Abenteuer vegan. (German Edition)
Bestäubung sichert, Imker sich auch für Wildbienen einsetzen sowie generell für den Natur- und Landschaftsschutz und dass bei der Honigproduktion weniger Insekten sterben als bei der Produktion von anderen pflanzlichen Süßungsmitteln. Das Entfernen oder Austauschen von Honig in falscher Zusammensetzung durch den Imker ermögliche ein sicheres Überwintern, in der Natur würden diese Völker eventuell sterben. Die hiesigen Imkereistrukturen, vor allem die Hobbyimkereien, seien für Tier und Umwelt "deutlich günstiger" als die industriellen Alternativen, wie sie in den USA bereits betrieben werde, etwa mit wandernden Bienenstöcken.
Eine Diskussion dieses Themas unter Veganern scheint also lohnend.
Die zum Markt getragene Haut
Veganer meiden Milch und Milchprodukte, Fleisch und Eier - doch was ist mit den Produkten, die nach dem Schlachten abfallen wie die Haut, beziehungsweise das Leder?
Es versteht sich von selbst, dass dieses Naturmaterial tabu ist, wenn man aus Tierschutz-Gründen vegan ist, denn es handelt sich um die gegerbte Haut eines getöteten Tieres. Leder hat jedoch noch andere Schattenseiten. Bereits seit Jahrhunderten belasten die stinkenden Abwasser von Gerbereien die Flüsse; heute hat sich diese Misere verschärft, denn mittlerweile werden zum Reinigen der Haut giftige und lebensfeindliche, Chromhaltige Chemikalien verwendet. Diese dünsten während der Arbeitsprozesse aus und auch wenn sie längst zu Schuhen verarbeitet sind, belasten sie die Raumluft, weswegen man Schuhe nicht im Zimmer aufbewahren sollte. Die Schadstoffe des Leders dringen beim Tragen über die Haut in den Organismus ein. Somit werden Menschen mehrfach durch Leder belastet und dies ist ein zusätzlicher Grund, auf dieses Material zu verzichten.
Seide wird von der Maulbeerspinner-Raupe hergestellt. Sie spinnt einen 3000 bis 4000 Meter langen Faden zu einem Kokon, aus dem nach der Verpuppung ein Schmetterling schlüpfen würde - würde der Züchter nicht diesen Lebenslauf unterbrechen und die Puppe töten, um an die Seide zu kommen. Seide ist daher keine Option für Veganer.
Wolle wird bekanntermaßen hauptsächlich dem Schaf genommen. Es gibt Veganer, die damit kein Problem haben, da das Schaf, das beispielsweise in der Lüneburger Heide geschoren wird, dabei nicht zu Schaden kommt und sogar eher erleichtert scheint nach der Schur. Doch wer grundsätzlich kein Tier ausbeuten und die ihm von der Natur gegebenen Schätze für den eigenen Nutzen nehmen möchte, wird auch auf Wolle verzichten, denn die ist hauptsächlich Importware. Wolle aus Australien wird von Schafen herunter geschoren, die dann oft ungeschützt Kälte, Hitze, Niederschlägen und Wind ausgesetzt sind, was nach jeder Schur etlichen Tieren das Leben kostet. Zudem sind die Tiere hier einer brutalen Prozedur ausgesetzt: Um zu verhindern, dass sich in ihren Hautfalten erst Kot und dann Fliegen absetzen, werden diese Falten beim Scheren einfach weg geschnitten. Das ist äußerst schmerzhaft für die Tiere. Eine anschließende Wundversorgung gibt es nicht. Auch ältere Schafe landen irgendwann beim Schlachter, da sie Nutztiere sind. Auch hier ist also wieder eine direkte Verbindung zwischen der Nutzung einer Eigenschaft eines Tieres und dessen Schlachtung zu sehen.
Vegane Alternativen
Es gibt Produkte, zu denen es schlichtweg keine Alternativen gibt. So sind viele Medikamente nicht vegan. In einschlägigen Foren wird zugegeben, dass es unmöglich ist, wirklich 100-prozentig vegan zu leben.
Das hat auch damit zu tun, dass tierische Anteile in Lebensmitteln oft nicht gekennzeichnet werden, wie f oodwatch in einer Pressemitteilung vom 2. April 2013 fordert. foodwatch zitiert dazu den Gründer der veganen gesellschaft deutschland , Christian Vagedes:
Es ist nicht hinnehmbar, dass Produkte als ‚vegetarisch’ oder ‚vegan’ gelabelt werden dürfen, obwohl sie Zutaten vom Tier enthalten. (...) Dadurch haben Verbraucher beim Einkauf keine Kontrolle. Wir fordern klare Richtlinien für Lebensmittelhersteller und damit ein Ende der Verbrauchertäuschung.
Zurzeit gäbe es im deutschen Lebensmittelgesetz keine verpflichtende Regelung zur ausdrücklichen Kennzeichnung von Zutaten tierischen Ursprungs in Produkten. So könnten Aromen aus Geflügel oder Wild in Kartoffelchips vorkommen, Fischgelatine in Multivitaminsaft oder Cystein - unter anderem hergestellt aus Schweineborsten - in Backwaren. Auch der
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