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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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er seinen Hut, strich sich mit den Fingern durch sein helles Haar und warf den Hut auf den Küchentisch. Automatisch zog er die Peitsche von der Schulter, hängte seine Jacke an die Hintertür, legte die Peitsche wieder über die Schulter und setzte sich.
    Mit Augen, in denen zu viele Erinnerungen standen, sah er seiner Schwester zu, wie sie den heimischen Ritualen des Feuermachens, Kaffeekochens und Brotschneidens nachging.
    Wenn er seine Augen fest zumachte, konnte er so tun, als wenn es Shannon wäre, die sich durch die Küche bewegte, Abendessen machte und ihm Wärme und Nahrung gab.
    Aber es war nicht Shannon, und Whip wußte es bis ins Innerste seiner schmerzenden, gequälten Seele.
    Es ertönte ein Rascheln und Rumpeln an der Hintertür, als hätte jemand Feuerholz gebracht und davor aufgestapelt. Dann ging die Tür auf, und Caleb kam mit einem Paar Satteltaschen über der Schulter herein.
    Whip sah nicht einmal von seiner Kaffeetasse auf.
    Caleb schloß die Tür und warf einen Blick auf seine Frau. Willow schüttelte leicht den Kopf. Caleb lächelte beinah. Er hatte sich schon gedacht, daß Willow zu gutmütig war, um Whip an sein dickes Fell zu gehen.
    Caleb war das allerdings nicht.
    »Du hast gesagt, Shannon hätte eine Nachricht für mich hinterlassen«, sagte Whip. »Was für eine?«
    Willow sah Caleb an.
    »Du hast dein restliches Gold vergessen«, sagte Caleb beißend.
    Zwei Satteltaschen fielen schwer auf den Küchentisch.
    Whip betrachtete sie desinteressiert. Dann schärfte sich sein Blick, und eine Hand schoß hervor. Muskeln spannten sich in seinem Arm, als er die Satteltaschen hochhob, um ihr Gewicht zu prüfen.
    Er zischte ein Wort, bei dem Willow zusammenzuckte.
    »Das schlägt doch alles«, knurrte Whip und ließ die Taschen los. »Von allen dummen -«
    »Stammt das Gold aus Shannons Claims?« unterbrach ihn Caleb.
    »Was hat das denn schon zu sagen, verdammt?«
    »Für mich nichts«, gab Caleb zurück. »Für Shannon allerdings eine Menge. Den Unterschied, eine Witwe oder eine Hure zu sein.«
    Whip kam mit einem Ruck aus dem Stuhl hoch und stürzte sich auf Caleb, den er in einer einzigen, heftigen Bewegung an die Küchenwand drückte.
    »Verdammt noch mal, sie ist keine Hure.«
    »Whip! Hör auf!« schrie Willow und packte einen der Arme ihres Bruders.
    Caleb starrte in die quecksilberne Wildheit von Whips Augen und lächelte fast sanft.
    »Teufel auch, ich weiß das«, sagte Caleb. »Aber wenn du dich wohler fühlst, wenn du das aus mir herausprügeln kannst, können wir draußen im Hinterhof weitermachen.«
    Whip starrte in Calebs mitfühlende Augen, holte tief Atem und trat zurück.
    »Entschuldige«, sagte er und blickte auf seine Hände, als hätte er sie noch nie gesehen. »Ich bin in letzter Zeit etwas reizbar.«
    »Dann solltest du dich in den nächsten paar Minuten lieber auf deine Hände setzen«, schlug Caleb trocken vor. »Ich möchte nicht gern, daß meine Küchenmöbel von deiner verdammten Peitsche zerteilt werden.«
    Langsam setzte sich Whip.
    »Der langen Rede kurzer Sinn«, sagte Caleb, »ist, daß Shannon eines Tages hier auf einem schönen Rennmaultier ankam und noch ein zweites dabei hatte. Und einen Höllenhund, so groß wie ein Pony.«
    »Prettyface«, sagte Whip.
    »Wenn du meinst. Aber hübsch fand ich den gerade nicht«, murmelte Caleb. »Sah in meinen Augen mehr aus wie das Nordende eines nach Süden gehenden Esels. Also, sie stieg ab und sagte, ich solle die Satteltaschen nehmen. Sobald ich sie abgeladen hatte, legte sie den Sattel auf das andere Maultier.«
    Whip runzelte die Stirn. »Hört sich an, als hätte sie es mächtig eilig gehabt. Irgendwas muß da wirklich nicht in Ordnung gewesen sein.« »Auf den Gedanken bin ich auch gekommen«, sagte Caleb. Er zögerte. »Kennst du irgendwelche Frauen, die Clementine und Betsy heißen?«
    Whip warf einen Blick in Richtung Willow, die sich mit dem Eintopf beschäftige, den sie für ihn machte.
    »Ich kenne sie nicht direkt«, sagte Whip so leise, daß nur Caleb es hören konnte. »Ich bin ihnen nicht einmal persönlich begegnet. Sie leben in Holler Creek. Sie sind, äh, Saloonmädchen, wenn du mich richtig verstehst.«
    »Ja, so was hatte ich mir schon gedacht.«
    »Wie hast du denn von ihnen gehört?« fragte Whip.
    »Shannon erwähnte sie.«
    »Was?«
    Caleb holte tief Luft und hoffte, daß Whip jetzt sein Temperament gut im Griff hatte. Wenn sie in der Küche eine Prügelei anfangen würden, würde zum

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