Abenteuer vegan. (German Edition)
Aufdruck von Herstellern sei keine Hilfe zur Orientierung, da die Begriffe "vegetarisch" und "vegan" nicht juristisch definiert seien.
Die vegane gesellschaft deutschland , der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) und foodwatch fordern daher eine gesetzliche Definition dieser Begriffe und die Angabe aller bei der Produktion eingesetzten Zutaten und Zusätzen tierischen Ursprungs:
Lebensmittel, die mit dem Aufdruck „vegetarisch“ gekennzeichnet sind, dürfen demnach keine Zutaten vom toten Tier enthalten. Die als „vegan“ gekennzeichneten Produkte dürfen gar keine Zutaten oder Zusätze tierischen Ursprungs enthalten – auch keine Ei- und Milchprodukte oder Honig. Bei entsprechend beworbenen Produkten müssen die Hersteller auch Verunreinigungen durch sogenannte Kreuzkontamination – zum Beispiel bei der Nutzung derselben Produktionsfläche zur Herstellung von veganen bzw. vegetarischen und tierischen Lebensmitteln – ausschließen können. Die Forderungen beziehen sich auch auf Zusatzstoffe, technische Hilfsstoffe und Aromen.
Wird diese Forderung erfüllt, würde das den Alltag von Veganern erheblich vereinfachen und die Suche nach Alternativen zu Fleisch, Milch, Käse und anderen tierischen Produkten oder Lebensmitteln mit Inhaltsstoffen tierischen Ursprungs.
Statt Leberwurst-Stulle ...
Im Handel gibt es längst delikate, vegane Brotaufstriche auf Soja-, beziehungsweise Tofu-Basis, aus Kichererbsen- oder Bohnenmus, die Wurst- oder Käseaufschnitt ersetzen. Da diese Brotaufstriche vor allem für Vegetarier hergestellt werden, ist auf die Liste der Inhalte zu achten: So kann Laktose enthalten sein oder Joghurt.
Auch Pasten aus püriertem Gemüse ersetzen die Leberwurst oder den Camembert. Wer gern eine Fettgrundlage als Geschmacksträger verwendet, kann statt Butter das gesunde Kokosfett auf das Brot streichen. Für den knackigen Biss sorgen Keimlinge oder Paprikastreifen.
Belegen kann man auch mit Rohkost wie Salatgurke, Salatblättern, Rettich, Tomate oder Frühlingszwiebel. Dazu gehören frische Küchenkräuter wie Schnittlauch, Dill oder Petersilie. Eine Delikatesse sind in (reichlich) Olivenöl gebratene oder sogar frittierte Zucchini- oder Auberginescheiben, die warm oder kalt gegessen werden können. Anstelle der "Fleischbulette" machen Getreide- oder Gemüsebratlinge oder auch eingelegte, gewürzte Tofuscheiben. den Sandwich zu einer deftigen Zwischenmahlzeit, die pappsatt macht.
Honig zu ersetzen, ist mittlerweile sehr einfach. Der schwarze, würzige Zuckerrübensirup steht schon lange auf deutschen Frühstückstischen. Längst haben auch Ahorn- und Agavensiruo Einzug in die Supermarktregale gehalten. Löwenzahnsirup dagegen - der dem Geschmack des Honigs am nächsten kommt - kann erst nach etwas Recherche gekauft werden, in Bioläden, Reformhäusern oder im Internet. In großen Städten gibt es spezielle Shops nur für Vegetarier mit Produkten auch für Veganer, wo man fündig werden kann.
Erst seit Januar 2011 zugelassen und neu im Handel ist Stevia - die Süße der Pflanze, die auch Honigkraut genannt wird. Stevia ist kalorienfrei und zahnfreundlich. Das klingt erst einmal gut. Doch noch ist nicht sicher, welche Wirkungen Stevia bei regelmäßigem und jahrelangem Verzehr hat. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt deswegen noch Zurückhaltung. Die Süddeutsche vom 5. März 2013 zitiert dazu Hans-Georg Joost vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIFE): "Man weiß noch nicht genug darüber, wie sich höhere Dosen auf längere Zeit auswirken."
Außerdem ist mit der Stevia-Produktion ein chemischer Prozess verbunden, bei dem Aluminiumsalze entstehen, die in Erzeugerländern wie China nicht unbedingt fachgerecht entsorgt werden. Wer also aus ethischen Gründen auf Honig verzichtet, sollte auch Stevia von der Liste streichen.
Wer sich weder in Pelz und Wolle noch in Sack und Asche kleiden will, hat eine beachtliche Auswahl. So stehen Veganern alle Textilien zur Verfügung, die aus Pflanzenfasern gefertigt werden wie Baumwolle, Leinen oder Hanf, das übrigens zunehmend von der Modebranche entdeckt wird. Jacken, Taschen, Portemonnaies und Schuhe sowie Accessoires werden auch aus Kunstfasern hergestellt. Dazu zählen Nylon und Vinyl sowie Wasser abweisende Textilien wie Goretex, die zudem atmungsaktiv sind. Die Auswahl von Kunstfasern ist heute unüberschaubar groß. Eine Tasche aus Lkw-Plane etwa
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