Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Mann und Frau gemeinsam treffen mussten. Daher hatte sie David nicht weiter bedrängt. Er hatte bereits genug Probleme, nachdem er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte.
Wanda führte Claudia zu einem nahe stehenden Tisch und legte alles darauf ab. „Setz dich. Ich lade dich zu einer Willkommens-Cola ein. Roland hat uns gesagt, dass du diesmal für immer zurückgekommen bist.“
Claudia ließ sich langsam auf einen freien Stuhl sinken. „Wann hat er das gesagt?“ erkundigte sie sich gepresst.
„Vor zwei Wochen.“ Wanda ging zur Theke und füllte zwei Gläser mit Eis und Cola aus dem Automaten.
Also hatte Roland schon vor zwei Wochen verbreitet, dass sie jetzt wieder zurück nach Hause kam. Das musste gewesen sein, als sie Monica anrief, um ihren Besuch für das lange Wochenende anzukündigen. So war das also!
Roland hatte einfach entschieden, dass sie diesmal blieb und das vor den anderen als Tatsache hingestellt. Da stand ihm eine Überraschung bevor, wenn sie morgen zurückflog.
„So, das war’s!“ Wanda stellte das beschlagene Glas vor sie hin.
Um das prickelnde Getränk zu kosten, beugte sich Claudiavor. „Roland hat sich in den letzten Jahren sehr verändert“, erklärte sie, weil sie hören wollte, was andere von ihm hielten. Vielleicht war er gar nicht so außergewöhnlich. Möglicherweise hatte sie ihn aus ihrer Sicht nur falsch eingestuft.
„In gewissen Dingen schon, in anderen wieder nicht“, antwortete Wanda. „Er ist beherrschter geworden und hat sein wildes Leben aufgegeben, aber trotzdem ist er immer noch unberechenbar. Auf jeden Fall stehen die meisten hier jetzt anders zu ihm. Roland versteht etwas vom Ranchbetrieb und ist ein fairer Boss. Wusstest du, dass er Vorsitzender unseres Viehzüchterverbandes ist?“
Claudia zeigte nicht, wie überrascht sie über diese Mitteilung war. In einigen Teilen des Westens war der Viehzüchterverband so etwas wie der Kern der gesellschaftlichen Elite. In anderen Gegenden wie hier war er ein Zusammenschluss von Ranchern mit mittleren Betrieben, die einander gegenseitig zu helfen versuchten. Dennoch wunderte es sie, dass Roland zum Vorsitzenden gewählt worden war, denn er besaß ja nicht einmal eine Ranch. Auf jeden Fall zeigte das, dass er sich offenbar vom Skandalbruder zu einem geachteten Bürger gewandelt hatte.
Angeregt unterhielt sich Claudia noch eine gute Stunde mit Wanda. Ihr fiel auf, dass ihre Schulfreundin Ricky nie erwähnte. Sie musste sich den Ortsbewohnern also ganz entfremdet haben. Wenn Wanda mit ihr Kontakt gehabt hätte, hätte sie sich zweifellos nach Ricky erkundigt.
Schließlich warf Claudia einen Blick auf die Uhr und begann, ihre Einkäufe vom Tisch aufzusammeln. Wanda half ihr dabei und begleitete sie zur Kasse, wo ihr Schwiegervater sie bediente.
„Samstagabends ist hier nach wie vor Tanz“, erinnerte Wanda sie lächelnd. „Warum kommst du beim nächsten Mal nicht auch? Roland begleitet dich sicher, wenn du nicht allein herfahren willst. Aber es gibt hier auch genug Männer, die sich freuen würden, wenn du allein kämst, vor allem ohne Roland.“
Claudia lachte. Sie dachte an die samstäglichen Tanzabende, die hier fest zum Gemeindeleben gehörten. Die meisten Ehen in der Umgebung und einige Schwangerschaften waren aus solchen Tanzveranstaltungen hervorgegangen. „Danke, dass du mich daran erinnert hast. Ich werde mir die Sache überlegen, obwohl ich nicht glaube, dass Roland von der vorgeschlagenen Rolle als Begleiter begeistert sein wird.“
„Versuch’s jedenfalls“, riet Wanda verschmitzt.
„Lieber nicht“, murmelte Claudia vor sich hin, als sie die kühlen Räume verließ und in die sengende Texassonne hinaustrat. Sie hatte nicht die Absicht, zum nächsten Tanz zu gehen. In weniger als vierundzwanzig Stunden würde sie in der Maschine nach Chicago sitzen. Und am kommenden Samstag würde sie in ihrem Apartment sein, wo sie vor der Versuchung Roland Jackson sicher war.
Nachdem Claudia den Wagen aufgeschlossen und ihre Einkäufe auf dem Beifahrersitz verstaut hatte, ließ sie die Tür einen Augenblick offen stehen, damit sich das Wageninnere etwas abkühlte, ehe sie einstieg.
„Claudia! Du bist es also wirklich! Ich habe gehört, du wolltest zurückkommen!“
Neugierig drehte sie sich um und lächelte, als ein großer schlaksiger Mann mit weißem Haar und sonnengebräunter Haut über den Gehsteig auf sie zugeeilt kam. „Mr. Vemon! Wie schön, Sie wiederzusehen!“
Paul Vemon blieb vor
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