Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Titel: Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Zeidler
Vom Netzwerk:
Bevölkerung DHMO immer noch ausgesetzt. Ja, es befindet sich sogar in Reformhauskost. Sollte DHMO verboten werden?«
    »Das haben Sie doch schon mal gefragt«, bemerkte Olli. »Immer noch ja!«
    Ich nickte und antwortete: »Das Zeug muss weg!«
    Professor Keller hob mahnend den Zeigefinger. »Hört mich weiter an! »DHMO kommt überall in der Natur vor. Es ist wichtig für das ökologische Gleichgewicht, schafft Arbeitsplätze und sorgt für Einnahmen von mehreren Milliarden Euro. Fast alle Menschen, die DHMO ausgesetzt waren, haben keinerlei Beschwerden. Soll DHMO verboten werden?«
    »Gerade war es noch hochgiftig und nun hat niemand Beschwerden?«, fragte Olli skeptisch. »Ich weiß nicht ... Im Zweifel lieber weg damit.«
    Ich grübelte über meine Antwort nach. »Wenn es in der Natur vorkommt und Arbeitsplätze schafft, ist es eigentlich gut, oder?«
    Professor Keller lächelte uns an. »Ihr seht, die Öffentlichkeit ist gespalten.«
    »Verrückt«, schloss Olli.
    »Was ist denn Ihre Meinung?«, fragte ich.
    Professor Keller dachte einen Moment nach. »Wie jede Chemikalie muss DHMO mit Vorsicht genossen werden. Aber es kann – wie gesagt – genossen werden. Einerseits bin ich gegen einen Bann, denn die wissenschaftliche Datenlage ist noch dürftig. Andererseits wird DHMO regelmäßig in Krebstumoren gefunden, übermäßige Einnahme kann zu erhöhter Schweißbildung, zu Völlegefühl und zu erhöhter Urinproduktion führen.« Er seufzte. »Ich bin nur emeritierter Professor und fische im Bach nach Käfern und Algen. Die Politik machen andere.«
    Damit verabschiedete er uns.
    Draußen machte Olli seinem Ärger Luft.
    »Ich bin nur ein Wissenschaftler, ich bin nur ein Bauer. Jeder ist nur Irgendwas, nur niemand ist verantwortlich!«
    »Was nun?«
    »Wir müssen den Fall an die Öffentlichkeit bringen. Komm, lass uns Tanja abholen und dann richtig aktiv werden.«
    Auf dem Weg zu Tanja grübelten wir über DHMO nach. »Andererseits ...«, sagte ich, als wir schon in Sichtweite ihres Hauses waren.
    »Was meinst du?«, fragte Olli.
    »Vielleicht gibt es überhaupt kein Dihydrogen-Monoxid?«
    »Du spinnst! Wir haben doch gerade mit einem echten Professor darüber geredet.«
    »Vielleicht hat Opa das alles nur erfunden, um uns einen Streich zu spielen? Du kennst doch das Kettenspiel. Donau ...«
    »Donaudampfer«, fuhr Olli fort.
    »Donaudampferschifffahrt.«
    »Donaudampferschifffahrtsgesellschaft.«
    So ging es weiter, bis das Wort zwei Atemzüge füllte.
    »Vielleicht hat Opa auch nur ein paar Wörter zusammengepappt und seine Freunde vorgewarnt, dass wir kommen.«
    Olli nickte. »Verstehe. Dann waren das aber Fremdwörter.«
    »Oder Silben.«
    Wir beschlossen, Tanja nicht einzuweihen, denn wir wollten uns nicht vor ihr lächerlich machen. Stattdessen spazierten wir zum Spielplatz. Ich schrieb
Di-hydro-gen-monoxid
in den Sandkasten.
    »Di ist die Abkürzung von Dienstag. So steht das in jedem Kalender«, sagte ich.
    Olli stimmte zu und schrieb
Dienstag
in den Sand.
    »Eine Hydra ist ein griechisches Ungeheuer. Die versteinert einen, wenn man ihr in die Augen schaut«, sagte ich.
    »Ja, aber Hydro Power bedeutet Wasserkraft. Da gab es letztens eine Sendung drüber.«
    »Demnach steht
hydro
für Wasser?«
    Olli nickte.
    »
Gen
ist einfach. Gene sind in unseren Zellen und vererben sich«, sagte Olli.
    »
Gen
steht also für Gen?«
    »Genau. Und ich glaube,
monoxid
sind zwei Wörter. Entweder
mono
und
xid
oder
mon
und
oxid

    »
Mono
hat irgendwas mit Sound zu tun. Das hört sich immer flach an und ist arg veraltet. Wie die Schwarz-weiß-Schinken, die Mama immer schaut.«
    »Mono benutzt nur einen Lautsprecher.«
    »Also bedeutet es eins oder ein Lautsprecher?«
    »Eins. Das ist aber nur geraten. Fehlt noch
xid

    Xid
konnten wir nicht entschlüsseln. Dennoch fühlten wir uns sicher genug, um Opa mit unserer Erleuchtung zu konfrontieren.
    Opa sonnte sich auf dem Balkon und schlürfte Limonade. Er hörte uns aufmerksam zu und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Dienstags-Wasser-Gen-einxid?«, wiederholte er.
    »Oder so ähnlich«, antwortete Olli.
    Opa schürzte die Lippen. »Beeindruckend! Es handelt sich wirklich um ein zusammengesetztes Wort aus Fremdwörtern. Dafür habt ihr euch ein Eis verdient.«
    Olli und ich schauten uns stolz an.
    Opa fuhr fort: »Allerdings steht Di nicht für Dienstag, sondern für zwei. Hydro ist Wasser, das stimmt. Aber Gene haben in unserem Wort nichts verloren. Viel mehr

Weitere Kostenlose Bücher