Aber die Liebe bleibt... (Romantik-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
zusammen zu sein. Am liebsten hätte sie ihn gebeten, sie und Rebecca sofort nach Newbridge zurückzubringen.
Robert merkte, daß er die junge Frau getroffen hatte. "Sie dü r fen nicht jedes meiner Worte auf die Goldwaage legen", meinte er. "Ich beneide Mister Chamberlain darum, daß Sie in seinem Haus wohnen und ihn so oft sehen." Sein Blick ruhte voller Zärtlichkeit auf ihr. "Sie wissen doch, was Sie mir bedeuten."
Er war eifersüchtig auf Brian, und das konnte sie sogar verst e hen. "Mister Widmark, wir werden niemals mehr als Freunde sein", sagte sie. "Wir ..."
"Woher wollen Sie das so genau wissen?" fragte er. "Wir ..."
Rebecca trat zu ihnen. Sie hatte sich auch noch einen zweiten Film angesehen. "Wie weit seid ihr, Daphne?" erkundigte sie sich. "Hattet ihr Erfolg?"
Daphne war froh, daß ihre Schwester ausgerechnet in diesem Augenblick störte. "Nein, leider nicht", antwortete sie und schlug das Buch zu, in dem sie gelesen hatte.
"Aber davon werden wir uns nicht entmutigen lassen", fügte Robert hinzu. "Mein Jagdinstinkt ist jedenfalls geweckt."
"Es ist wie ein Puzzlespiel", meinte Rebecca nachdenklich. Daphne hatte ihr alles über Gwendolyn und Antoninus erzählt, was sie selbst darüber wußte.
"Nur mit dem Unterschied, daß man bei einem Puzzlespiel eine Schachtel voller Einzelteilchen vor sich hat, während wir immer noch auf der Suche nach den meisten der Teilchen sind", sagte ihre Schwester mutlos.
"Der zweite Film, den ich mir angesehen habe, handelte von einem alten Mann, der ein Herrenhaus in der Nähe von Arlington Court besitzt. Er ist Archäologe. Als Student hat er an Ausgrabu n gen in Cornwall teilgenommen. Vielleicht kann er euch helfen."
"Rebecca, du bist ein Schatz." Robert umarmte das Mädchen spontan. "Wie heißt der Mann?"
"James Porlock."
"Wir werden ihn aufsuchen."
"Und mein Eis?"
"Vorher bekommst du dein Eis", versprach der Lehrer. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. "Jetzt ist es halb vier. Wenn wir Glück haben, empfängt uns Mister Porlock noch heute."
"Rufen Sie ihn an, oder soll ich es tun?" fragte Daphne und stand auf. Scheinbar gab es doch noch Hoffnung. Eine tiefe Seh n sucht nach Brian ergriff sie. Auch wenn sie Robert Widmark übe r aus dankbar war, daß er ihr bei der Suche half, sie hätte bedeutend lieber Brian an ihrer Seite gehabt.
"Ich rufe ihn an", erwiderte Robert. "Im Telefonbuch wird ja sicher sein Name stehen."
Sie brachten die Bücher zurück und verließen die Bibliothek. Ganz in der Nähe lag ein kleines Café. Während Daphne mit ihrer Schwester schon immer an einem der Tische Platz nahm, ging der Lehrer zum nächsten Telefonhäuschen, um Mister Porlock anzur u fen.
"Er ist doch wirklich riesig nett", bemerkte Rebecca.
"Ja, das ist er", gab Daphne zu. Warum konnte es nicht Robert sein, in den sie sich verliebt hatte? Sie hatten so viel gemeinsam. Aber in seiner Nähe begann ihr Herz nicht schneller zu schlagen und sie sehnte sich auch nicht danach, von ihm in den Arm g e nommen zu werden. Außerdem machte ihr die dunkle Seite seines Wesens Angst, während sie sich bei Brian geborgen fühlte, auch wenn er sie scheinbar für irrsinnig hielt.
"Aber du liebst ihn nicht."
"Nein, ich liebe ihn nicht." Daphne nippte an ihrem Kaffee. "Es ist alles eine etwas verrückte Geschichte. Du solltest dir nicht den Kopf darüber zerbrechen."
"Ich bin kein Baby mehr", protestierte ihre Schwester. "Und ich weiß sehr gut, daß du in Mister Chamberlain verliebt bist, auch wenn ihr sauer aufeinander seid." Sie umfaßte Daphnes Hand. "Ich glaube, Mister Chamberlain ist sehr traurig darüber, daß ihr kaum noch miteinander sprecht."
"Sieht aus, als würdest du uns gerne miteinander versöhnen", meinte Daphne gerührt.
"Ja." Rebecca nickte.
Robert kehrte schon bald zurück. Er sagte ihnen, daß er mit James Porlock gesprochen hatte und dieser bereit sei, sie gegen halb sechs zu empfangen. "Er scheint ein sehr umgänglicher Mensch zu sein", fügte er hinzu. "Als ich ihm sagte, daß wir an einem Buch über Hardstone-Castle arbeiten, war er sofort bereit, uns zu helfen."
"Aber Sie und meine Schwester schreiben doch gar kein Buch", sagte Rebecca. "Warum haben Sie denn gelogen?"
Ja, warum hatte er gelogen? Es hatte nicht den geringsten Grund dazu gegeben. "Sie hätten ihm sagen können, daß wir uns für die Geschichte dieser Gegend interessieren", meinte Daphne.
"Ein Buch macht mehr Eindruck", erwiderte Robert und b e stellte sich eine Tasse Kaffee. "Wenn
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