Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
ihren Rucksack auf und begann darin herumzukramen. „Ich weiß doch genau, dass er da ist. Ah ... hier!“ Sie förderte eine kleine Filmdose zutage und legte sie auf den Schreibtisch.
Beide Männer starrten wie vom Donner gerührt darauf. „Die haben Sie die ganze Zeit mit sich rumgeschleppt?“ fragte Sabin nach einiger Zeit fassungslos.
„Nun, es blieb mir ja nichts anderes übrig. Auf Turegos Plantage habe ich sie immer am Körper getragen für den Fall, dass er mein Zimmer durchsucht. George hat mir beigebracht, dass das nahe liegendste oft das Sicherste ist.“
Grant konnte jetzt nicht mehr an sich halten und begann leise zu lachen. Diese Frau! Es war wirklich nicht zu fassen. „Aber warum zum Teufel hast du mir denn nichts von dem Mikrofilm erzählt, Jane?“
„Weil ich dachte, dass es sicherer für dich ist, wenn du nichts davon weißt.“
Wieder schaute Sabin wie vom Donner gerührt drein, so als hielte er es für völlig unmöglich, dass irgend jemand den Drang verspüren könnte, Grant Sullivan zu beschützen. Grant sah, dass Jane Kell Sabin aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, und verkniff sich ein Grinsen, wohingegen Sabin ein leises Hüsteln von sich gab, um seine Reaktion zu kaschieren.
„Sagen Sie, Ms. Greer“, fragte er vorsichtig, „wissen Sie, was auf dem Film drauf ist?“
„Nein. Ebenso wenig wie George es gewusst hat.“
Jetzt lachte Grant laut heraus. „Na, mach schon, Kell. Erzähl’s ihr. Oder besser noch, zeig’s ihr. Sie wird ihre helle Freude daran haben.“
Noch immer kopfschüttelnd griff Sabin nach der Filmrolle und zog den Film heraus. Grant kramte sein Feuerzeug aus der Hosentasche, beugte sich vor und hielt die Flamme an den Film. Dann beobachteten die drei, wie sie sich durch das Zelluloid fraß, bis sie fast oben bei Sabins Fingern angelangt war und er den verkohlten Filmstreifen in den Aschenbecher fallen ließ. „Der Film war eine Kopie eines Films, der keinesfalls in unbefugte Hände fallen durfte. Alles, was wir wollten, war, ihn in unseren Besitz zu bringen, um ihn zu vernichten, bevor ihn sich jemand ansehen konnte, für dessen Augen er nicht bestimmt war.“
Jane, den Gestank verbrannten Zelluloids in der Nase, starrte fassungslos auf die verkohlten Überreste des Films. Alles, was sie gewollt hatten, war, den Film zu zerstören, und sie hatte ihn durch den Dschungel und über den halben Kontinent geschleppt _ nur um zuzusehen, wie er am Ende verbrannte. Ihre Mundwinkel hoben sich, und sie gab sich alle Mühe, sich ein Lachen zu verbeißen, doch umsonst. Es stieg unaufhaltsam in ihr auf und brach sich schließlich Bahn. Lauthals lachend drehte sie sich nach Grant um, und als sie seinen Blick auffing, rollte der ganze Film der vergangenen Tage vor ihrem geistigen Auge ab, und sie erinnerte sich der Abenteuer, die sie gemeinsam bestanden hatten. Sie machte einen Schritt auf Grant zu und klammerte sich an ihn, weil sie so unbändig lachte, dass sie sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte.
Grant stimmte in ihr Gelächter ein und hielt sie fest. „Ich habe mir um ein Haar das Genick gebrochen, weil ich einen Abhang hinuntergestürzt bin“, keuchte sie. „Wir haben einen Pick-Up gestohlen ... einem Jeep die Reifen zerschossen ... und TuregosNasenbein musste dran glauben, und das alles nur, um den Film schließlich verbrennen zu sehen!“
Ein paar Stunden später lagen sie, wohlig erschöpft vom Liebesspiel, in einem Hotelbett in Washington D.C. Sie hatten es gerade noch geschafft, die Tür hinter sich abzuschließen, dann waren sie sich auch schon in die Arme gefallen, wobei sie sich nur der notwendigsten Kleidungsstücke entledigten.
Doch das war bereits vor Stunden gewesen, mittlerweile waren sie splitternackt und kurz vorm Einschlafen.
Grant streichelte träge ihren Rücken. „Wie weit warst du denn in Persalls Aktivitäten involviert?“
„Nicht weit“, murmelte sie. „Sicher, ein bisschen was wusste ich schon, weil er mich manchmal als Kurier eingesetzt hat, aber das kam nicht so besonders oft vor. Ab und zu hat er mir etwas erzählt. Er war ein seltsamer, sehr einsamer Mann.“
„War er dein Liebhaber?“
Sie hob überrascht den Kopf.
„George? Natürlich nicht.“
„Warum ,natürlich nicht‘? Schließlich war er ein Mann, oder etwa nicht? Und immerhin ist er in deinem Schlafzimmer gestorben.“
Sie zögerte einen Moment. „George hatte ein Problem. Er ... er konnte niemandes Liebhaber sein.“
„Dann war dieser Teil des
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