Aber die Liebe bleibt... (Romantik-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
erwiderte sie und küßte ihn liebevoll auf die Wange.
* * *
An diesem Nachmittag waren Daphne und Rebecca mit Robert Widmark nach Barnstaple gefahren, um in der dortigen Bibliothek nach Hinweisen auf die Geschichte von Hardstone-Castle zu fo r schen. Sie bedauerte zutiefst, daß Brian sich weigerte, an ihre V i sionen zu glauben. Nach wie vor liebte sie ihn und konnte es kaum ertragen, wie scheinbar gleichgültig sie einander begegneten. I m mer wieder fragte sie sich, ob sie nicht ein versöhnendes Wort zu ihm sagen sollte, aber sie wagte es nicht, weil sie befürchtete, von ihm abgewiesen zu werden.
"So, da wären wir", sagte Robert Widmark und hielt auf dem Parkplatz vor der historischen Markthalle.
"Gehen wir erst ein bißchen bummeln, oder wollt ihr gleich in die Bibliothek?" erkundigte sich Rebecca. Sie blickte sehnsüchtig zu zwei kleinen Andenkenläden, die sich auf der gegenüberliege n den Seite befanden.
"Was meinen Sie, Mister Widmark?" Daphne schloß die W a gentür.
"Ich würde vorschlagen, daß wir erst die Bibliothek aufs u chen", erwiderte der Lehrer. Er legte den Arm um Rebeccas Schultern. "Die Andenkenläden laufen dir nicht davon."
Rebecca seufzte auf. "Also gut, gehen wir erst in die Bibli o thek", gab sie nach. "Aber dafür bekomme ich nachher auch eine Riesenportion Eis."
"Was immer du willst." Robert zwinkerte Daphne zu. "Imme r hin ist es nicht unser Bauch, der dann schmerzt."
"Aber ich hätte darunter zu leiden", erwiderte die junge Frau. "Rebecca würde mich die ganze Nacht auf Trab halten."
"Schließlich müßtest du auch etwas davon haben", scherzte das Mädchen. "Schwestern sollten immer teilen."
Sie überquerten den Platz und bogen in die schmale Straße ein, die zur Bibliothek führte. Daphne dachte daran, wie sie während der vergangenen Tage in den kleineren Ortschaften um Hardst o ne-Castle nach Hinweisen aus der Vergangenheit gesucht hatten. In den Bibliotheken und Heimatmuseen hatten sie einiges über die keltische und römische Geschichte dieser Gegend in Erfahrung bringen können, aber sie hatten nirgends einen direkten Hinweis auf Gwendolyn und Antoninus gefunden.
"Als würden wir nach einer Stecknadel im Heuhaufen suchen", meinte Robert Widmark und öffnete die schwere Eichentür, die in die Bibliothek führte. "Viel Hoffnung habe ich nicht, daß wir hier auf etwas stoßen, was uns weiterhilft."
"Sie verstehen es, mir Mut zu machen", bemerkte Daphne sa r kastisch.
Eine freundliche Bibliothekarin versorgte sie mit den Büchern, die sie für ihre Nachforschungen brauchten. Während sich Rebe c ca einen Video-Film über Pferdezucht ansah, setzten sie sich in den riesigen Lesesaal und begannen mit ihrer Arbeit.
Nach zwei Stunden stellten die jungen Leute entnervt fest, daß in den Büchern zwar ausführlich über die keltische und römische Epoche berichtet wurde, aber Hardstone-Castle kaum Erwähnung fand.
Daphne stützte den Kopf in die Hände. Sie begann sich zu fr a gen, ob Brian nicht doch recht hatte und ihre Visionen nur von der Gehirnerschütterung hervorgerufene Trugbilder waren. Dann sagte sie sich jedoch, daß die Visionen zu real gewesen waren, um als Hirngespinste abgetan zu werden. Zudem hatte Gwendolyn sie vor dem Brückeneinsturz gewarnt und auch Rebecca hatte von ihr gesprochen.
"Wir dürfen nicht aufgeben", sagte ihr Begleiter. "Schon, um Mister Chamberlain zu beweisen, daß er sich irrt."
Die junge Frau wandte sich ihm zu. Robert lachte leise, doch der kalte, fanatische Ausdruck seiner Augen erschreckte sie. "M i ster Chamberlain meint es nicht böse", verteidigte sie Brian. "Er kann sich nur nicht vorstellen, daß ich Dinge sehe, die sich in der Vergangenheit zugetragen haben."
"Mister Chamberlain ist ein Idiot", erklärte Robert. Seine Li p pen umspielte ein verächtliches Lächeln. "Auf Männer wie ihn, kann die Menschheit gut und gerne verzichten."
"Jetzt urteilen Sie aber zu hart", erwiderte Daphne erschrocken.
"Ganz gewiß nicht", erklärte er. "Ich kenne die Brian Cha m berlains dieser Welt. Sie glauben, weil sie mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden sind, könnten sie über andere herrschen. Sie sind so verbohrt, daß sie darüber nicht sehen, wie sie ihrem eigenen Untergang entgegengehen."
Daphne war enttäuscht gewesen, weil sie auch in dieser B i bliothek nichts über Gwendolyn und Antoninus gefunden hatten, doch Roberts Worte erschreckten sie zutiefst. Sie hatte plötzlich keine Lust mehr, noch länger mit ihm
Weitere Kostenlose Bücher