Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Hass in seinem Blick bewirkte, dass sich ihr der Magen zusammenkrampfte, doch sie sah keinen Weg, ihn wissen zu lassen, dass sie nur ein verzweifeltes Theater aufführte. Sie klammerte sich an Turego und schilderte ihm in den blühendsten Farben, was sie angeblich für Angst während der vergangenen Tage ausgestanden hätte, nachdem dieser Verrückte sie mit Waffengewalt zum Verlassen der Plantage gezwungen hatte. Jane wusste, dass sie und Grant nur dann eine Chance zum Entkommen haben würden, wenn es ihr gelang, sich Turegos Vertrauen zu erwerben.
Die ganze Situation balancierte auf Messers Schneide; die Dinge konnten sich sowohl in diese als auch in jene Richtung entwickeln. Jane sah die Wachsamkeit in Turegos dunklen Augen, die einherging mit tiefer Befriedigung, dass es ihm gelungen war, seine Beute aufzuspüren. Er wollte sie leiden lassen für die Schmach, die sie ihm angetan hatte, das spürte sie genau, aber noch mehr interessiert war er an dem Mikrofilm, ein Umstand, der ein taktisches Vorgehen erforderte. Jane war sich ziemlich sicher, dass ihr Leben nicht bedroht war, um so mehr jedoch Grants. Deshalb musste sie ihn beschützen, komme, was da wolle.
Jetzt legte Turego einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Dann beugte er sich zu ihr herab und küsste sie. Es war ein langer, intimer Kuss, bei dem Jane sich verzweifelt sagte, dass sie ihn um Grants willen über sich ergehen lassen musste, auch wenn er sie noch so schaudern machte. Sie wusste genau, was Turego bezweckte; er wollte seine Macht demonstrieren, um sie als Waffe gegen Grant einzusetzen. Als er schließlich den Kuss beendete und den Kopf hob, verzerrte ein grausames Lächeln seinen schöngeschwungenen Mund.
„Jetzt habe ich dich ja gefunden, chiquita,“ versicherte er ihr aalglatt. „Jetzt bist du in Sicherheit. Dieser ... Verrückte, wie du ihn genannt hast, wird dich nicht wieder belästigen, das verspreche ich dir. Aber ich bin wirklich beeindruckt, señor“, fuhr er dann an Grant gerichtet fort. „Ich habe schon von Ihnen gehört. Der Mann mit den gelben Augen, der wie ein Jaguar durch den Dschungel schleicht.“ Turego lachte böse auf. „Sie sind eine Legende, aber bisher dachte ich eigentlich, Sie seien tot. Zumindest war das das letzte, was ich von Ihnen gehört habe, doch nun muss ich feststellen, dass ich einer Fehlinformation aufgesessen bin.“
Grant hüllte sich in Schweigen, seine ganze Aufmerksamkeit galt jetzt Turego, und Jane behandelte er wie Luft. Er zuckte mit keiner Wimper, sein Gesicht wirkte wie aus Granit gehauen. Er schien nicht einmal zu atmen. Seine vollkommene Bewegungslosigkeit hatte etwas Beunruhigendes an sich. Er nahm sich aus wie ein mächtiger Tiger, umringt von Schakalen, und man konnte seinen Widersachern ihre Nervosität deutlich ansehen.
„Wäre ziemlich interessant zu wissen, von wem Sie bezahlt werden.“ Turegos Stimme klang wie das sanfte Schnurren eines Katers. Als er sich an seine Leute wandte, wurde sie jedoch um einen Ton schärfer. „Fesselt ihn und schafft ihn ins Auto“, befahl er, den Arm noch immer um Jane gelegt. Sie zwang sich, nicht hinzusehen, als die Männer Grant fesselten und ihn dann zu einem Militärjeep schleppten. Statt dessen warf sie Turego ihr verführerischstes Lächeln zu und lehnte den Kopf an seine Schulter.
„Ich hatte ja so furchtbare Angst“, flüsterte sie.
„Das glaube ich dir aufs Wort, chiquita“, gab er gefährlich sanft zurück. „Hast du dich deshalb so gegen meine Männer gewehrt, als sie dich gestern im Dschungel aufgestöbert haben?“
Sie hätte es wissen müssen, dass er zu gewieft war, um ihr zu glauben. Jetzt waren ihre schauspielerischen Fähigkeiten einmal mehr gefragt. Scheinbar überrascht riss sie die Augen auf. „Waren das deine Männer? Warum haben sie das denn nicht gesagt?Sie haben mich herumgeschubst, und ich hatte Angst, sie würden mich ... sie würden mir etwas tun. Da hatte ich es endlich geschafft, diesem Verrückten zu entkommen, und dann hat mich der Lärm, den sie veranstaltet haben, ihm direkt wieder in seine Arme getrieben.“ Ihre Stimme bebte vor Empörung.
„Es ist vorbei; und ich verspreche dir, dass ich ab jetzt besser auf dich aufpassen werde, chiquita.“ Damit führte er sie ebenfalls zu dem Jeep und half ihr beim Einsteigen. Anschließend gab er dem Fahrer ein paar knappe Instruktionen.
„Wohin fahren wir?“ fragte sie unschuldigem Augenaufschlag. „Zurück zur Plantage? Hast du mir nicht ein paar
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