Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
ramponierter Schreibtisch, der sich schräg zur Seite neigte, weil ihm ein Bein fehlte. Jane zog angewidert die Nase kraus. „Igittigitt!“ Das war die erste ehrliche Meinungsäußerung, die sie gegenüber Turego kundtat.
„Ich bitte vielmals um Entschuldigung, mein Herz.“ Turego präsentierte ihr sein schönstes Zahnpasta-Reklame-Lächeln. „Glücklicherweise beabsichtigen wir nicht, uns sehr lange hier aufzuhalten. Alfonso wird dir Gesellschaft leisten, während ich mich mit deinem Freund unterhalte.“
Was er damit sagen wollte, war, dass sie ebenfalls unter Bewachung stand. Jane protestierte nicht, weil sie seinen Verdachtnicht noch mehr erregen wollte, aber sie war alarmiert. Was für eine Art von „Unterhaltung“ mochte er wohl im Schilde führen? Sie musste sich etwas einfallen lassen, und zwar schnell. Doch ihr Kopf war leer vor Angst. Angst, die überhand zu nehmen drohte, als Turego sich nun zu ihr beugte und sie erneut küsste. „Ich bleibe nicht lange weg“, flüsterte er. „Alfonso, pass gut auf sie auf. Ich möchte es nicht erleben, dass sie mir ein zweites Mal abhanden kommt.“
Jane glaubte, in Alfonso einen der Wachmänner von der Plantage wiederzuerkennen. Nachdem Turego die Tür hinter sich zugemacht hatte, schenkte sie ihm einen verführerischen Blick. Er war noch sehr jung und sah bemerkenswert gut aus. Eigentlich hätte er gewarnt sein müssen, doch er schaffte es nicht, ihr Lächeln unerwidert zu lassen.
„Haben Sie mich nicht auch schon auf der Plantage bewacht?“ fragte sie auf spanisch.
Er nickte widerstrebend.
„Dacht ich mir’s doch, dass ich Sie schon gesehen habe. Einen gut aussehenden Mann vergesse ich nämlich nicht so leicht.“ Sie hatte versucht, einen enthusiastischen Tonfall in ihre Stimme zu legen. Ihre Aussprache war so mangelhaft, dass Alfonso sich ein belustigtes Lächeln nicht verkneifen konnte. Sie fragte sich, ob er in Turegos Pläne eingeweiht oder ob er einfach nur ein niederer Befehlsempfänger war.
Wie auch immer es sich verhalten mochte, auf jeden Fall schien er nicht geneigt, sich auf eine Unterhaltung einzulassen. Jane schaute sich unauffällig in dem Raum um auf der Suche nach etwas, das sie als Waffe benutzen konnte. Dabei lauschte sie angestrengt nach draußen, doch sie konnte nichts hören. Was trieb Turego? Wenn er Grant etwas antat ... Ihre Nerven waren gespannt.
Wie viel Zeit mittlerweile wohl vergangen war? Fünf Minuten? Zehn? Sie wusste es nicht. Und noch weniger wusste sie, was sie hätte unternehmen können. Plötzlich jedoch konnte siees nicht mehr länger aushalten und machte Anstalten, zur Tür zu gehen. Alfonso streckte den Arm aus und schnitt ihr den Weg ab.
„Ich will zu Turego“, sagte sie ungeduldig. „Hier drin ist es mir zu heiß. Ich bin kurz vorm Ersticken.“
„Sie müssen hier bleiben.“
„Ich will aber nicht! Seien Sie doch nicht so stur, Alfonso, er hat bestimmt nichts dagegen. Sie können mich ja begleiten, damit Sie sichergehen, dass ich nicht abhaue.“
Sie duckte sich unter seinem Arm hindurch und hatte die Tür aufgerissen, ehe er sie daran hindern konnte. Einen gedämpften Fluch ausstoßend, setzte er ihr hinterher, doch Jane war schon zur Tür hinaus und rannte durch die angrenzenden Büros. In dem Moment, in dem sie die Haupthalle erreichte, hörte sie, wie eine Faust gegen Knochen krachte.
Dann fiel ihr Blick auf Grant. Zwei Männer hielten ihn fest, während ein dritter mit erhobener Faust vor ihm stand. Turego hielt sich ein wenig abseits; um seine Lippen spielte ein kleines, grausames Lächeln. Jetzt sackte Grants Kopf nach vorn auf seine Brust, und Jane sah, wie Blut neben seinen Füßen auf den Boden tropfte.
„Durch dein Schweigen machst du alles nur noch schlimmer, mein Freund“, sagte Turego sanft. „Sag mir, wer dich bezahlt. Mehr will ich im Moment gar nicht von dir wissen.“
Als Grant weiterhin verbissen schwieg, packte ihn einer der Männer, die ihn festhielten, an den Haaren und riss seinen Kopf hoch. In dem Moment, in dem Alfonso ihren Arm ergriff, sah Jane Grants Gesicht und begann, wild um sich zu schlagen.
„Turego!“ kreischte sie und zog damit die Aufmerksamkeit aller auf sich. Turego hob die Augenbrauen.
„Was tust du hier? Alfonso, bring sie sofort zurück.“
„Nein!“ schrie sie und versetzte Alfonso einen Rippenstoß.
„Es ist zu heiß da hinten, ich kann es keine Sekunde länger aushalten! Wirklich, es ist einfach zu viel. Du musst das verstehen. Ich habe
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