Abgezockt
antwortete er.
»Für
mich
sind Sie einer – ein Idiot, Mr. Tyrell«, sagte Bob, den Revolver immer noch auf die beiden gerichtet.
Bobs Bemerkung löschte Tyrells Lächeln schlagartig aus. »Wie bitte?«
»Tut mir leid, Josh. Ich musste es so machen. Er hat mir ein Geschäft angeboten, und ich habe zugestimmt. Nur so konnte ich an den Kerl herankommen. Ich sollte hier einen Deal abschließen, aber das musste ich verhindern. Als ich dich gefunden hatte und du mir von Kelsos Tod erzähltest, habe ich meinen Plan geändert. Ich sagte, ich würde dich herbringen, um dich zu beseitigen.«
Josh war ebenso verwirrt wie Tyrell. Bobs Erklärung ging über seinen Verstand.
»Kate und Abby sind nicht tot«, fuhr Bob fort.
Nicht tot? Sie sind noch am Leben?
Josh hörte es, aber es war zu viel für ihn. Seine Knie versagten, und er fing sich an Tyrells Schreibtisch ab.
»Was machen Sie da, Bob?« Blanke Furcht klang aus Tyrells Frage.
Bob zog ein kleines Tonbandgerät hervor. Die Spulen drehten sich, und die Aufnahmetaste war gedrückt. »Nur so, dachte ich, könnten wir ihn eventuell in die Falle kriegen«, erklärte er Josh.
»Sie machen einen schrecklichen Fehler, Bob. Geben Sie mir dieses Band, und wir vergessen das Ganze«, sagte Tyrell, während sich seine Hand zum Telefon bewegte.
»Halten Sie Ihre Scheißklappe, sonst knall ich Sie ab!« Die Waffe zitterte.
Wie ein Cowboy bei einem Revolverduell schnappte Tyrell nach dem Telefon auf seinem Schreibtisch.
Bob zielte und schoss. Die Kugel ging daneben, und der Abteilungsdirektor ergriff den Hörer. Bob feuerte noch einmal. Tyrell schrie auf.
Die zweite Kugel hatte ihm die Hand durchbohrt und das Gerät in zwei Teile gespalten. Tyrell presste sich die blutende Hand an die Brust.
»Keinen Mucks mehr, verdammt!« Bob wirkte ebenso sehr außer Fassung wie Tyrell.
Tyrell wimmerte, umklammerte seine verletzte Hand und zog ein Taschentuch hervor, um sie zu verbinden. Bob ließ sich auf kein Risiko mehr ein; er hielt die Waffe weiter auf Tyrell gerichtet.
»Kate und Abby leben noch?«, fragte Josh.
Bob blickte von Tyrell zu Josh. »Ja. Ich habe den Deal mit diesem Schweinehund geschlossen, und er erzählte mir, dass er das Haus in die Luft jagen wollte. Ich war da, bevor der Kerl dazu kam, und hab die beiden rausgeholt. Ich weiß, ich hätte dir gleich Bescheid sagen sollen, aber ich brauchte deine Hilfe, um möglichst überzeugend zu wirken. Tut mir leid.«
Egal, dass Bob ihn nicht eingeweiht hatte – Josh konnte später wütend auf ihn sein. Er wollte nur hier raus, so weit wie möglich weg von Tyrell und seiner dreckigen Firma. Er wollte zu seiner Familie und alles ins Reine bringen. Da fiel ihm aber etwas anderes ein: Es könnte nie wieder so sein wie früher. Bell hatte ihm ja von ihrer Krankheit erzählt.
»Damit kommen Sie nicht durch, Sie beide«, sagte Tyrell. Dexter Tyrells Gesicht war schweißbedeckt.
Josh stürzte sich auf den Manager. In Erwartung von Schlägen zuckte der andere zurück, drehte den Kopf weg, hob seine Hände vors Gesicht, und sein Körper krümmte sich zusammen. Zum Zuschlagen bereit, schwebte Joshs Faust über Tyrells Kopf. Aber das Bild auf Tyrells Schreibtisch ließ Josh zögern.
Er schnappte die gerahmte Fotografie. Sie zeigte nicht eine Ehefrau oder sonst einen geliebten Menschen, sondern das Cover eines Managermagazins. Tyrells Bild war darauf. Josh schmetterte den Rahmen auf die Schreibtischkante. Das Holz zersplitterte, und Glasscherben fielen zu Boden. Die größte hob Josh auf und hielt sie wie einen Dolch.
»Ihren Arm her!«, knurrte er.
»Was?«
»Her mit Ihrem gottverdammten Arm!«, brüllte Josh.
Tyrell blieb zusammengekauert sitzen. Er jaulte wie ein verletzter Hund, als Josh ihn an dem gesunden Arm packte und diesen auf die Schreibunterlage knallte.
Bob stürmte vorwärts. »Was, zum Teufel, tust du da, Josh? Wir haben den Kerl. Er ist erledigt.«
»Keinen Schritt näher, Bob!«
Sein Freund gehorchte und sah zu.
Josh hob die Glasscherbe und schnitt damit tief in Dexter Tyrells Handgelenk. Tyrell jaulte erneut auf. Blut quoll aus der Wunde und floss purpurrot an beiden Seiten seines Arms hinab auf die Schreibunterlage.
»Keine verdammte Bewegung!«, brüllte Josh den Manager an und schnitt sich selbst in den Arm.
»Josh!«, sagte Bob.
Josh ließ die Scherbe fallen und presste seine blutende Wunde auf die von Tyrell. Das Blut der beiden Männer vermischte sich.
Tyrell sah mit offenem Mund zu.
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