Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
schwungvoll um die Kurve, dass der Fahrer des Pick-Up vor ihnen vor Schreck ganz dicht an den Straßenrand floh.
Die Straße führte stadtauswärts, aber sie hatten erst ein paar Meilen zurückgelegt, als Grant barsch sagte: „Halt an.“ Ohne zu fragen warum, fuhr sie an den Straßenrand und brachte den Wagen zum Stehen.
„Okay. Aussteigen.“ Wieder gehorchte sie ihm ohne Widerrede, kletterte aus dem Jeep und sah zu, wie Grant sich vorsichtig aus der Fahrerkabine gleiten ließ. Sein linker Arm war blutverschmiert, doch Jane entnahm seinem Gesichtsausdruck, dass er diesem Umstand so wenig Beachtung wie möglich zu schenken gedachte. Er schob die Pistole in seinen Hosenbund und schulterte sein Gewehr. „Los, komm.“
„Wohin gehen wir denn?“
„Zurück in die Stadt. Dein Liebhaber wird nicht mit unserer Rückkehr rechnen, aber du kannst deswegen trotzdem ruhig aufhören zu heulen“, fügte er grausam hinzu, „ich habe nicht die Absicht, ihn umzubringen.“
Jane wirbelte herum. „Er ist nicht mein Liebhaber.“
„Kam mir aber ganz so vor.“
„Ich habe nur versucht, ihn abzulenken. Einer von uns beiden musste sich schließlich seine Bewegungsfreiheit erhalten.“
„Spar dir deine Lügen.“ Sein Ton klang gelangweilt. „Ich hab’ dir die Show einmal abgekauft, ein zweites Mal tue ich es gewiss nicht. Also was ist jetzt, gehen wir?“
Sie entschied, dass es im Moment keinen Sinn machte, mit ihm zu streiten. Wenn sie dies alles erst einmal hinter sich gebracht hätten, war noch immer Zeit, ihm alles zu erklären. Als sie sich von ihm abwandte, fiel ihr Blick auf einen Gegenstand unter der hinteren Sitzbank. Ihr Rucksack! Sie kletterte noch einmal in das Fahrzeug zurück und zerrte das Gepäckstück unter dem Sitz hervor; in der Aufregung hatte sie den Rucksack völlig vergessen.
„Lass das verdammte Ding da!“ herrschte Grant sie an, als sie neben ihm auf den Boden sprang.
„Ich brauche ihn aber“, schnappte sie, während sie mit wild entschlossenem Gesicht den Rucksack schulterte.
Er zog die Pistole aus dem Gürtel, und Jane schluckte, die Augen weit aufgerissen. Mit ruhiger Hand gab er einen Schuss auf einen der Vorderreifen des Jeeps ab, dann steckte er die Pistole wieder in den Gürtel zurück.
„Was soll das?“ flüsterte sie und schluckte erneut. „Ich will, dass es so aussieht, als wären wir gezwungen gewesen, den Jeep stehen zu lassen.“
Er packte sie hart am Unterarm und zerrte sie feldeinwärts.
„Wann wird Turego wieder hinter uns hersein, was meinst du?“ Ihr Atem ging keuchend vom schnellen Laufen.
„Schon bald. Du scheinst es ja gar nicht mehr erwarten zu können.“
Zähne knirschend überhörte sie seinen bissigen Kommentar. Nach etwa zwanzig Minuten waren sie am Stadtrand angelangt, doch Grant schlug nicht den Weg in die Stadt ein, sondern machte einen großen Bogen um sie. Jane wollte ihn fragen, was er vorhatte, aber da sie davon ausging, dass seine Antwort ohnehin nicht befriedigend ausfallen würde, zog sie es vor zu schweigen. Noch lieber allerdings hätte sie die Arme um ihn gelegt, doch dieser Versuch würde sich erst recht als Fehlschlag erweisen, deshalb unterließ sie ihn.
Lange Zeit danach machte er vor einer verfallenen Scheune, die hinter einem nicht weniger verfallenen Haus stand, halt und befahl ihr hineinzugehen. Nachdem sie sich erschöpft auf den mit Heu bedeckten Boden hatte fallen lassen, fragte sie: „Und nun?“
„Wir müssen das Land verlassen, und zwar so schnell wie möglich“, gab er zurück. „Dein Daddy hat mich angeheuert, um dich nach Hause zurückzubringen, und genau das werde ich tun. Je früher die Übergabe stattfindet, um so besser.“
11. KAPITEL
B leiben wir den ganzen Tag über hier?“ erkundigte sich Jane nach einer ihr endlos erscheinenden Zeit des Schweigens, in der sie ebenso wie Grant ihren Gedanken nachgehangen hatte. Ihr war schleierhaft, was er mit dem Aufenthalt in der Scheune bezweckte. Vor kurzem hatte es angefangen zu regnen, und sie war aufgrund der nervenzermürbenden Warterei schon so verzweifelt gewesen, dass sie begonnen hatte, die Regentropfen, die auf das Dach platschten, zu zählen.
„Warum nicht? Ich habe nichts Besseres zu tun. Du etwa?“
Sie verweigerte die Antwort und stellte auch keine weiteren Fragen, da sie erkannte, dass es zwecklos war. Sie war so hungrig, dass ihr schon ganz schlecht war, aber in ihrem Rucksack befand sich nichts mehr zu essen, und sie hatte auch keine Lust, sich
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