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Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Titel: Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Zeidler
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Hydro-gen, und das ist Wasserstoff. Mono ist in der Tat eins und teilt sich das zweite O mit dem letzten Wort: Oxid. Und das bedeutet nichts anderes als Sauerstoff.«
    Darüber mussten wir einen Moment nachdenken. Ich hatte mitgeschrieben und wiederholte: »Zwei Wasserstoff ein Sauerstoff?«
    Opa nickte und stand auf. Er setzte sich mit uns an den Tisch und nahm Papier und Stift zur Hand. »Die meisten Chemiewörter sind Bauanleitungen oder Beschreibungen der Einzelteile eines Stoffes. Unser Stoff hier hat zum Beispiel zwei Atome Wasserstoff und ein Atom Sauerstoff. Atome sind euch ein Begriff, oder?«

    »Wenn die explodieren, geht die Welt unter«, antwortete Olli.
    »Die sind superklein«, sagte ich.
    »Es sind die klitzekleinen Bausteine aller Stoffe. Je nachdem, welche Atome ihr zusammensetzt, erhaltet ihr verschiedene Stoffe. Zum Beispiel Papier oder Kunststoff oder einen Magneten oder einen Apfel. In unserem Fall ergeben zwei Atome Wasserstoff und ein Atom Sauerstoff ein Molekül Dihydrogenmonoxid.«
    »Molekül heißt etwas, das aus Atomen zusammengesetzt ist?«, fragte ich.
    Opa nickte.
    »So ein Unsinn!« Olli lachte laut auf. »Das ist, als wenn ich meine Legofeuerwehr Sieben-rote-vierer-achtzig-rote-achter-sechs-Räder-eine-Leiter nenne. Oder so.«
    »Oder eine Tüte gefrorener Erbsen: 187-grüne-Kugeln-kalt«, schlug ich vor.
    »Nun habt ihr euch zum Eis noch eine Kinovorstellung verdient«, sagte Opa. »In der Tat hören sich die Namen lächerlich kompliziert an, sind aber eigentlich ganz einfach, weil sie nur die Zutaten eines Stoffes beschreiben. Sie werden von Chemikern in der ganzen Welt verstanden. Grüne Erbsen in Deutschland sind
green peas
in England. Dihydrogenmonoxid ist aber überall dasselbe.«
    »Kompliziert«, fand ich.
    »Und weil das kompliziert ist und im täglichen Gebrauch umständlich zu gebrauchen wäre, gibt es einen unwissenschaftlichen Namen für Dihydrogenmonoxid. Nämlich Wasser.«
    »Wasser!«, riefen Olli und ich gleichzeitig.

    »Ein Wassermolekül besteht aus einem Sauerstoffatom und zwei Wasserstoffatomen und viele Wassermoleküle geben einen Eimer Wasser.« Opa grinste. »Wichtiger Bestandteil von saurem Regen.« Er schmunzelte und führte uns zu seinem Computer, der eine Ewigkeit brauchte, bis er endlich hochgefahren war. Wieder tippte er DHMO in die Suchmaske. »Hier!« Er klickte auf den ersten Link: www.dhmo.org . Auf dem Monitor stand leider alles auf Englisch, doch ein Klick auf einen weiteren Link, und die Seite war ins Deutsche übersetzt. Ich erkannte die Webseite von heute Morgen wieder. Wir lasen, Opa lächelte, er klickte, wir lasen weiter. »Das bestätigt so ziemlich alles, was ihr herausgefunden habt.«
    »Es ist aber dennoch nur Wasser«, antwortete ich.
    »Und das sollte man wirklich nicht einatmen«, schloss Olli.
    Ich war teils erheitert, teils verärgert. Das Internet konnte schon eine tolle Hilfe sein – aber man musste teuflisch aufpassen, wem man glaubte und wann und warum. Schließlich erinnerte ich mich an die Fernsehumfrage, die das alles gestartet hatte.
    »Opa, was ist eigentlich Ethanol?«, fragte ich.
    »Nichts weiter als Genussalkohol. Den möchte ich in meinem Bier wirklich nicht missen. Seid ihr bereit für Eis und Kino?«
    Waren wir. Im Foyer bestellte Olli DHMO-süßprickelnd-schwarz an der Theke. Die junge Frau an der Kasse sah ihn nur fragend an.
    »Cola«, übersetzte ich. »Mir auch eine. Und Chips.«

Verhältnismäßig
    Oma goss Opa Frühstückskaffee ein und moserte: »Die standen halb versteckt hinter der großen Eiche, die Frau Gärtner und der Herr Wächter, und als ich mit den Tüten vorbei bin, haben sie gekichert und getan, als wenn nichts wäre.« Opa biss in sein Honigbrötchen und schmatzte beim Kauen. »Hab ich dir doch gesagt«, nuschelte er.
    »Nicht mit vollem Mund, du Flegel!«, sagte Oma.
    Zu mir: »Nimm dir an Opa bloß kein Beispiel.«
    Zu Opa: »Dass die Gärtner ausgerechnet mit dem Wächter ein Verhältnis hat.«
    Zu mir: »Das hast du jetzt aber nicht gehört.«
    Hatte ich doch! Die Gärtner hatte mit dem Wächter ein Verhältnis. Na und? »Ist das die Frau Gärtner von der Bäckerei?«, fragte ich.
    Oma hob drohend ihren Zeigefinger. »Hast du nicht verstanden, dass du nichts gehört hast?«
    Opa lachte. »Wenn ich mit so einem Tropf verheiratet wäre, hatte ich an ihrer Stelle auch ein Verhältnis – wenn auch vielleicht nicht unbedingt mit dem Willi.«
    Ich verputzte mein Nutellabrot, tunkte Toast in mein

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