Aber bitte fuer immer
dass er das Abendessen gestern bezahlt hat. Und das, obwohl Frau Schumacher anbot, Peter loszuschicken.
Aber Cal bestand darauf zu gehen. Er verschwand nach draußen, während Holly, Mark und ich eine Kerze anzündeten und im Halbdunkel dahockten und Witze über italienische Gefängnisausbrecher machten, die womöglich draußen auf der Lauer lagen und nur darauf warteten, dass irgendwo jemand den Herd einschaltete, damit die Lichter ausgingen und sie das Haus ausrauben konnten.
Nach einer kleinen Weile hörten wir die Haustür knallen, und Cal erschien auf der Bildfläche, triefend nass, und fluchte wie ein Matrose.
Aber die Lichter waren immer noch aus.
» Was war denn?«, fragte Mark.
Cal wollte nicht mit der Sprache herausrücken. Er stolperte zur Hausbar von Hollys Onkel, nahm eine Flasche Jack Daniel’s heraus, goss einen ordentlichen Schluck ein und leerte das Glas in einem Zug. Dann setzte er sich und vergrub den Kopf in den Händen. Zio Matteos weiße Couch wurde ganz nass.
»Oh«, sagte Mark plötzlich, als wäre ihm ein Licht aufgegangen.» War da eine …?«
Cal nickte nur, ohne den Kopf zu heben.
Mark meinte daraufhin: »Okay, nicht weiter schlimm. Dann gehe ich.«
Er schnappte sich die funzlige Taschenlampe, die wir in Zio Matteos Speisekammer gefunden hatten und machte sich auf den Weg. Natürlich konnte ich ihn nicht einfach so gehen lassen. Ich meine, ich musste unbedingt wissen, was den Modelizer derart aus der Fassung gebracht hatte.
Es stellte sich heraus, dass es eine winzig kleine Schlange war! Eine Minischlange, die sich auf dem Boden des Sicherungskastens, den irgendein schlauer Mensch im Rücken der Jungfrau Maria angebracht hat, zusammengerollt hatte. Mark sagte, Cal habe schon von klein auf eine Schlangenphobie.
Was irgendwie niedlich ist. Ich meine, dass er tatsächlich einen schwachen Punkt hat. Ich meine, ich bin fast geneigt, ihm die Sache mit dem Phenylethylamin zu verzeihen.
Aber nur fast.
Ich bin nämlich völlig durchnässt und mit einer meiner Steve-Madden-Sandalen im Schlamm stecken geblieben, sodass ich sie von Hand herausziehen musste, während Mark sich über mich totlachte. Und jetzt können wir uns noch immer kein warmes Essen zubereiten, weil wir’s auch nicht geschafft
haben, die Sicherung wieder reinzukriegen – da muss Frau Schumacher sich dann eben morgen drum kümmern. Da gibt es bestimmt einen Trick. Also werden wir bei Kerzenschein essen. Cal, der die Begegnung mit der Schlange offenbar über wunden hat, versucht draußen auf der terrazza , oder wie das Ding heißt, den Grill anzuzünden, damit wir den Fisch grillen können, den Frau Schumacher für uns besorgt hat. Als würde uns das, falls es ihm gelingt, vergessen lassen, dass er panische Angst vor winzigen Schlangen hat. Aber das können Sie sich abschminken, Mr. »Eine Million Dollar Vorschuss für ein langweiliges Buch«!
Und mir fehlt der Dude, selbst seine Mondscheinserenade, mit der er mich morgens um vier immer weckt.
Und irgendwie beschäftigt mich ständig der Gedanke, dass ich die letzte Folge von Emergency Room verpasst habe, weil ich packen musste, und dass es eine Schande ist, dass Holly mich gebeten hat, ihre Trauzeugin zu sein, statt ihren Bruder Darrin. Ich bin mir sicher, Darrin würde nicht in seinem Zimmer sitzen und versuchen, seine nassen Haare mit einem feuchten Handtuch zu trocknen (Was soll das mit diesen winzigen italienischen Handtüchern? Die sind nicht größer als die heißen Tücher, die im Flugzeug verteilt wurden – natürlich nicht an uns, sondern nur in der First Class. Ich habe es rein zufällig mitbekommen, weil die Schlange vor den Toiletten so riesig war, dass ich mich heimlich nach vorne schlich.) und über Dr. Kovac nachdenken.
Nein, zu diesem Zeitpunkt würde sich Darrin – zusammen mit seinem Freund Bobby – überlegen, was er Holly und Mark schenken soll. Sie wissen schon, zur Hochzeit. Zum Beispiel Bettwäsche aus ägyptischer Baumwolle oder einen handkolorierten Kunstdruck oder einen Designergrill oder etwas in diesem Stil.
Jedenfalls nicht ein popliges Reisetagebuch, das ich den
beiden darüber hinaus nicht einmal geben kann, weil die langen Gliedmaßen des Trauzeugen des Bräutigams zu oft erwähnt werden …
Holly hat eben an meine Tür geklopft, um mir zu sagen, Cal habe es geschafft, den Grill anzuzünden und er versuche, mit Mark den Fisch zu grillen. Es gehe sehr lustig zu, und ich solle nach unten kommen. Und dann fragte sie noch, ob Cal
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