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Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co.

Titel: Abenteuer mit Archimedes, Pythagoras & Co. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Zeidler
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    Mein Freund saß in einem weißen Kittel inmitten einer Ansammlung von Colaflaschen und -dosen auf der Wiese vor seinem Haus.
    »Super!«, rief ich. »Sind die kalt? Kann ich einen Schluck haben?« Ich griff nach einer Dose, doch Olli fiel mir in den Arm. »Dieses ätzende Gebräu ist nichts für dich.«
    »Gebräu? Ätzend? Redest du von der Cola?«
    »Genau. Ich lasse nicht zu, dass du dir damit Krebs holst.« Er hielt einen Nagel in die Höhe. »Werde nun Zeuge der ätzenden Auflösung dieses Metallstabes durch die grimmigste Säure, die jemals durch eine menschliche Kehle geronnen ist.«
    Er steckte den Nagel in eine der Flaschen.
    Nichts geschah.
    »Es dauert eine Weile«, sagte Olli und starrte weiter auf die Cola.
    Als nach ein paar Atemzügen immer noch nichts passierte, erklärte er: »In der Wissenschaft braucht man eben Geduld.«
    »Was soll das? Warum gönnst du mir nicht einen Schluck? Und der Kittel?«
    »Das ist ein echter Wissenschaftlerlaborkittel. Den tragen alle hellen Köpfe, weißt du das nicht? Und die Cola ist echt gefährlich. Schau!« Er wedelte mit ein paar bedruckten Seiten Papier herum. »Wusstest du, dass in Cola Fossäure ist?«
    »Fos...?«
    Olli schaute auf einen Zettel. »Phosphatsäure, und die ist superätzend. Die löst einen Zahn über Nacht auf und Nägel auch. Damit nicht genug, da ist außerdem Zitronensäure drin.« Er deutete auf die schwarze Limo. »Das Zeug ist so sauer, wenn du das trinkst, frisst es sich bald durch deine ...« Wieder las er nach. »... Magenschleimhaut und gibt dir Krebs.«
    »Wirklich? Wo hast du das denn her? Ich habe schon so viel Cola getrunken und immer noch keinen Krebs.«
    »Aus dem Internet natürlich.«
    Ich lachte und wollte was erwidern, aber Olli wehrte meine Antwort schon im Ansatz ab. »Ich habe das alles überprüft. Da gibt es Tausende Seiten und die sagen alle dasselbe. So viele können sich nicht irren.«
    Da war etwas Wahres dran, fürchtete ich.
    »Cola hat einen total niedrigen Fff-Wert, musst du wissen«, sagte er wichtig.
    Dabei schaute er mich so selbstverständlich an, dass ich einfach nickte und mein Unwissen den Fff-Wert betreffend verschwieg.
    Olli fuhr fort: »Man kann mit Cola die Kloschüssel reinigen, und pass auf, jetzt wird’s gruselig: In Amerika wischen die Cops damit Blut von der Straße!«
    Ich schluckte.
    »Das kommt mir nicht mehr in meinen Magen!«, schloss Olli.
    Ich deutete auf den Nagel in der Flasche. »Woher weißt du, dass Wasser den nicht ebenso auflöst?«
    »Einen Eisennagel? Unsinn!«
    »Du musst es aber wenigstens versuchen, allein schon um fair zur Cola zu sein.«
    »Fair? Zu Zuckerwasser? Na gut, wenn es dich beruhigt«, antwortete er, füllte am Wasserhahn ein Glas ab und warf einen weiteren Nagel hinein.
    Ollis Versuch faszinierte mich. Er schien so aus der Luft gegriffen, dass er schon wieder plausibel war. Über all der sauren Cola hatte ich sogar Tanja für den Augenblick vergessen.
    Etwas später fand ich Opa schlafend im Wohnzimmersessel. Lauter als üblich fiel die Tür hinter mir ins Schloss und er schreckte auf.
    »Was ist los?«, rief er.
    »Oh, Entschuldigung. Ich hatte dich nicht gesehen. Ich habe eine Frage«, begann ich und erzählte Opa von Ollis Experimenten.
    »Einen Nagel? Soso«, antwortete Opa. »Krebs. Aha.« Er fragte mich nach meinem Salzwissen und Tanja rückte mir wieder schmerzlich ins Bewusstsein.
    »Salz streut man auf Eier, Salz gibt es im Meerwasser, in Albanien stehen Salzberge. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Du solltest vielleicht mit jemandem darüber sprechen, der sich mit der Westerburgmagie auskennt.«
    »Die Silberfee«, rief ich und wollte aus der Tür stürmen.
    »Die macht gerade ihren Mittagsschlaf wie alle redlichen Leute!«, sagte Opa und ich versprach, noch zwei Stunden zu warten. Um mir die Zeit zu vertreiben, spielte ich mit meinem Lego auf dem Boden des Wohnzimmers und sah Opa dabei zu, wie er in einigen Büchern blätterte und sich Notizen machte.
    Zwei Stunden später klingelte ich bei der alten Ursel. Es war das erste Mal, dass ich sie alleine besuchte, und ich spürte ein seltsames Kribbeln im Bauch.
    Sie öffnete die Tür. Ursel trug ein dunkelblaues Kleid, bestickt mit gelben Sternen, Monden und Planeten. Wir gingen ins Wohnzimmer. Ein paar Kerzen flackerten munter auf, als wir eintraten. Ursel hatte die Fensterläden geschlossen. Räucherstäbchen sorgten für schwere, aromatische Luft, sanfte Musik beruhigte die Sinne.
    »Ich

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