Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
sagen, dass alles nur Show gewesen sei, ein verzweifeltes Spiel, um ihrer beider Leben zu retten, aber er schien nicht geneigt, ihr zuzuhören. Als sie sich anschickte, die Hand nach ihm auszustrecken, erhaschte sie aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung in der Tür und stieß einen Schrei aus, um ihn zu warnen.
„Grant!“
In demselben Moment, in dem er herumwirbelte, hob Turego sein Gewehr und feuerte. Der ohrenbetäubende Krach des Schusses zerriss die Stille, doch alles, was Jane hörte, war Grants unterdrückter Schmerzensschrei, während er auf die Knie sackte und seine Pistole hob. Turego wich blitzschnell Deckung suchend zur Seite, aber es war zu spät, Grants Pistole spuckte Feuer, und an Turegos rechter Schulter malte sich ein Blutfleck ab. Rückwärts taumelte er durch die geöffnete Tür ins Innere der Halle.
Jane hörte weit entfernt einen Schrei, dem sie jedoch keine Beachtung schenkte. Ihr einziger Gedanke galt Grant. Sie sprang aus dem Jeep und kam neben ihm auf. Er kniete auf dem heißen, steinigen Boden, den Kopf gegen das Trittbrett gelehnt und die rechte Hand, zwischen deren Fingern Blut hindurchsickerte, um den linken Unterarm geklammert. Er schaute zu ihr auf, und seine gelben Augen loderten noch immer kampfesbereit.
Das machte sie halb verrückt. Sie packte ihn ohne zu zögern an seinem Unterhemd und zog ihn mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung stand, auf die Füße. „Steig ein!“ schrie sie ihn an undschob ihn zur Tür. „Verdammt noch mal, steig ein! Willst du dich umbringen?“
Er zuckte zusammen, als die Kante des Sitzes seine geprellten Rippen streifte; Jane schob ihn von hinten und schrie auf ihn ein wie auf einen lahmen Gaul. „Halt endlich den Mund!“ brüllte er, während er sich unter Schmerzen auf den Sitz hochzog.
„Ich kann reden, wann ich will!“ schrie sie zurück, während sie mit aller Kraft schob, bis er schließlich auf dem Sitz saß. Dann wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und kletterte selbst in den Jeep. „Rutsch rüber, damit ich ans Steuer kann. Gibt es hier irgendwo Schlüssel? Wo zum Teufel sind die Schlüssel? Oh, verdammt.“ Ihr Kopf verschwand unter dem Steuerrad, sie tastete unter dem Armaturenbrett herum, bis sie schließlich die entsprechenden Drähte gefunden hatte und sie herausriss.
„Was machst du denn da?“ brachte Grant, dem ganz schwummerig war vor Schmerz, mühsam heraus.
„Ich schließe die Zündung kurz“, schluchzte sie.
„Einen Teufel tust du. Du reißt lediglich die verdammten Drähte heraus.“ Falls sie die Absicht haben sollte, das einzige ihnen zur Verfügung stehende Transportmittel außer Gefecht zu setzen, machte sie ihren Job gut. Gerade als er sich anschickte, sie beiseite zu stoßen, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen, kam sie mit ihrem Kopf hoch, trat auf die Kupplung und führte dann zwei Drähte zusammen. Der Motor begann zu röhren, und Jane schlug krachend die Tür zu. Dann legte sie einen Gang ein und ließ die Kupplung kommen. Der Wagen machte einen so gewaltigen Satz nach vorn, dass Grant gegen die Tür geschleudert wurde, und blieb dann wieder stehen.
„Geh in den ersten Gang!“ schrie Grant, während er sich wieder in eine sitzende Position hochrappelte.
„Ich weiß nicht, wo der erste Gang ist! Ich muss nehmen, was kommt.“
Fluchend legte er die Hand auf die Gangschaltung, und der Schmerz in seinem Arm brachte ihn fast um, als er den Schaltknüppelumklammerte. „Kupplung“, brüllte er sie an. „Ich lege jetzt den Gang ein. Los, Jane, tritt endlich diese verdammte Kupplung!“
„Hör auf mich anzuschreien!“ kreischte sie wütend, tat jedoch, was er ihr sagte. Grant legte den passenden Gang ein, und sie ließ die Kupplung kommen; diesmal fuhr der Wagen langsam an. Sie gab Gas und manövrierte den schweren Jeep mit quietschenden Reifen um eine Kurve.
„Dort vorne rechts“, dirigierte Grant sie, und sie bog an der nächsten Kreuzung rechts ab.
Als sie das Gaspedal noch weiter durchtrat, begann der Motor zu Furcht erregend zu röhren.
„Du musst schalten!“
„Ich kann nicht, mach du’s!“
„Kupplung!“
Gehorsam befolgte sie seine Anweisung, und er schaltete in den nächst höheren Gang. „Ich sage dir, wenn du kuppeln sollst, und dann schalte ich, okay?“
Sie nickte schweigend. Noch immer liefen ihr die Tränen übers Gesicht, die sie in unregelmäßigen Abständen abwischte. „Bieg links ab“, befahl Grant jetzt schroff, und sie lenkte den Jeep so
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