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Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition)

Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition)

Titel: Abgekanzelt: Ein Büro-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federico Baccomo
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»Schwanger.«
    »Freut mich, dass du wenigstens etwas getrunken hast.« Achille klatscht dreimal in die Hände. »Los, die Truppe aus der Rechtsverdreherkanzlei hat beschlossen, dass wir jetzt das Tanzbein schwingen. Heute machen wir die Nacht zum Tag, Duchesne .«
    »Was?«
    » Duchesne . Das ist doch der dämliche Name, den du dir verpasst hast, oder? Los, beweg dich.«

27
    Sie tanzen. Alle tanzen. Manchmal habe ich auch den Eindruck, als würden sie um Hilfe rufen. Andererseits könnte ich schwören, dass sie tanzen, nur tanzen. Der Saal ist voll. Die Spiegel lassen den Raum größer erscheinen und die Personen zahlreicher. Ich sehe Giovannino, der die Arme ausbreitet und sein Becken in Cristinas Richtung schwingt, ein Mädel aus der Buchhaltung, welches die Beine spreizt, mit ihrem Hintern fast den Boden berührt und Giovannino den Rücken zudreht. Ein penetranter metallischer Lärm dringt aus den Boxen hinter mir. »Das ist Techno Garage«, erklärt mir Paola von irgendwoher. »Klar, kam mir auch so vor«, antworte ich und lasse meine Zeigefinger im Rhythmus zucken. Der DJ brüllt: »Willkommen im Abgrund unseres Trips in die Nacht.« Ich antworte auch ihm und sage: »Danke«, obwohl er vermutlich nicht mich gemeint hat. Wir sind im Armani Privé oder im Just Cavalli oder im Tocqueville oder im Old Fashion oder im Hollywood und sitzen auf einem Sofa. Ich betrachte das Glas, das ich in der Hand halte. Es ist fast leer. Ich trinke einen Negroni oder einen Wodka Sour oder einen Black Russian oder einen Americano oder einen Cuba Libre. Der Abend entwickelt sich bestens. Das Sofa ist nicht mit echtem Leder bezogen. Die Scheinwerfer schießen willkürlich Blitze in die bewegte Menge. Ein paar treffen auch mich, und ich bin stolz darauf. Die Bar ist in einem Stilmix gehalten, ein bisschen modern, ein bisschen postmodern, ein bisschen wirklich, ein bisschen unwirklich. Es gibt jede Menge Säulen. An jeder Säule lehnt ein Mann, schaut in der Gegend herum und lacht penetrant. Obwohl er alleine ist. Obwohl er nervös ein leeres Glas in den Händen hin und her dreht. Obwohl er an einer Säule lehnt. Er ist glücklich. Er lebt die Nacht. Auch ich halte nach einer leeren Säule Ausschau, vergeblich. Ich bleibe sitzen. Die Frauen sind großartig. Sie zeigen viel Haut. Ich verliebe mich ständig, aber das sind keine wichtigen Geschichten, und sie enden ohne jedes Leid. Die Knöpfe an den Hemden der Männer öffnen sich, von oben angefangen, durchschnittlich um einen Knopf pro Glas. Ein Typ räkelt sich und zieht sein Handy aus der Tasche. Ein anderer schaut auf seinen Jackettärmel und reißt einen Faden ab. Wieder ein anderer mustert mit ernster Miene einen enormen Hintern, von dem ich nicht erkennen kann, zu wem er gehört. Sie sind glücklich. Sie sind alle glücklich. Sehr. Die richtige Atmosphäre. Auch ich bin sehr glücklich, dass ich in der richtigen Atmosphäre sein darf. Dann gähne ich und betrachte den Hintern einer Frau, die am Tresen steht. Sie ist blond, könnte fünfzehn oder fünfunddreißig sein und schreit: »Gib mir mal einen Schluck.« Ich zeige auf mein Glas und schreie: »Es ist leer.« Sie starrt mich an und sagt: »Was willst du?« Ich schreie: »Entschuldigung, ich dachte, du meinst mich.« Sie sagt: »Leck mich.« Ich lächle sie an. Die richtige Atmosphäre. Die Barmänner werfen Flaschen in die Luft und fangen sie hinter ihrem Rücken wieder auf. Gelegentlich fällt eine Flasche hin. Ihnen ist das egal. »Andrea, amüsierst du dich?«, schreit mir Elsa ins Ohr, eine Praktikantin mit einem starken Akzent aus Bres-cia. »Wahnsinnig«, antworte ich aus tiefster Überzeugung. Sie zieht mich am Jackett mit sich, nimmt meine Hände und improvisiert einen Lapdance um mein Becken herum. Hinter ihr fängt ein Unbekannter zu tanzen an. Elsa bemerkt ihn, dreht sich um, dann tanzen sie zusammen. Ich bleibe reglos mitten auf der Tanzfläche stehen. Dann wackle ich mit dem Hintern. Schließlich versuche ich mich in Bewegungen, die an das Verhalten eines Mannes erinnern, den man für eine nicht begangene Tat auspeitscht. Als ich zu schwitzen beginne, kehre ich zum Sofa zurück. Es ist besetzt. Auch mein Glas hat man mitgenommen. »Lasst uns Giovanna gratulieren, die gestern mit der Uni fertig geworden ist«, schreit der DJ. »Sie ist jetzt eine Frau Doktor«, fügt er geistreich hinzu. Giovanna zu Ehren spielt er ein lateinamerikanisches Stück. Jetzt hat Nicola mich entdeckt und gestikuliert. Dabei hebt er die

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