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Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Titel: Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Zeidler
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kommt mit dem Regulieren nicht hinterher oder schlampt bewusst.«
    Aha. Das hörte sich alles sehr kompliziert an.
    Und auch nicht logisch.
    »Wenn die Preise sinken, verdient jeder weniger Geld«, warf ich ein.
    »Aber dann kaufen viel mehr Kunden das Produkt«, erklärte Oma. »An jedem einzelnen Stück verdienen man vielleicht weniger, aber insgesamt steigt der Gewinn.«
    Wirtschaft war nichts für mich, zu verzwickt.
    Ich blickte skeptisch auf den Frühstückstisch. »Kann ich das nun essen oder werde ich vergiftet?«
    Opa zuckte mit den Schultern. »Wer weiß?«
    »Google weiß!«, antwortete ich und schaltete den Computer an. »Dauert nur zwei Minuten!«, sagte ich zu Opa und tippte DHMO in die Suchmaske. Ein Link führte mich auf eine arg wissenschaftlich aussehende Webseite, und was ich auf den ersten Blick erkannte, sah nicht gut aus. Giftig, tödlich, schleichend und dergleichen.
    »Vielleicht sollten die Wollebachdetektive der Verschwörung auf den Grund gehen?«, schlug Opa vor.
    Eine Verschwörung! Wahnsinn! Ich schlang das Frühstück herunter. Danach gab mir Opa einen blauen Lappen und sagte: »Das ist ein DHMO-Indikatortuch. Damit kannst du das Gift nachweisen. Es saugt DHMO in sich auf, wird dabei nass und das Blau dunkler.«
    Er hielt es mit einem Zipfel in den Kakao und wirklich, das Blau verfärbte sich dunkel.
    Ich machte mich daran, alles in der Speisekammer auf DHMO zu untersuchen. Wein, Milch, Apfelsaft, ja sogar Sprudelwasser waren damit verseucht. Schockierend. Schließlich überredete mich Opa zu einem unheimlichen Test. Ich nahm das Indikatortuch mit in die Toilette und pinkelte darauf.
    »Haaa!«, schrie ich und zeigte Opa das Resultat.
    Der wehrte mit beiden Händen ab und rief: »Auswaschen!«
    Er gab mir ein neues DHMO-Indikatortuch.
    »Wenn es überall drin ist, kann es doch gar nicht so schlimm sein, oder?«, fragte ich, immer noch erschrocken über das Testergebnis. »Ich fühle mich gut, bin also nicht vergiftet.«
    »Weißt du denn, wie du dich fühlen würdest, wenn du niemals DHMO zu dir genommen hättest?«, konterte Opa.
    Es war Zeit für die Wollebachritter, aktiv zu werden.
    Opa versprach, einige wichtige Telefonate zu führen und mir später Adressen zu geben, an denen wir unsere Untersuchung beginnen konnten. Ich traf mich mit Olli an der Schaukel und klärte ihn auf.
    »Wie heißt das Zeug noch mal?«
    »DHMO. Dihydro... oxid. Moment.« Ich holte einen Spickzettel hervor. »Dihydrogen-Monoxid.«
    »Verdammt!«, rief Olli und schaute mich verängstigt an. »Das glaube ich dir nicht!«
    »Wieso nicht? Ich hab’s sogar gegoogelt!«
    »Weißt du, was Kohlenmonoxid ist?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ist in den Abgasen. Wenn du in einer Garage den Motor laufen lässt, erstickst du daran. Ist unsichtbar. Und unriechbar. Manche Leute begehen damit Selbstmord: Die binden einen Schlauch an den Auspuff und leiten die Abgase direkt in ihre Nase.«
    Davon hatte ich schon einmal gehört. »Was hat das mit DHMO zu tun?«
    »Der Name. Kohlen-m-o-n-o-x-i-d! Supergefährlich. Dihydrodingsda-m-o-n-o-x-i-d! Wenn das eine hochgiftig ist, wie schlimm muss dann erst das andere sein? Das hat doch einen viel längeren Chemienamen!«
    Das leuchtete ein.
    »Das Fiese ist, man riecht es nicht, man sieht und hört es nicht, und plötzlich ist man hinüber.«
    Höchste Zeit, mit unserer Untersuchung zu beginnen. »Buchfäller«, sagte ich. »Den Namen habe ich von Opa.«
    »Den kenne ich. Das ist ein Bauer, der wohnt am Stadtrand.«
    »Ein Bauer und daher ein Verdächtiger«, bemerkte ich.
    Olli machte ein langes Gesicht. »Der ist aber ganz nett. Schwer vorstellbar, dass der uns vergiften soll.«
    Frau Buchfäller hieß uns willkommen und bot uns einen Becher frische Milch an. Heimlich testete ich diese mit meinem Indikatortuch, während Olli nur so tat, als ob er trank.
    DHMO-positiv!
    Herr Buchfäller trat ein. »Hallo, junge Herren!«, begrüßte er uns und schüttelte unsere Hand. »Ich habe gerade mit deinem Großvater telefoniert. Er lässt euch schön grüßen.«
    Wir sagten artig »Guten Tag« und warteten, bis Frau Buchfäller in den Stall ging.
    Ich gab meiner Stimme den verschwörerischsten Tonfall, zu dem ich fähig war. »Nun, Herr Buchfäller, wie viel DHMO geben Sie denn Ihren Kühen?«
    Sein eben noch freundliches Gesicht verhärtete sich zu einer Maske.
    »Was für’n Zeug?«
    »Dihydromoxid«, erklärte Olli.
    Ich zeigte Herrn Buchfäller das Indikatortuch.
    Seine Schultern

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