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Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Titel: Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Verne
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diese Weise passiren. Man mußte entweder aufwärts oder abwärts eine Furth im Strome suchen.
     

    Die Seeleute setzen das Boot in Stand. (S. 90)
     
    Es wurde also ungeachtet der Meinung von Mathieu Strux beschlossen, daß die Europäer, mit ihren Instrumenten versehen, über den Fluß setzten, während die Karawane unter Mokum’s Führung einige Meilen unterhalb durch eine Furth gehen solle, welche der Jäger zu kennen behauptete.
    Der Nebenfluß des Orange hatte an dieser Stelle eine Breite von einer halben Meile.
     

    Murray, der kaltblütige Schütz. (S. 92.)
     
    Sein reißender Lauf, hier und dort durch Felsspitzen und im Schlamme festsitzende Baumstämme unterbrochen, hatte für ein schwaches Fahrzeug doch eine gewisse Gefahr. Mathieu Strux äußerte in dieser Hinsicht auch einige Bemerkungen. Da er jedoch nicht vor einer Gefahr, welcher seine Begleiter trotzten, zurückweichen wollte, unterwarf er sich der allgemeinen Meinung.
    Nicolaus Palander nur sollte die übrige Expedition auf ihrem Umwege nach dem untern Lauf des Flusses begleiten. Nicht, daß der würdige Rechenmeister die geringste Furcht gehabt hätte! Er war viel zu sehr vertieft, um irgend eine Gefahr zu argwöhnen. Doch war seine Gegenwart bei den folgenden Operationen nicht unumgänglich nöthig, und er konnte ohne Nachtheil seine Gefährten ein oder zwei Tage verlassen. Außerdem konnte das sehr kleine Boot nur eine beschränkte Anzahl Passagiere aufnehmen.
    Es war also besser, nur einmal über die Stromschnelle zu setzen, und die Personen nebst Instrumenten und einigen Lebensmitteln mit einem Male an das andere Ufer zu bringen. Man brauchte erfahrene Bootsleute zur Führung des Kautschukbootes, deshalb trat Nicolaus Palander seinen Platz einem der Engländer von der »Königin und Czar« ab, welcher unter diesen Umständen nützlicher war, als der ehrenwerthe Astronom von Helsingfors.
    Nachdem man ein Rendezvous nördlich von der Stromschnelle verabredet hatte, begann die Karawane unter Leitung des Jägers das linke Ufer hinab zu gehen. Bald waren die letzten Wagen in der Ferne verschwunden, und der Oberst Everest, Mathieu Strux, Emery, Zorn, Sir John Murray, zwei Matrosen und ein Buschmann, der sehr erfahren in der Flußschifffahrt war, blieben am Ufer des Nosub zurück.
    So nannten die Eingeborenen dieses Wasser, welches in diesem Augenblick durch Bäche, die sich in der letzten Regenzeit gebildet hatten, stark angeschwollen war.
    »Ein hübscher Strom, sagte Michael Zorn zu seinem Freunde William, während die Bootsleute das zum Ueberfahren bestimmte Fahrzeug herrichteten.
    – Sehr hübsch, doch schwer zu passiren, antwortete Emery. Diese Stromschnellen sind Gewässer, die nur kurze Zeit zu leben haben, und die ihr Leben genießen! In einigen Wochen, mit der trockenen Jahreszeit, wird vielleicht nicht so viel davon übrig sein, um einer Karawane in seinem Bette den Durst zu stillen, und jetzt ist es ein reißender Strom, der fast nicht zu passiren ist. So rasch er fließt, so bald wird er versiegen. So, mein lieber Freund, ist das Naturgesetz im physischen und moralischen Leben. Wir haben aber jetzt keine Zeit zu verlieren. Das Boot ist bereit, und ich bin neugierig zu sehen, wie es sich auf der Stromschnelle benehmen wird.«
    In wenig Minuten hatte man das Kautschukfahrzeug auseinander genommen, an sein inneres Gerüste befestigt und in’s Wasser gelassen. Es erwartete die Reisenden unter einem in rothem Granitkern sanft absteigenden Uferabhang. An dieser Stelle, nach einer durch eine vorspringende Spitze erzeugten Wirbelbewegung, war das ruhige, sanft murmelnde Wasser mi Schlingpflanzen und Schilf umgeben.
    Die Einschiffung ging also leicht von Statten. Die Instrumente wurden im Boden des Kahnes auf ein Mooslager gelegt, damit sie keinen Stoß erlitten. Die Passagiere setzten sich so, daß sie die Bewegungen der beiden rudernden Matrosen nicht hinderten. Der Buschmann nahm hinten am Steuer seinen Platz.
    Dieser Eingeborene war der »Forloper« der Karawane, d.h. der Mann, welcher den »Zug eröffnet.« Der Jäger hatte dies einem geschickten Manne anvertraut, der eine große Kenntniß der afrikanischen Stromschnellen besaß. Er verstand einige Worte Englisch, und empfahl den Reisenden während der Fahrt über den Nosub tiefes Stillschweigen an. Die Ankerkette wurde losgelassen und die Ruder hatten das Boot bald aus dem Wirbelwasser heraus gestoßen. Es begann den Einfluß der Strömung zu empfinden, welche hundert Ellen weiter zu

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