sie ihn verstanden hatte, hatte er ihr nur untersagt, das Haus zu verlassen.
Als Grant zurückkehrte, fand er Jane in der Küche. Bei ihrem Anblick huschte ein erleichterter Ausdruck über sein Gesicht, weil er erst in ihrem Zimmer gewesen war und sie dort nicht angetroffen hatte. Jane, die mit dem Rücken zu ihm saß, spürte seine Gegenwart und drehte sich nach ihm um. „Hast du erreicht, was du erreichen wolltest?“
„Ich denke schon. Bist du soweit?“
„Ja. Ich muss mir nur noch die Hände waschen.“
Sie verabschiedete sich herzlich von der Señora und dankte ihr für alles, während Grant im Türrahmen stand und Jane beobachtete. Offensichtlich verstand sie es, das Herz eines jeden Menschen im Sturm zu erobern. Auf die Señora jedenfalls schien sie großen Eindruck gemacht zu haben, denn die Frau strahlte übers ganze Gesicht, wünschte ihr eine gute Reise und äußerte die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit der Versicherung, dass für die reizende Señora und ihren Ehemann in ihrem Haus immer ein Zimmer frei sein werde.
Sie holten ihr Gepäck, und Grant schulterte sein Gewehr. Damit riskierte er es zwar, die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu ziehen, aber er sah keine andere Möglichkeit. Mit einem bisschen Glück würden sie bereits heute Abend im Flugzeug sitzen, doch bis es soweit war, durfte er kein Risiko eingehen. Der Vorfall gestern hatte bewiesen, dass Turego nicht bereit war aufzugeben.
Draußen auf der Straße sah Jane ihn an. „Und nun?“
„Ich habe uns bei einem Farmer eine Mitfahrgelegenheit organisiert.“
Gemessen an den Abenteuern der vergangenen Tage erschien diese Aussicht fast langweilig, was Jane jedoch durchaus nicht ungelegen kam. An Aufregung hatte es ihr in letzter Zeit nicht gemangelt, und eine ruhige, gemütliche Autofahrt war genau das, wonach sie sich jetzt sehnte. Was für ein gutes Gefühl musste es sein, einmal nicht gejagt zu werden.
Als sie das Ende der Straße fast erreicht hatten, sprang plötzlich ein Mann hinter einem Baum hervor und verstellte ihnen den Weg. Grant reagierte blitzschnell und schob Jane beiseite, doch noch bevor er dazu kam, sich das Gewehr von der Schulter zu reißen, schaute er in den Lauf einer Pistole, und einen Augenblick später schon sah er sich von einem halben Dutzend Männern umzingelt, die alle ihre Waffen auf ihn richteten. Jane stockte der Atem, ihre Augen weiteten sich in Panik. Als sie den Mann in der Mitte erkannte, blieb ihr fast das Herz stehen. Musste Grant jetzt womöglich ihretwegen sterben?
Dieser Gedanke war ihr unerträglich. Sie musste etwas unternehmen, und zwar sofort. Irgend etwas.
„Manuel!“ schrie sie, freudige Erregung vorschützend. Sie rannte auf Turego zu und warf sich in seine Arme. „Ich bin ja so froh, dass du mich gefunden hast.“
10. KAPITEL
E s war ein Alptraum. Grant hörte nicht auf, sie mit zusammengekniffenen Augen anzustarren, und der
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