Aber bitte fuer immer
Frau wie mich heiraten zu dürfen. Wenigstens bin ich in der Lage, meinen Lebensunterhalt ohne Daddys Hilfe oder die eines Investmentbankers zu finanzieren, im Gegensatz zu anderen Frauen, mit denen er bekannt ist.
Außerdem habe ich Normalgewicht und muss nicht den Finger in den Hals stecken, um nicht zuzunehmen.
Und ich habe zwei Fernseher. Wie viele hat Cal? Keinen. Ich habe ihn gefragt. Ja, Cal »glaubt« nicht ans Fernsehen. Das hat er tatsächlich gesagt.
Wissen Sie, woran ich nicht glaube? An Leute, die nicht ans Fernsehen glauben.
Und dann ist da noch der Dude. Jeder Mann könnte sich glücklich schätzen, sich mit dem Dude anfreunden zu dürfen.
Aber was soll’s. Sein Pech.
Nicht, dass ich Cal heiraten würde. Oder sonst wen. Ich
meine, ich habe einen guten Honorarvertrag. Wofür brauche ich einen Ehemann?
Jedenfalls bestand Frau Schumacher darauf, uns ein paar Snacks zu machen, während Peter uns half, das Gepäck nach oben zu bringen. Mark schnappte sich Hollys Koffer und seinen eigenen, während Cal seinen dämlichen Rucksack nahm. Queen. Die einzige CD, die er immer dabeihat auf Reisen. QUEEN. Obwohl, wenn ich genauer darüber nachdenke, mag ich Queen sogar. Aber das wird er nie erfahren.
Meine Tasche war noch übrig, und als Peter sie herausholte, erstarrte er plötzlich und sagte: »WONDERCAT?« Dabei sah er mich ungläubig an.
Holly, die schon halb die Treppe hochgelaufen war, rief lachend herunter: »Ja, Peter, hast du das nicht gewusst? Janie ist die Erfinderin von WONDERCAT.«
Worauf Peter – zu meiner immensen Genugtuung – kreischte: »Sie sind Jane Harris? Die Comiczeichnerin? WONDERCAT ist mein absoluter Lieblingscomic! Ich habe die komplette WONDERCAT-Sammlung! Ich habe sogar eine Homepage für Fans von WONDERCAT eingerichtet!«
»Oh, tatsächlich?«
Ich konnte nicht anders, als verstohlen zu Cal zu schauen, der Holly und Mark die Treppe hochfolgte. Bildete ich mir das ein, oder lächelte er ein wenig zerknirscht? Ja, etwas Reue kann nicht schaden, Mr. »WONDERCAT ist mir kein Begriff«. WONDERCAT ist INTERNATIONAL BEKANNT. O ja. Sogar sonderbare, vermutlich heimunterrichtete deutsche Teenager in Italien kennen WONDERCAT! Mag sein, dass ich nicht weiß, was carabinieri bedeutet, Kumpel, aber dafür kann ich wenigstens etwas zeichnen, was INTERNATIONAL ankommt.
»Nun, während ich hier bin«, sagte ich, hauptsächlich um Cal zu ärgern, »kann ich dir gerne ein paar WONDER-CATS
zeichnen, Peter. Für deine Homepage oder was auch immer.«
Ein freudiges Strahlen breitete sich in Peters pausbäckigem Gesicht aus, und er stürmte mit meiner Tasche die Treppe hoch, während er ohne Pause von seinen Lieblingscartoons schwärmte. Ich sorgte dafür, dass er weiterplapperte, damit Cal Langdon jedes einzelne Wort mitbekam.
Die Villa Beccacia hat sieben Schlafzimmer. Holly sagte zu Cal und mir, wir sollten uns das Zimmer aussuchen, das uns am besten gefällt. Sechs der Schlafzimmer sind riesig, mit einem alten Himmelbett samt Baldachin, genau wie das Bett von Scrooge in Eine Weihnachtsgeschichte , und die Wände sind mit dunklem Holz vertäfelt und haben eingebaute Bücherregale, in denen alles Mögliche steht, von Büchern über Vogelkunde bis hin zu Das Tal der Puppen auf Italienisch.
Das siebte Schlafzimmer ist unter dem Dach. Das Mansardenfenster zeigt auf den Pool hinaus. Es handelt sich eindeutig um ein Jungenzimmer, mit der dunkelblauen Bettwäsche und den passenden dunkelblauen Fliesen im angrenzenden Bad. An den Wänden hängen Bilder von Schiffen. Unter dem ältesten stehen die eingravierten Worte A Sua Eccellenza il sig. Cav. Francesco Seratti . Was immer das bedeutet.
Ich wusste sofort, das war mein Zimmer.
Peter war entsetzt. Er sagte: »Nein, Sie wollen bestimmt nicht dieses Zimmer. Sie wollen das hübsche rosafarbene Zimmer. «
Ich entgegnete: »Das kann Cal nehmen.« (Ich weiß, er hat mich gehört, weil ich aus dem Flur ein Schnauben vernahm.)
Also stellte Peter grummelnd meine Tasche ab und ging nach unten, um zu sehen, was seine Urgroßmutter von ihm
wollte, die gerade nach ihm schrie (sie hat recht kräftige Lungen für so eine zierliche alte Frau).
Und nun liege ich auf einem der beiden Einzelbetten und schreibe in das Tagebuch, während die anderen was auch immer treiben. Holly hat ihr ganzes Leben von der Villa Beccacia erzählt, ein finanzielles Grab, das ihr Onkel von seiner ersten Million kaufte … womit auch immer er seine Millionen verdient. Und jetzt
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